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Erst nachdem bekannt wurde, dass in Heimen und Privatschulen Misshandlungen an der Tagesordnung waren, dass Geistliche Kinder mit Stöcken schlugen - erst seitdem wird offen über die damals an Kindern verübte alltägliche Gewalt geredet.Fragen nach dem WARUM kommen auf: War es der Zeitgeist, der zu Watsch'n und einer Tracht Prügel verleitete? Hing es damit zusammen, dass die Väter traumatisiert aus dem Krieg zurückkehrten? Geschah dies alles in einer unsäglich brutalen Erziehungstradition? Mit einem Blick auf Gegenwart und Vergangenheit beschreibt dieses Buch, wie sich der Vertrauensbruc...
Erst nachdem bekannt wurde, dass in Heimen und Privatschulen Misshandlungen an der Tagesordnung waren, dass Geistliche Kinder mit Stöcken schlugen - erst seitdem wird offen über die damals an Kindern verübte alltägliche Gewalt geredet.
Fragen nach dem WARUM kommen auf: War es der Zeitgeist, der zu Watsch'n und einer Tracht Prügel verleitete? Hing es damit zusammen, dass die Väter traumatisiert aus dem Krieg zurückkehrten? Geschah dies alles in einer unsäglich brutalen Erziehungstradition? Mit einem Blick auf Gegenwart und Vergangenheit beschreibt dieses Buch, wie sich der Vertrauensbruch der Eltern auf die Biografie der Kinder ausgewirkt hat. Wie die demütigenden Schläge die Gefühle, den Alltag und die Beziehungen einer ganzen Generation bis heute beeinflussen. Und ob die einst geprügelten Kinder als spätere Erwachsene diesen Eltern verziehen oder mit ihnen brachen.
Fragen nach dem WARUM kommen auf: War es der Zeitgeist, der zu Watsch'n und einer Tracht Prügel verleitete? Hing es damit zusammen, dass die Väter traumatisiert aus dem Krieg zurückkehrten? Geschah dies alles in einer unsäglich brutalen Erziehungstradition? Mit einem Blick auf Gegenwart und Vergangenheit beschreibt dieses Buch, wie sich der Vertrauensbruch der Eltern auf die Biografie der Kinder ausgewirkt hat. Wie die demütigenden Schläge die Gefühle, den Alltag und die Beziehungen einer ganzen Generation bis heute beeinflussen. Und ob die einst geprügelten Kinder als spätere Erwachsene diesen Eltern verziehen oder mit ihnen brachen.
Ingrid Müller-Münch, Journalistin und Autorin. Sie war Korrespondentin der Nachrichtenagentur 'Reuters' und der 'Frankfurter Rundschau', Redakteurin beim 'Stern' und arbeitet heute hauptsächlich für den 'Westdeutschen Rundfunk'. Sie lebt in Köln.
Produktdetails
- Verlag: Klett-Cotta
- 3. Aufl. 2012
- Seitenzahl: 284
- Erscheinungstermin: 10. Februar 2012
- Deutsch
- Abmessung: 211mm x 128mm x 33mm
- Gewicht: 444g
- ISBN-13: 9783608946802
- ISBN-10: 3608946802
- Artikelnr.: 34485229
Herstellerkennzeichnung
Cotta'sche, J. G., Buchhandlung Nachfolger GmbH
Rotebühlstr. 77
70178 Stuttgart
www.klett-cotta.de
+49 (0711) 6672-1519
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nach wie vor wichtiges Thema, leider zu wenig fachwissenschaftlich und zu sehr aus personaler Perspektive behandelt. So beschreibt Hannes Hintermeier seinen Lektüreeindruck zu diesem Buch von Ingrid Müller-Münch. Die gebrachten Fallbeispiele erschüttern den Rezensenten gerade durch ihre Vertrautheit. Wenn die Autorin jedoch Freunde befragt und sich selbst als Opfer outet, wird's Hintermeier schnell zu repetitiv. Besser gefallen ihm die Abstecher in die DDR, in die Schulpädagogik und der leider zu kurze historische Abriss. Gern hätte er gelesen, wie die Politik sich dem Thema annimmt und gern auch mehr eigene Gedanken statt Paraphrase und Zitat zuhauf.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Man wird selten ähnlich kompakte, sachliche, theoretisch und von Statistiken untermauerte Informationen zum Thema der familiären Gewalt gegen Kinder finden.