Wie ist es möglich, dass ein Prophet mit einer Botschaft Glauben findet, die den herrschenden Überzeugungen den Kampf ansagt? Wie kommt ein Gemeinwesen dazu, sich auf Ansinnen eines Einzelnen zu bekehren und zu verwandeln? Die Begründung eines staatsbildenden dritten Monotheismus in Arabien bedeutet eine welthistorische Revolution. Sie steht und fällt mit der Person Muhammads.
Als dieser um 613 vor seinen Stamm tritt, um ihn als Gesandter Gottes auf den rechten Weg zu führen, stößt er auf Ablehnung- um 619 ist er in seiner Vaterstadt Mekka gescheitert und muss bei fremden Stämmen Schutz suchen. Doch weder die Nachbarn noch die Beduinen zeigen das geringste Interesse an seiner Botschaft, einzig die Medinenser sind bereit, den Unruhestifter und Spalter von Gemeinschaft bei sich aufzunehmen, und zwar ausgerechnet als Ruhe- und Eintrachtstifter.
Was war in Medina anders? Was hat Gott überhaupt durch Muhammad offenbart? Und wie waren die arabischen Stammesgesellschaften beschaffe n, di
Als dieser um 613 vor seinen Stamm tritt, um ihn als Gesandter Gottes auf den rechten Weg zu führen, stößt er auf Ablehnung- um 619 ist er in seiner Vaterstadt Mekka gescheitert und muss bei fremden Stämmen Schutz suchen. Doch weder die Nachbarn noch die Beduinen zeigen das geringste Interesse an seiner Botschaft, einzig die Medinenser sind bereit, den Unruhestifter und Spalter von Gemeinschaft bei sich aufzunehmen, und zwar ausgerechnet als Ruhe- und Eintrachtstifter.
Was war in Medina anders? Was hat Gott überhaupt durch Muhammad offenbart? Und wie waren die arabischen Stammesgesellschaften beschaffe n, di
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Fast atemlos hat der Rezensent Otto Kallscheuer die Abhandlung von Ludwig Ammann, gehalten am Essener Kulturwissenschaftlichen Institut, verschlungen. Dem Leser gibt der Autor, so Kallscheuer, eine bahnbrechende Hypothese zur Entstehung der neuen monotheistischen Botschaft im 7. Jahrhundert mit auf den Weg. Den Wandel des Islam zum Monotheismus verortet Ammann, so der Rezensent, in Medina, wo Allah fünf rivalisierende Stämme staatsbildend zur islamischen Umma vereinigen und in deren Folge auch den alten Binnenstreit zwischen den Beduinen beilegen und im Dschihad bündeln konnte, schreibt Kallscheuer. Leider aber, bedauert der Rezensent, habe der Autor dem Leser seiner spannenden Ausführungen keinen Handapparat für sein sozial- und islamwissenschaftliches Fachvokabular mit auf den Weg gegeben. Den sollte man, lautet der Wunsch des Rezensenten, in der nächsten Auflage zum besseren Verständnis unbedingt beifügen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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