Dr. John Dee, Zauberer und Hofastrologe von Königin Elizabeth I wird von dieser in das ferne Glastonbury gesandt, um dort nach den Gebeinen ihres Ahnherren König Artus zu suchen, denn laut einer Prophezeiung von Nostradamus wird die Königin gestürzt, sollte es ihr nicht gelingen,die Gebeine ihres
Ahnherren zu küssen.Begleitet wird Dr.Dee von Robert Dudley, dem obersten Stallmeister und Günstling…mehrDr. John Dee, Zauberer und Hofastrologe von Königin Elizabeth I wird von dieser in das ferne Glastonbury gesandt, um dort nach den Gebeinen ihres Ahnherren König Artus zu suchen, denn laut einer Prophezeiung von Nostradamus wird die Königin gestürzt, sollte es ihr nicht gelingen,die Gebeine ihres Ahnherren zu küssen.Begleitet wird Dr.Dee von Robert Dudley, dem obersten Stallmeister und Günstling der Königin.Doch was sie dann in Glastonbury erwartet, hätten sie in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet.In der ehemaligen Hochburg des Katholizismus kursieren Aberglaube u.Hexenwahn.Dann geschieht ein grausamer Ritualmord u.die Tochter des Ortsansässigen Arztes gerät in den Verdacht eine Hexe zu sein u.den Mord verübt zu haben,doch gerade zu dieser jungen Frau fühlt sich John Dee zunehmend hingezogen.
Der Einstieg ins Buch ist zunächst nicht ganz einfach.Zwar beginnt der Roman recht spannend mit dem Fund einer rätselhaften Wachspuppe,hier wird sofort das Interesse des Lesers geweckt,doch dieser Erzählstrang endet recht abrupt ohne dann je eine befriedigende Auflösung zu finden. Der weitere Verlauf der Geschichte ist dann zunächst recht dialoglastig u.etwas langatmig,da recht ausufernd verschiedene philosophische Thesen erörtert werden. Zudem stören div.Rückblicke,die immer recht abrupt eingeflochten werden,den Lesefluß. Hier muß man als Leser schon ein wenig Durchhaltevermögen beweisen u.aufpassen, dass man nicht den roten Faden verliert.Phil Rickmann flicht in seine Geschichte auch viel Wissen über die damalige politische Situation ein, was natürlich für den Verlauf der Geschichte wichtig ist. Wer sich gut in der elisabethanischen Zeit auskennt,hat es hier vermutlich leichter,den Ausführungen zu folgen, ich mußte ab und an mal zurück blättern,aber das lag ev. auch daran, das ich nicht immer so viel Zeit zum Lesen hatte, wie wünschenswert gewesen wäre. Interessant waren die vermittelten Informationen allemal u.so weit ich das beurteilen kann, hat der Autor auch hervorragend recherchiert u.ist bei seiner Figurenzeichnung nah an den historisch belegten Figuren geblieben.
Nachdem Dr.Dee u.Robert Dudley in Glastonbury eingetroffen sind,nimmt die Geschichte aber zusehends an Fahrt auf,es wird spannender u.mysteriöser,der ganze Ort scheint voller Geheimnisse u.jeder den Dr.Dee befragt,scheint sein eigenes Süppchen zu kochen.Der faszinierenden Mythos um Artus u.seine Tafelrunde beschäftigt auch heute noch viele Menschen,da wundert es wenig,das auch Menschen früherer Zeitalter davon verzaubert waren.Hier versteht es der Autor meisterhaft,Mythologie,Religion u.Aberglaube miteinander zu verknüpfen,ebenso wie die Beschreibungen des Lebens im 16.Jh.u.die etwas schwierige politische Situation zu Beginn der Regentschaft von Elisabeth der I.Die Grundstimmung im Roman ist eher düster gehalten,es gibt viele leicht unheimliche Szenen,der Auffund der Leiche, nächtliche Aktionen bei Nebel auf dem unheimlichen Glastonbury Tor, eine Hexenjagd, dazu paßt auch das ehr unheimlich gehaltene Buchcover…Hier entsteht für den Leser ein sehr plastisches Bild,das einen mit der Hauptfigur John Dee mitfiebern läßt. Überhaupt hat mir die Figur des Dr. Dee sehr gut gefallen,er ist ein Charakter mit Ecken u.Kanten u.keineswegs der typische Held.Die kleine Liebesgeschichte zwischen ihm u.Nell ist sehr glaubwürdig u.stimmig in die Geschichte integriert,ohne den eigentl.Handlungsstrang zu überlagern,das hat mir gut gefallen.In Glastonbury ergeben sich dann eine Vielzahl von Handlungssträngen,die aber am Ende alle geschickt mit der eigentlichen Suche nach den Knochen von Artus verwoben werden u.es ergibt sich eine Auflösung die mich wirklich verblüfft hat!Dr.Dee deckt hier eine zwar fiktive Verschwörung auf,die aber vom Autor derart geschickt konstruiert wurde, das sie beinah wahr sein könnte!Im Nachwort erläutert der Autor,was Wahrheit u.was Fiktion ist,so das der geneigte Leser hier nocheinmal detailliert unterscheiden kann.
FaziT:Durchhalten lohnt hier wirklich!