Die Liebe, das Verlangen, die Lüste - kaum etwas hat die Menschen, quer durch die Zeiten, mehr fasziniert als der Eros. Aber mit der angenehmen erotischen Erfahrung gehen seit jeher unangenehme Irritationen einher. Wie lassen sich die überbordenden Lüste mäßigen? Was ist der richtige Umgang mit den Lüsten? Denn die am erotischen Spiel Beteiligten laufen Gefahr, zu Sklaven der Lust zu werden. Oder sie werden um der Lust willen nur "benutzt", verletzt, entwürdigt.
In der Antike kümmerte sich die Philosophie um solche Fragestellungen, die der modernen Philosophie keiner Beachtung mehr würdig zu sein scheinen - ohne daß man sage könnte, die entsprechenden Erfahrungen seien modernen Menschen fremd. Wer Erotik und Asketik wieder zum Gegenstand einer bewußten Lebensführung machen will, kann sich inspirieren lassen von der antiken Philosophie, für die der richtige Umgang mit den Lüsten ganz selbstverständlich ein grundlegender Bestandteil der Lebenskunst war.
Wilhelm Schmid, einem breiten Publikum bekannt geworden durch sein Buch "Philosophie der Lebenskunst", skizziert die antike Landschaft der Lüste, in deren Umfeld die Philosophie überhaupt erst "geboren" worden ist. Er folgt dabei überlegungen des französischen Philosophen Michel Foucault (1926-1984) und interpretiert das wichtigste Werk der antiken Philosophie des Eros, Platons Symposion, neu. Denn hier wird ein Denken entfaltet, das große Bedeutung für die abendländische Kultur gewinnen sollte: Entgöttlichung des Eros und seine Anbindung an das Subjekt, das für ihn Verantwortung trägt; Umwendung der Macht der Lust in das Verlangen nach Wahrheit; Orientierung des Lebens an der Idee der Schönheit, die zum Leitstern für die philosophische Lebenskunst wird.
In der Antike kümmerte sich die Philosophie um solche Fragestellungen, die der modernen Philosophie keiner Beachtung mehr würdig zu sein scheinen - ohne daß man sage könnte, die entsprechenden Erfahrungen seien modernen Menschen fremd. Wer Erotik und Asketik wieder zum Gegenstand einer bewußten Lebensführung machen will, kann sich inspirieren lassen von der antiken Philosophie, für die der richtige Umgang mit den Lüsten ganz selbstverständlich ein grundlegender Bestandteil der Lebenskunst war.
Wilhelm Schmid, einem breiten Publikum bekannt geworden durch sein Buch "Philosophie der Lebenskunst", skizziert die antike Landschaft der Lüste, in deren Umfeld die Philosophie überhaupt erst "geboren" worden ist. Er folgt dabei überlegungen des französischen Philosophen Michel Foucault (1926-1984) und interpretiert das wichtigste Werk der antiken Philosophie des Eros, Platons Symposion, neu. Denn hier wird ein Denken entfaltet, das große Bedeutung für die abendländische Kultur gewinnen sollte: Entgöttlichung des Eros und seine Anbindung an das Subjekt, das für ihn Verantwortung trägt; Umwendung der Macht der Lust in das Verlangen nach Wahrheit; Orientierung des Lebens an der Idee der Schönheit, die zum Leitstern für die philosophische Lebenskunst wird.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Schamma Schahadat bespricht in ihrer Rezension zwei Bücher über Philosophie und Lebenskunst bzw. Erotik von Wilhelm Schmid: "Schönes Leben" und "Die Geburt der Philosophie aus dem Garten der Lüste" (beide Suhrkamp).
"Schönes Leben", schreibt die Rezensentin verärgert, ist ein einziges großes Missverständnis. Und wenn wir Schamma Schahadat da richtig verstehen, so liegt das daran, dass es einerseits bei einem recht anspruchsvollen Verlag erscheint, andererseits aber tatsächlich nicht mehr sein will als ein Ratgeberbuch in Sachen Lebenshilfe.
Wer sich wie Schahadat also für philosophische Zusammenhänge interessiert, sollte wohl besser zu dem hier ebenfalls erwähnten Band "Die Geburt der Philosophie aus dem Garten der Lüste" desselben Autors greifen. Darin werde mit zentralen Begriffen wie "Melancholie", "Schmerz" oder "Zorn" um einiges behutsamer umgegangen als in "Schönes Leben".
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"Schönes Leben", schreibt die Rezensentin verärgert, ist ein einziges großes Missverständnis. Und wenn wir Schamma Schahadat da richtig verstehen, so liegt das daran, dass es einerseits bei einem recht anspruchsvollen Verlag erscheint, andererseits aber tatsächlich nicht mehr sein will als ein Ratgeberbuch in Sachen Lebenshilfe.
Wer sich wie Schahadat also für philosophische Zusammenhänge interessiert, sollte wohl besser zu dem hier ebenfalls erwähnten Band "Die Geburt der Philosophie aus dem Garten der Lüste" desselben Autors greifen. Darin werde mit zentralen Begriffen wie "Melancholie", "Schmerz" oder "Zorn" um einiges behutsamer umgegangen als in "Schönes Leben".
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