« Marianne Krüll, Psychologie heute, Juni 2012 »Ingrid Müller-Münch hat ein aufklärendes, ja aufklärerisches Generationsporträt geschrieben. Eine unschätzbare Gelegenheit zur Selbstvergewisserung für alle, die im Wirtschaftswunderland groß geworden sind. Und eine empfehlenswerte Lektüre für Nachgeborene, die wissen wollen, was ihre Eltern oder Großeltern bis heute prägt. ... Ohne den Erzählungen der Betroffenen ihre Wirkung zu nehmen, ohne je den gut lesbaren Stil zu verlieren, macht sie uns zugleich mit dem Stand der psychologischen, sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung
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vertraut.« Deutschlandradio Kultur, Lesart, 05.08.2012 »Entweder du parierst, oder es setzt was! Deutschland, einig Rohrstockland: Ingrid Müller-Münch sucht Antworten auf die Frage, warum Generationen von Kindern geprügelt wurden.« FAZ Literaturbeilage, März 2012 »Noch in den 70er-Jahren hielten viele Eltern die Prügelstrafe für eine gute Erziehungsmethode. Ingrid Müller-Münch hat über die alltäglichen Gewaltorgien und ihre Folgen ein Buch geschrieben.« Welt am Sonntag, Andreas Fasel, 21.02.2012 »Dass Müller-Münch einem bestimmten politischen Lager das Wort reden würde, kann man nicht behaupten. Ihr Buch ist ein Bericht, ein Protokoll, keine Streitschrift. Dazu gehört, dass sie auch die positiven Entwicklungen registriert, wie die gestiegene öffentliche Sensibilität gegenüber schlagenden Eltern, deren Handeln nicht mehr ohne weiteres als Privatvergnügen angesehen wird und dies seit 2000 auch per Gesetz nicht mehr ist.« Cosima Lutz, Die Literarische Welt, 21.04.2012 »Der Rohrstock als Erziehungsmittel: Die Journalistin Ingrid Müller-Münch beschreibt in einem neuen Buch, wie brutal Eltern in den 50er- und 60er-Jahren zuschlugen. Und wie ihre Kinder bis heute darunter leiden. Die FR veröffentlicht Auszüge aus dem Werk.« Frankfurter Rundschau, 22.02.2012 »Das gehört sicher zum Besten, was heute einem guten Buch passieren kann: Es sprengt seine Deckel und schreibt sich von alleine fort ... Die Journalistin, Buch- und Theaterautorin hat die Wirtschaftswunder-Kinder ins Reden gebracht ... Ingrid Müller-Münch hat ein aufklärendes, ja aufklärerisches Generationsporträt geschrieben. Eine unschätzbare Gelegenheit zur Selbstvergewisserung für alle, die im Wirtschaftswunderland groß geworden sind. Und eine empfehlenswerte Lektüre für Nachgeborene, die wissen wollen, was ihre Eltern oder Großeltern bis heute prägt.« Stephan Hebel, Deutschlandradio, 5.8.2012 »Die meisten 50-Jährigen wurden geprügelt - Ein Gespräch mit der Buchautorin Ingrid Müller-Münch. Eine ganze Generation von Deutschen ist von den Eltern verprügelt worden. Das sagt die Journalistin Ingrid Müller-Münch in ihrem Buch »Die geprügelte Generation«. In den 50ern und 60ern fühlten sich Eltern im Recht, ihre Kinder zu prügeln, niemand nahm ihnen den Rohrstock ab.« DeutschlandRadio.de Wissen, 23.02.2012 »Müller-Münch, die am eigenen Leibe Prügeln erlebt hatte, gelang es aufgrund eigener Erfahrungen, Frauen und Männer über das Verdrängte zum Reden zu bringen ... Die Horror-Geschichten, die sich in ihrem Buch "Die geprügelte Generation - Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen" in Interviews widerspiegeln und von der umfangreichen Fachliteratur wie auch Belletristik zu diesem Thema unterfüttert werden, sind erschütternd.« Marianne Quoirin, Kölner Stadt-Anzeiger, 10./11.03.2012 In der Wochenendbeilage der Stuttgarter Zeitung ist am 03. März 2012 ein Interview mit Ingrid Müller-Münch über Ihr Buch »Die geprügelte Generation« erschienen. Das Gespräch führte Adrienne Braun. Stuttgarter Zeitung, 03.03.2012 »Das Buch ist unbedingt lesenswert!