Erst nachdem bekannt wurde, dass in Heimen und Privatschulen Misshandlungen an der Tagesordnung waren, dass Geistliche Kinder mit Stöcken schlugen - erst seitdem wird offen über die damals an Kindern verübte alltägliche Gewalt geredet.
Fragen nach dem WARUM kommen auf: War es der Zeitgeist, der zu Watsch'n und einer Tracht Prügel verleitete? Hing es damit zusammen, dass die Väter traumatisiert aus dem Krieg zurückkehrten? Geschah dies alles in einer unsäglich brutalen Erziehungstradition? Mit einem Blick auf Gegenwart und Vergangenheit beschreibt dieses Buch, wie sich der Vertrauensbruch der Eltern auf die Biografie der Kinder ausgewirkt hat. Wie die demütigenden Schläge die Gefühle, den Alltag und die Beziehungen einer ganzen Generation bis heute beeinflussen. Und ob die einst geprügelten Kinder als spätere Erwachsene diesen Eltern verziehen oder mit ihnen brachen.
Fragen nach dem WARUM kommen auf: War es der Zeitgeist, der zu Watsch'n und einer Tracht Prügel verleitete? Hing es damit zusammen, dass die Väter traumatisiert aus dem Krieg zurückkehrten? Geschah dies alles in einer unsäglich brutalen Erziehungstradition? Mit einem Blick auf Gegenwart und Vergangenheit beschreibt dieses Buch, wie sich der Vertrauensbruch der Eltern auf die Biografie der Kinder ausgewirkt hat. Wie die demütigenden Schläge die Gefühle, den Alltag und die Beziehungen einer ganzen Generation bis heute beeinflussen. Und ob die einst geprügelten Kinder als spätere Erwachsene diesen Eltern verziehen oder mit ihnen brachen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.03.2012Entweder du parierst, oder es setzt was
Deutschland, einig Rohrstockland: Ingrid Müller-Münch sucht Antworten auf die Frage, warum Generationen von Kindern geprügelt wurden - und wohin das geführt hat.
Von Hannes Hintermeier
Warum nur haben Eltern ihren Kindern das angetan? Wie konnte es so weit kommen und dann so lange so bleiben, dass "viele der heute über Fünfzigjährigen geradezu Experten in Sachen ,Elterngewalt' sind"? Das ist die zwingende Ausgangsfrage, wenn man wie die Journalistin Ingrid Müller-Münch ergründen will, warum es in Deutschland bis zum 8. November 2000 dauerte, dass der Bundestag beschloss: "Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig." Notabene: Deutschland zählt damit zum exklusiven Kreis von sechzehn Ländern weltweit, die ein solches Gesetz haben. Es hatte allerdings auch auf diesem unehrenhaften Feld einiges wiedergutzumachen.
Kopfnuss, Rute, Rohrstock, Lederriemen, Teppichklopfer. Es beginnt mit Fallbeispielen aus allen Schichten. Geprügelt wurde im Arbeitermilieu ebenso wie im Beamten- und Pastorenhaus und in der Direktorenvilla. Wenn es der Vater nicht tat, erledigte es die Mutter, manchmal der älteste Sohn. Das Jugendamt schaute häufig weg, die Nachbarn sowieso. Die Erzählungen sind, wie sie sind - schrecklich normal, erwartbar schrecklich. Erst wenn die Kinder alt und stark genug sind, dagegenzuhalten, zurückzuschlagen oder zu fliehen, hört es auf. Viele verteidigen dennoch ihr Elternhaus, und war es noch so schlecht, weil sie gern Halt in dieser Familie gehabt hätten. Viele sind fürs Leben gezeichnet, haben mit Eltern und Geschwistern, die entweder auch Opfer oder Zuseher waren, gebrochen - oder einen labilen Frieden geschlossen. Es gibt keine Patentrezepte zur Aussöhnung.
Bis vor vierzig Jahren galt körperliche Züchtigung - wie seit Jahrhunderten - als der Normalfall, nicht die Ausnahme. Gewiss haben nationalsozialistisches Erziehungsideal und Kriegsjahre das Elend verlängert. Die braune Pädagogin Johanna Haarer ("Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" - das "deutsche" wurde nach 1945 aus dem Titel gestrichen) wirkte mit ihren Büchern über 1968 hinaus bis in die achtziger Jahre hinein. Nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Zeichen auf Wiederaufbau und sozialen Aufstieg. Viele Eltern, urteilt die Autorin, hätten in jener Zeit nicht wahrgenommen, was sie ihren Kindern antaten; später wollten sie nichts mehr davon wissen - sei es, dass sie ihr Verhalten tatsächlich vergaßen; sei es, dass sie nicht daran dachten, sich dafür zu rechtfertigen, und lieber Geschichtsklitterung betrieben. Das sollen wir getan haben? Unverschämt!
