Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Maike Albath liest Charlotte Perkins Gilmans Kurzgeschichte als Zeugnis weiblicher Selbstermächtigung. Die kulturgeschichtliche Bedeutung und soziale Sprengkraft, die in ihrer Wiederentdeckung im Zuge der Frauenbewegung der sechziger Jahre gipfelte, tritt laut Albath sogar dahinter zurück. Wie die Autorin im Jahr 1892 von der postnatalen Depression ihrer Figur erzählt, die der Gatte vorsorglich in ihrem Zimmer einsperrt, hat für Albath einerseits Horrorelemente à la Edgar Allan Poe, andererseits den sachlichen Ton der Innensperspektive.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Gilmans Kurzgeschichte, die erst im Zuge der Frauenbewegung in den Sechzigerjahren wiederentdeckt wurde, besaß eine enorme sozialkritische Sprengkraft und ist auch kulturgeschichtlich von Bedeutung. Vor allem aber ist Die gelbe Tapete ein Zeugnis weiblicher Selbstermächtigung.« Maike Albath / Deutschlandfunk Kultur »Wenn sie mit Worten malt, wird einem angst ... Allein die Schilderungen dieser Wandzier lohnen die Lektüre.« Angela Schader / Neue Zürcher Zeitung »Psychologisch überzeugende Schauererzählung ... idiomatisch elegant ... Schillernd ist Gilmans Spiel mit Verzweiflung und Konvention.« Judith von Sternburg / Frankfurter Rundschau »Einerseits ein früher wichtiger feministischer Text, andererseits und vor allem aber ein großartiges literarisches Werk.« Manuela Reichart / rbb kulturradio