Die Entstehungsgeschichte dieses Sammelbandes hat zwei Stränge. Der erste begann mit dem Versuch, als damaliger Dekan die Fakultät für Wirtschaftsw- senschaften und Informatik der Universität Klagenfurt mit einem interdiszip- nären Thema auch wissenschaftlich stärker zusammenzubringen. Darauf gingen ein Symposion und mehrere Workshops in den Jahren 2003 und 2004 zurück. An diesen beteiligten sich nach und nach auch Mitglieder der anderen Klag- furter Fakultäten. Die vorgelegten Texte bildeten das Buch "Geld und Gesell- 2 schaft" (Wiesbaden 2005, 2006). 2006 fand wieder ein Symposion in Klag- furt statt, an dem sich nun auch Kolleginnen (m/w) aus dem übrigen Österreich, aus Deutschland und Frankreich beteiligten. Sie lieferten in der Folge Texte zum vorliegenden Sammelband. Der zweite Strang besteht aus Postskripta und Kommentaren zu den verfügbaren Texten, aus der Niederschrift einer Berliner Rundfunksendung sowie aus studentischen Artikeln. Beide Stränge lassen sich mit dem Begriff "Diskurs" verbinden. Allerdings gilt es, verschiedene Momente des Prozesses zu unterscheiden - vor allem m- telbar oder unmittelbar auf einander bezogene Reden, Gegenreden und "Mit- den" i.S. von zum gleichen oder gar selben Gegenstand zu sprechen. Freilich darf die verbale Form des Diskurses nicht nur auf den gesprochenen Gedanken, sondern sollte ebenso auf den geschriebenen oder gar künstlerisch ausgedrü- ten bezogen werden. Die Symposien lebten vom Gespräch, die Workshops von Thesenpapieren und Diskussionen, die Sammelbände enthalten naturgemäß nur noch Texte oder Bilder. Dialektisch gesehen liegt im Text allerdings auch - reits sein Widerspruch, das von ihm provozierte Gegendenken - vorausgesetzt, die Beiträge werden gelesen.