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Was an der Sexualität heute vor allen anderen Hinsichten beeindruckt, ist ihre Präsenz. Sie hat, wie in keiner anderen Epoche und Kultur, eine soziale Zentralität erlangt: sie ist allgegenwärtig in den öffentlichen Figurationen der Konsumwelt; sie ist Gegenstand der wichtigsten Debatten unserer Gesellschaften; sie bildet das zentrale Anliegen der Intimbeziehung, die ihrerseits zur Hauptsorge der Lebensgestaltung der Individuen geworden ist. Das Buch entfaltet neue Einsichten in Wandlungsphänomene, die den Erlebnisbereich von Intimität und Sexualität heute prägen. Dabei geht es um den…mehr

Produktbeschreibung
Was an der Sexualität heute vor allen anderen Hinsichten beeindruckt, ist ihre Präsenz. Sie hat, wie in keiner anderen Epoche und Kultur, eine soziale Zentralität erlangt: sie ist allgegenwärtig in den öffentlichen Figurationen der Konsumwelt; sie ist Gegenstand der wichtigsten Debatten unserer Gesellschaften; sie bildet das zentrale Anliegen der Intimbeziehung, die ihrerseits zur Hauptsorge der Lebensgestaltung der Individuen geworden ist.
Das Buch entfaltet neue Einsichten in Wandlungsphänomene, die den Erlebnisbereich von Intimität und Sexualität heute prägen. Dabei geht es um den Niedergang der Verdrängung und die Wahl der sexuellen Orientierung, um Nacktheit und Begehrlichkeit von Körpern, um "postsexuelle" Motive in Fiktion, Klinik und Alltag, um das Sagen des Begehrens im zeitgenössischen Roman (etwa Houellebecqs), um die Intimisierung und "Geminierung" der Individualität unter den Bedingungen durchgehend ausdifferenzierter sozia ler Kommunikation.
Das Sexuelle erscheint in all diesen Lagen als "inständig" und seine Beschreibungen lassen stets eine Härte erkennen, die es in der Gegenwart besonders kennzeichnet.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Jean Clam ist Philosoph, Soziologe und Psychoanalytiker, Forscher am Centre National de la Recherche Scientifique (Paris). Zu seinen Publikationen zählen wichtige interdisziplinäre Ansätze: Was heißt: Sich an Differenz statt an Identität orientieren? Zur De-Ontologisierung in Philosophie und Sozialwissenschaft, Konstanz, UVK 2002. Kontingenz, Paradox, Nur-Vollzug. Grundprobleme einer Theorie der Gesellschaft, Konstanz, UVK 2004. Sciences du sens. Perspectives théoriques, Strasbourg, Presses Universitaires de Strasbourg 2006. Aperceptions du présent. Théorie d'un aujourd'hui par-delà la détresse, Paris, Ganse Arts et Lettres 2010.