Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, denn ich mag französische Geschichten, ihren Charme und Esprit. Dieses Buch jedoch hat es mir nicht leicht gemacht, denn so viel Gutes ich in dem Buch finden konnte, so viel habe ich leider auch zu bemängeln.
Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen:
ein Wohnhaus mit einem Innenhof, beleuchtete Fenster, die einen Einblick in andere Familien…mehrAuf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, denn ich mag französische Geschichten, ihren Charme und Esprit. Dieses Buch jedoch hat es mir nicht leicht gemacht, denn so viel Gutes ich in dem Buch finden konnte, so viel habe ich leider auch zu bemängeln.
Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen: ein Wohnhaus mit einem Innenhof, beleuchtete Fenster, die einen Einblick in andere Familien erlauben, in deren Geschichten und in das Leben fremder Menschen. Deshalb finde ich auch den Originaltitel „Les aquariums lumineux“ so passend und viel besser als den deutschen Titel. Claire als Protagonistin passt zu dieser Idee des Buches hervorragend, sie ist ein interessanter Charakter, außergewöhnlich, vor allem aber mit verschrobenen Einstellungen: Eigensinnig, gelangweilt von den Menschen, fasziniert von der Welt der Bücher, dramatisch und hypochondrisch. Ich mochte sie und ihre „gepflegten Neurosen“ und habe sie in manchen Dingen sogar gut verstehen können.
Ich mochte auch die Beschreibungen der anderen Bewohner, ihre Macken und Eigenheiten, doch dann entwickelt sich die Geschichte in eine Richtung, die mir nicht gefallen hat und wo mir dann auch der rote Faden fehlte – ein Nachbar verschwindet, Claire sucht ihn und kommt einem alten Zwist auf die Spur. Wenn man in dieser zweiten Hälfte des Buches nun einen Krimi oder Thriller erwartet, wird man enttäuscht sein, denn spannend oder fesselnd ist die Geschichte nicht. Sie dümpelt vor sich hin, viele Beschreibungen lenken von der Suche nach dem Nachbarn ab. Dabei sind diese Beschreibungen nicht uninteressant, vielmehr pointiert und manchmal erschreckend wahr und ehrlich - aber einfach nicht passend zu dem vermeintlichen Thriller.
Was mir wirklich sehr gut gefallen hat ist der Schreibstil – er ist beschreibend und aufdeckend, manches Mal poetisch und bleibt doch die ganze Zeit sehr gut lesbar. Die Autorin beleuchtet Dinge mal von einer anderen Seite und zeigt damit interessante Sichtweisen und Aspekte des Lebens.
Mein Fazit
Dieses Buch hat sehr interessante Ansätze, wenn man es als Charakterstudie sieht. Denn Claire als Protagonistin ist eine sehr ungewöhnliche junge Frau mit sehr eigenen Ansichten und Einstellungen, dabei aber sympathisch und liebenswert. Die Geschichte jedoch entwickelt sich in der zweiten Hälfte anders als erwartet und konnte mich dann gar nicht mehr überzeugen. Dafür der Schreibstil umso mehr, der angenehm zu lesen ist, sich dabei als poetisch und ansprechend entpuppt. Da mich aber die Geschichte nicht überzeugen konnte, gebe ich für dieses Buch – trotz der auch guten Aspekte – 3 Sterne.