Zur körperlichen Züchtigung kommt die seelische Grausamkeit. Das Schüren von Erwartungsangst - das schnalzende Geräusch des Ledergürtels, die Schmerzen sind weniger schlimm als das stundenlange Warten auf die Bestrafung. Warte nur, bis Papa kommt. Wenn also wieder einmal einer gönnerhaft faselt, ein Klaps habe habe noch keinem geschadet, lernt man hier den Gegengift-Satz: "Was wissen Sie denn, was für ein bezaubernder Mensch aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie nicht geschlagen worden wären?"
Die Autorin, das verrät sie im Vorwort, ist selbst ein Opfer. So zieht sich eine subjektive Färbung durch das Buch, bis hin zum beliebten, aber unbefriedigenden Rückgriff auf die Freundeskreis-Recherche. In der Berghütte bei reichlich Obstler erzählt man sich, wie bescheiden das Heranwachsen in der Prügelrepublik Deutschland war. Das sorgt beim Leser für Ernüchterung, ja Verstimmung, weil sich der Erkenntnisgewinn der recht umfangreich wiedergegebenen Interviews mit diversen Opfertypen schnell erschöpft. Auch sieht es zunächst so aus, als würde sich Müller-Münch auf die fünfziger und sechziger Jahre konzentrieren. Das scheint eigentlich psychologisch ergiebig, waren es doch Kriegsheimkehrer, Überlebende und deren Kinder, die ihre Nachkommen durchs Wirtschaftswunder watschten. Umso mehr führt der Singular "Die geprügelte Generation" in die Irre, denn das Buch folgt mitsamt einem Abstecher in die DDR dem Thema bis in die Gegenwart. Der Rohrstock mag aus der Mode gekommen sein, gewaltsame Übergriffe sind es nicht. Andere Länder, gleiche Sitten, andere Instrumente. In Amerika verwendet man in der Hälfte der Bundesstaaten in den Schulen Holzpaddel zur Züchtigung.
Eine radikale Gegenposition findet die Autorin bei der amerikanischen Entwicklungspsychologin Patricia Crittenden, die Elternschläge als Liebesbeweis interpretiert. Den Sieg im Befreiungskampf schreibt Müller-Münch den Achtundsechzigern gut. Jener Generation, der sie selbst angehört: Kinderläden werden gegründet, antiautoritäre Autoritäten verehrt und Kochlöffel werden wieder ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben. Für viele Geprügelte kommt das zu spät - und damit für die Gesellschaft, weil "das, was dem Kind in den ersten Lebensjahren passiert, unweigerlich auf die ganze Gesellschaft zurückschlägt", zitiert die Autorin Alice Miller. Man hätte zum Beispiel gern gelesen, welche Relevanz das Thema in der heutigen Politik hat - nur drei der fünfzehn Minister des Kabinetts Merkel sind nach 1970 geboren.
Die Schulpädagogik vertritt Ulf Preuss-Lausitz (Technische Universität Berlin). Er erklärt zum Beispiel, die Opfer müssten unbedingt darüber reden, "um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen". Es ist viel Paraphrase und Nacherzählung in Ingrid Müller-Münchs Buch, es wird viel zitiert aus Romanen von Ulla Hahn, Tilman Röhrig, Anna Mitgutsch und Bernward Vesper. Auch ein kursorischer historischer Abriss von Luther bis Rousseau, von Summerhill über Alice Miller zu Katharina Rutschkys "Schwarzer Pädagogik" fehlt nicht. Die auf halbem Weg einmontierte Rückblende auf Käfer-Jahre, Nierentisch und Rock 'n' Roll ist verzichtbar. Man kann ein Thema auch verschenken: Angesichts des unverändert relevanten Gegenstandes hätte mehr fachwissenschaftliche Unterfütterung und Entpersonalisierung nicht geschadet. Woher die Zahl kommt, in Deutschland stürben "jede Woche zwei Kinder an den Folgen von Misshandlungen", wird leider nicht belegt. Der Kinderschutzbund geht sogar von drei toten Kindern aus.
Ingrid Müller-Münch: "Die geprügelte Generation". Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen.
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2012. 284 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Deutschland, einig Rohrstockland: Ingrid Müller-Münch sucht Antworten auf die Frage, warum Generationen von Kindern geprügelt wurden - und wohin das geführt hat.
Von Hannes Hintermeier
Warum nur haben Eltern ihren Kindern das angetan? Wie konnte es so weit kommen und dann so lange so bleiben, dass "viele der heute über Fünfzigjährigen geradezu Experten in Sachen ,Elterngewalt' sind"? Das ist die zwingende Ausgangsfrage, wenn man wie die Journalistin Ingrid Müller-Münch ergründen will, warum es in Deutschland bis zum 8. November 2000 dauerte, dass der Bundestag beschloss: "Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig." Notabene: Deutschland zählt damit zum exklusiven Kreis von sechzehn Ländern weltweit, die ein solches Gesetz haben. Es hatte allerdings auch auf diesem unehrenhaften Feld einiges wiedergutzumachen.
