Was macht das Tragische in der Tragödie aus? Worin liegt ihre Faszination? Mit seiner »Geburt der Tragödie« setzt sich Nietzsche über die jahrtausendelang anerkannte Autorität des Aristoteles hinweg, denn er gibt eine grundlegend neue Antwort: das Leiden als elementare Erfahrung und dessen unmittelbarer Ausdruck in dionysisch entgrenzender Musik. Er eröffnet damit einen umfassend neuen Blick auf die Tragödie, die nun aus dem Wechselbezug des Dionysischen und des Apollinischen entworfen wird sowie aus dem Ziel, den Daseinspessimismus umzuwenden in ein Bejahen des Lebens selbst in abgründigstem…mehr
Was macht das Tragische in der Tragödie aus? Worin liegt ihre Faszination? Mit seiner »Geburt der Tragödie« setzt sich Nietzsche über die jahrtausendelang anerkannte Autorität des Aristoteles hinweg, denn er gibt eine grundlegend neue Antwort: das Leiden als elementare Erfahrung und dessen unmittelbarer Ausdruck in dionysisch entgrenzender Musik. Er eröffnet damit einen umfassend neuen Blick auf die Tragödie, die nun aus dem Wechselbezug des Dionysischen und des Apollinischen entworfen wird sowie aus dem Ziel, den Daseinspessimismus umzuwenden in ein Bejahen des Lebens selbst in abgründigstem Leiden. Weitere Schriften des frühen Nietzsche führen in den Reflexionsraum, aus dem das Tragödienbuch hervorgegangen ist. Die Neuausgabe hat Bernhard Greiner übernommen; seine kundige Einleitung liefert den notwendigen Hintergrund zum Verständnis der Texte, ausführliche Interpretationen zu allen enthalten Schriften eröffnen einen noch tieferen Zugang. Mit ausführlichen Anmerkungen zur Geburt der Tragödie, Zeittafel und Literaturverzeichnis.
Bernhard Greiner hat Germanistik, Philosophie, Wissenschaftliche Politik und Geschichte studiert. Er war Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Freiburg an der Universität Tübingen. Für zwei Jahre war er Inhaber des Walter Benjamin Lehrstuhls an der Hebräischen Universität Jerusalem und hielt Gastprofessuren in den USA, Israel, Australien und China. Er schrieb zahlreiche Veröffentlichungen mit den Schwerpunkten Drama und Theater, Literatur der deutschen Klassik und Romantik, deutsch-jüdische Literaturbeziehungen, Literatur des 20. Jh.s und Literaturtheorie.
Friedrich Nietzsche (1844-1900) stammte aus einer evangelischen Pfarrersfamilie, besuchte die renommierte Landesschule in Pforta bei Naumburg, studierte in Bonn und Leipzig und wurde mit 25 Jahren Professor der klassischen Philologie in Basel. Er war ein genialer Denker, Meister der Sprache und begabter Musiker und Komponist. Sein Leben war bestimmt von problematischen Beziehungen, etwa zu Richard Wagner oder Lou Andreas-Salomé, und endete in der bedrückenden Einsamkeit des Wahnsinns.
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