« Dieter Göbel, Jugendhilfereport, April 2013 Ingrid Müller-Münch »hat über die Erfahrungen einer Generation mit Eltern, die den »Kochlöffel mit einem Schlaginstrument« verwechselten ein Buch geschrieben. Daraus las sie in der Volkshochschule Waiblingen einem kleinen Kreis vor. Waiblinger Kreiszeitung, Sabine Reichle, 02.04.2012 Im »Buchjournal« ist in der Ausgabe 1/2012, ein mehrseitiges Interview mit der Autorin Ingrid Müller-Münch erschienen. Das Buchjournal-Heft ist am 24.2.2012 erschienen und liegt bei über 2.000 Buchhändlern bundesweit und in Österreich und der Schweiz aus. Buchjournal, Ausgabe 1/2012 »Müller-Münchs Buch leistet ein eindringliches Plädoyer gegen Gewalt an Kindern und macht deutlich, wie wichtig es ist, sich mit der eigenen, oft gewaltvollen, Vergangenheit auseinander zu setzen, um dem Kreislauf der Gewalt zu entgehen und den eigenen Kindern geben zu können, was ihnen zusteht: ein Aufwachsen ohne Gewalt.« Katja Rose, unerzogen, Juli 2012 »Ein sehr lesenswertes Buch, ein so eindrucksvolles wie bedrückendes Panorama kollektiver und sogar "gesetzlich geschützter" Kinderquälerei. Keine Spaßlektüre, aber eine, die sehr großes Echo findet. An dem zu ermessen ist, welches Ausmaß dieser lange beschwiegene Skandal in Deutschland hatte.« Martina Bicher, schnüss - Bonner Stadtmagazin, Juni 2012 »Ingrid Müller-Münch versteht es, gerade auf ihre ihr eigene unprätentiöse und dennoch eindeutig parteiische Art, diese Form der "Erziehung" für die nun dem Ruhestand entgegengehende Generation endlich einmal sachlich und präzise zu beschreiben und aufzuzeigen. Dem Geschehen eine "Sprache zu geben". Und die nachfolgende Frage zu stellen und zu beantworten: Was diese rüden Methoden bewirkten, wie es den später Erwachsenen mit dieser Art des Aufwachsens erging. Ganz hervorragend arbeitet die Autorin auf diesem Weg heraus, dass vor allem Gefühle von Angst und Einsamkeit, von einem "sich nicht (wirklich) angenommen" wissen mit geprägt haben.« buchtips.net, 23. Mai 2012 »Die Journalistin und Autorin Ingrid Müller-Münch deckt nun in ihrem Buch Die geprügelte Generation erstmals das Ausmaß der Gewalt auf und lässt die Leidensgenossen zu Wort kommen. Im Interview mit news.de spricht sie über die Folgen dieser familiären Dramen und erklärt, warum Eltern auch heute noch zuschlagen.« News.de, 03.03.2012 »Ingrid Müllers Buch musste ich immer wieder zu Seite legen, weil mich ihre Recherchen sehr berührt haben, nicht zuletzt auch, weil sie mich an Berichte einiger, meiner Jugendfreunde erinnern, die auf ähnliche Weise gedemütigt wurden.[...] Ein Buch, das besonders junge Menschen lesen sollten, um aus den Verblendungen ihrer Großeltern und Urgroßeltern zu lernen.[...]« Helga König, helga-koenig-gpw.blogspot.com, 07.03.2012
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Die Verwendung von Kochlöffel und Rohrstock zum Zweck der Züchtigung war in den 1950ern und 1960ern weit verbreitet. Beinahe jedes Kind der Nachkriegsgeneration wusste entweder aufgrund eigener Erfahrungen, oder weil es davon in seinem Umfeld etwas mitbekommen hatte, um diese furchtbaren …
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Die Verwendung von Kochlöffel und Rohrstock zum Zweck der Züchtigung war in den 1950ern und 1960ern weit verbreitet. Beinahe jedes Kind der Nachkriegsgeneration wusste entweder aufgrund eigener Erfahrungen, oder weil es davon in seinem Umfeld etwas mitbekommen hatte, um diese furchtbaren Praktiken. Diese Art der Erziehung zog sich durch alle Schichten und auch wenn viele Kinder dieses Schicksal teilten, wurde es gemeinhin totgeschwiegen.
