Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Indonesien ist ein Gebilde mit mehreren hundert Ethnien, ebenso vielen Sprachen, Kulturen und Religionen, verstreut auf tausenden von Inseln. Diese Vielfalt kann nicht nur durch organisatorische Strukturen alleine zusammengehalten werden, es bedarf zusätzlich einer verbindenden Identität. Aus diesem Grunde bildet die schwierige nationale Identitätsbildung Indonesiens den Gegenstand der vorliegenden Untersuchung: Denn ethnische und religiöse Konflikte sowie Unabhängigkeitsbestrebungen einzelner Provinzen zeugen davon, dass sich längst nicht alle Bewohner des Archipels mit ihrer Nation identifizieren. Der Autor Boryano Rickum zeichnet zunächst die historischen Begebenheiten nach, welche zu der indonesischen Staatsgründung führten. Vor diesem Hintergrund arbeitet er anschließend die politischen Mythen heraus, welche von den Gründern der Republik verwendet wurden, um alle Ethnien des Archipels mit ihrer Idee einer geeinten Nation zu vereinbaren. Obschon er darauf folgend nachweist, dass die meisten jener Mythen ihre identifikatorische Kraft eingebüßt haben entsteht am Ende seiner Analyse ein Problem: Die durch seine Diagnosen zu erwartende Balkanisierung Indonesiens ist nicht eingetreten. Deswegen sucht er im Schlusskapitel nach neuen Mythen aus der Era Reformasi der gegenwärtig anhaltenden Konsolidierungsphase der Demokratie in dem Land mit den meisten Muslimen auf der Welt.
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