Das pure Vergnügen, lesend durch die anfangs von Impulsen des Dadaismus inspirierten Gedichte zu springen. Humor vermischt sich mit Erotik, Bitterkeit und Unsinn. Lust an der Sprache, an der Aufzählung, am Tempo, an der überraschenden Assoziation. Werner von Mutzenbecher hat schon in frühen Jahren zu der bis heute relevanten Auseinandersetzung mit seinen Themen Liebe und Tod gefunden. Wie sonst könnte »Immerschlaf« und »dunkelstarkes Ruhen« gedeutet werden, als dass hier eine Ahnung von Tod und Todessehnsucht mitschwingt? Es geht immer wieder um Abschiede. Abschiede von einer Liebe, einer…mehr
Das pure Vergnügen, lesend durch die anfangs von Impulsen des Dadaismus inspirierten Gedichte zu springen. Humor vermischt sich mit Erotik, Bitterkeit und Unsinn. Lust an der Sprache, an der Aufzählung, am Tempo, an der überraschenden Assoziation. Werner von Mutzenbecher hat schon in frühen Jahren zu der bis heute relevanten Auseinandersetzung mit seinen Themen Liebe und Tod gefunden. Wie sonst könnte »Immerschlaf« und »dunkelstarkes Ruhen« gedeutet werden, als dass hier eine Ahnung von Tod und Todessehnsucht mitschwingt? Es geht immer wieder um Abschiede. Abschiede von einer Liebe, einer Lebensphase, einer Erwartung, einem Zeitraum. »Ich trage meine Zeit mit mir fort« oder »Aus meinen Fingerspitzen rinnt die Zeit«.Die Gedichte - wie Sprachgezeiten stürzen sie uns in Wortfluten; um Atem ringend, belebt, schwimmen wir in den Alltag zurück. Einzelne Gedichte kommen uns nahe, werben um uns mit »gemütlichem Stimmengewirr und Feierabendgefühl«, mit »stummen Sekunden und kleinen Ewigkeiten«.
Werner von Mutzenbecher, geb. 1937 in Frankfurt am Main, lebt heute als Maler, Filmemacher und Autor in Basel. Schulen in Riehen und Basel, zwei Semester Studium der Philosophie und der Germanistik an der Universität Basel, 1957-1960 Kunststudium an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel, Nachtarbeit bei der Post, 1977 Konservator ad interim der Kunsthalle Basel, Lehrtätigkeit an der Schule für Gestaltung Basel, 1987-2000 Leiter der Malklasse an der Hochschule für Gestaltung Basel, seit 1968 auch Experimentalfilme, freie und angewandte Texte, Ausstellungen und Filmvorführungen im In- und Ausland. Veröffentlichungen: »Reise nach Polgsen, polnisch Pelczyn«, »Die Geschichte von Monsieur M.« und »Jonathan träumt« im Stroemfeld Verlag, »Im Film sein« im modo Verlag. Zuletzt erschien in der edition exemplum der Erzählband »Dort geht Sergio«.
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