Erst mit der Publikmachung der Misshandlungen durch Geistliche oder an Privatschulen und in Heimen ist dieses Thema ins Auge der Öffentlichkeit gerückt. Doch noch immer ist es kaum begreifbar, weswegen Eltern ihren Kindern mit Teppichklopfer und Kochlöffel begegneten. Liegt der Grund in den im Krieg erlittenen Traumata der Eltern oder an einfacher Überforderung, fragt man sich. Auch weswegen niemand eingriff, wenn die Kinder wieder “gezähmt werden mussten” und ihre Schreie in der Nachbarschaft nicht zu überhören gewesen sein mussten, lässt sich nicht einfach beantworten.
Was wurde aus den geprügelten Kindern und wie denken sie über ihre Eltern und die von diesen praktizierte Schwarze Pädagogik? Und welchen geschichtlichen Verlauf nimmt die Erziehung; in wie weit prägten zum Beispiel Erziehungsratgeber oder die hochangesehenen Eigenschaften wie Ordnung und Fleiß aus NS-Zeiten? Aber auch die Frage, wie es heute mit der Misshandlung der Kinder aussieht, stellt sich, denn dieses Kapitel ist leider noch nicht gänzlich abgeschlossen..
Auf diese und viele weitere Fragen geht die Autorin Ingrid Müller-Münch in ihrem Buch “Die geprügelte Generation- Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen” ein. Zusammen mit anderen, die diese Erziehung erlitten haben, Traumatherapeuten, Psychologen, Bindungsforschern, Psychotherapeuten und Erziehungwissenschaftlern zeigt sie Antworten auf und zeichnet auf 284 Seiten ein unglaublich dichtes und berührendes Bild einer ganzen geprügelten Generation.
Jedes mal, wenn Interviewte über die erlittenen Strafen berichten und beschreiben, was sie dabei fühlten und versuchen eine Erklärung für das Verhalten ihrer Eltern zu finden, war das für mich schockierend. Mit welcher Selbstverständlichkeit diese doch eigentlich Liebe und Vertrauen schenken sollenden Menschen zur Züchtigung körperliche oder auch seelische Gewalt anwanden, ist haarsträubend.
Ich finde es bewundernswert, wie sachlich und fair die Autorin bei einer so aufwühlenden Thematik bleibt und wie es ihr gelingt, so viel Inhalt auf so wenig Seiten zu bringen, ohne dass das Buch erdrückend wirken würde. Auch sehr beeindruckend ist, dass das vermittelte Wissen durch so viele Statistiken, Gespräche mit Fachleuten, Bücher, Studien und so weiter untermauert wird. Die Autorin malt nicht nur schwarz, sondern gibt beiden Seiten eine Stimme, auch wenn sie selbstverständlich stets gegen die Misshandlung von Kindern ist.
Es werden die verschiedensten Seiten beleuchtet und sehr verständlich und nachvollziehbar ausgeführt. Ob die Spuren der Nazis und des Krieges oder der den Eltern zuspieldenen Justiz- ein facettenreiches und kompaktes Bild wird gezeichnet.
Ich konnte dieses Buch beim Lesen kaum aus der Hand legen, da es so spannend war- und wenn ich es doch tat, dann nur um Zeit zu haben, über das Gelesene nachzudenken und es zu verarbeiten. Aber auch nach dem Lesen beschäftigte mich das Buch noch lange- und das tut es noch immer- denn ich habe durch das Lesen dieses Buches sehr viel dazulernen und aufgezeigte Zusammenhänge verstehen können.
Ich kann wirklich jedem empfehlen, dieses Buch zu lesen, da es sehr verständlich ausgesprochen viel Wissen vermittelt. Außerdem denke ich, dass sich mit der im Buch behandelten Thematik wirklich jeder auseinandersetzen sollte! Nicht nur selber Betroffene, sondern auch junge Menschen, um zu verstehen, was die älteren Generationen -Eltern und Großeltern- prägte und um zu verinnerlichen wie wichtig eine gewaltfreie und liebevolle Erziehung ist.
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Antworten 4 von 4 finden diese Rezension hilfreich
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