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Wolauff und seyt alle bereyt, Das man auffs ehrlichest beleyt Mein herr schwager und gneding herrn, Der uns zu lieb her raist so ferrn! Dann wöll wir weyter uns bereden, Urlaub nemen zwischen uns beden, Weil unser anschlag so behend Genummen hat ein frölich end Durch Got, ders als zum besten wend. Nach dem gehen sie alle in ordnung auß. So beschleußt der ernhold. Also habt ir vernummen hie Den innhalt dieser comedi, Die uns Boccatius beschreybet. Darinn drey lehr seind eingeleybet; Die erste, das die eltern söllen, Wenn sie töchter auffziehen wöllen, Das sies nit ziehen gar zu zart, Sunder…mehr

Produktbeschreibung
Wolauff und seyt alle bereyt, Das man auffs ehrlichest beleyt Mein herr schwager und gneding herrn, Der uns zu lieb her raist so ferrn! Dann wöll wir weyter uns bereden, Urlaub nemen zwischen uns beden, Weil unser anschlag so behend Genummen hat ein frölich end Durch Got, ders als zum besten wend. Nach dem gehen sie alle in ordnung auß. So beschleußt der ernhold. Also habt ir vernummen hie Den innhalt dieser comedi, Die uns Boccatius beschreybet. Darinn drey lehr seind eingeleybet; Die erste, das die eltern söllen, Wenn sie töchter auffziehen wöllen, Das sies nit ziehen gar zu zart, Sunder fein arbeytsamer art, Auff heußligkeyt, sitten und tugent Und in auch in plüender jugent Sollens in brechen und abziehen Irn eygen willen und zu fliehen Allen drutz, stoltz und üppigkeyt, Auff das sie gwonen mit der zeyt, Zu leyden in dem stand der eh Geduldig alles wol und weh. Zum andren ein weibßbild hie lehr, Das sie auch halt inn würd und ehr, In lieb und layd ihren ehman, Gehorsam sey und untherthan In allen dingen, spricht Paulus (glaubt!) Weyl der mann ist des weybes haupt, Wies Got gebot auch im anfang. So lebt sie inn frid mit im lang, Wann durch ir geduld und demut Uberwind sie das böß mit gut Und wird durch ir gütig geberd Dem mann angenem, lieb und werd. Zum dritten lert darauß ein mon, Das er sein weib sol halten schon, Wie Petrus schreibt: Liebt ewre weyber, Geleich als ewre eygne leyber, Und wonet auch fein in vernunfft Bey ewern frawen in zukunfft, Als bey dem schwechsten werckzeug hie! Wan welcher sein weyb liebet ye, Der liebet seinen eygen leyb. Das also zwischen mann und weib Fried, lieb und trewe aufferwachs Biß an das end, das wünscht Hans Sachs.
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Autorenporträt
Hans Sachs wurde am 5. November 1494 als Sohn des Schneidermeisters Jörg Sachs geboren. Nach dem Besuch einer Lateinschule absolvierte er von 1509 bis 1511 eine Schuhmacherlehre. Anschließend ging er, wie damals üblich, für fünf Jahre auf Gesellenwanderung.[1] Während dieser Zeit diente er vorübergehend am Hof Kaiser Maximilians I. in Innsbruck und soll sich dort zum Studium des Meistersangs entschlossen haben. Daraufhin begann er im selben Jahr Unterricht bei Meister Lienhard Nunnenbeck in München zu nehmen. 1516 ließ sich Sachs dann endgültig in Nürnberg nieder, wurde 1520 Schuhmachermeister, aktives Zunftmitglied der Meistersinger und zeitweise deren Vorsitzender (um 1555).