Kopfnuss, Rute, Rohrstock, Lederriemen, Teppichklopfer. Es beginnt mit Fallbeispielen aus allen Schichten. Geprügelt wurde im Arbeitermilieu ebenso wie im Beamten- und Pastorenhaus und in der Direktorenvilla. Wenn es der Vater nicht tat, erledigte es die Mutter, manchmal der älteste Sohn. Das Jugendamt schaute häufig weg, die Nachbarn sowieso. Die Erzählungen sind, wie sie sind - schrecklich normal, erwartbar schrecklich. Erst wenn die Kinder alt und stark genug sind, dagegenzuhalten, zurückzuschlagen oder zu fliehen, hört es auf. Viele verteidigen dennoch ihr Elternhaus, und war es noch so schlecht, weil sie gern Halt in dieser Familie gehabt hätten. Viele sind fürs Leben gezeichnet, haben mit Eltern und Geschwistern, die entweder auch Opfer oder Zuseher waren, gebrochen - oder einen labilen Frieden geschlossen. Es gibt keine Patentrezepte zur Aussöhnung.
Bis vor vierzig Jahren galt körperliche Züchtigung - wie seit Jahrhunderten - als der Normalfall, nicht die Ausnahme. Gewiss haben nationalsozialistisches Erziehungsideal und Kriegsjahre das Elend verlängert. Die braune Pädagogin Johanna Haarer ("Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" - das "deutsche" wurde nach 1945 aus dem Titel gestrichen) wirkte mit ihren Büchern über 1968 hinaus bis in die achtziger Jahre hinein. Nach dem Zweiten Weltkrieg standen die Zeichen auf Wiederaufbau und sozialen Aufstieg. Viele Eltern, urteilt die Autorin, hätten in jener Zeit nicht wahrgenommen, was sie ihren Kindern antaten; später wollten sie nichts mehr davon wissen - sei es, dass sie ihr Verhalten tatsächlich vergaßen; sei es, dass sie nicht daran dachten, sich dafür zu rechtfertigen, und lieber Geschichtsklitterung betrieben. Das sollen wir getan haben? Unverschämt!
Zur körperlichen Züchtigung kommt die seelische Grausamkeit. Das Schüren von Erwartungsangst - das schnalzende Geräusch des Ledergürtels, die Schmerzen sind weniger schlimm als das stundenlange Warten auf die Bestrafung. Warte nur, bis Papa kommt. Wenn also wieder einmal einer gönnerhaft faselt, ein Klaps habe habe noch keinem geschadet, lernt man hier den Gegengift-Satz: "Was wissen Sie denn, was für ein bezaubernder Mensch aus Ihnen geworden wäre, wenn Sie nicht geschlagen worden wären?"
Die Autorin, das verrät sie im Vorwort, ist selbst ein Opfer. So zieht sich eine subjektive Färbung durch das Buch, bis hin zum beliebten, aber unbefriedigenden Rückgriff auf die Freundeskreis-Recherche. In der Berghütte bei reichlich Obstler erzählt man sich, wie bescheiden das Heranwachsen in der Prügelrepublik Deutschland war. Das sorgt beim Leser für Ernüchterung, ja Verstimmung, weil sich der Erkenntnisgewinn der recht umfangreich wiedergegebenen Interviews mit diversen Opfertypen schnell erschöpft. Auch sieht es zunächst so aus, als würde sich Müller-Münch auf die fünfziger und sechziger Jahre konzentrieren. Das scheint eigentlich psychologisch ergiebig, waren es doch Kriegsheimkehrer, Überlebende und deren Kinder, die ihre Nachkommen durchs Wirtschaftswunder watschten. Umso mehr führt der Singular "Die geprügelte Generation" in die Irre, denn das Buch folgt mitsamt einem Abstecher in die DDR dem Thema bis in die Gegenwart. Der Rohrstock mag aus der Mode gekommen sein, gewaltsame Übergriffe sind es nicht. Andere Länder, gleiche Sitten, andere Instrumente. In Amerika verwendet man in der Hälfte der Bundesstaaten in den Schulen Holzpaddel zur Züchtigung.
Eine radikale Gegenposition findet die Autorin bei der amerikanischen Entwicklungspsychologin Patricia Crittenden, die Elternschläge als Liebesbeweis interpretiert. Den Sieg im Befreiungskampf schreibt Müller-Münch den Achtundsechzigern gut. Jener Generation, der sie selbst angehört: Kinderläden werden gegründet, antiautoritäre Autoritäten verehrt und Kochlöffel werden wieder ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben. Für viele Geprügelte kommt das zu spät - und damit für die Gesellschaft, weil "das, was dem Kind in den ersten Lebensjahren passiert, unweigerlich auf die ganze Gesellschaft zurückschlägt", zitiert die Autorin Alice Miller. Man hätte zum Beispiel gern gelesen, welche Relevanz das Thema in der heutigen Politik hat - nur drei der fünfzehn Minister des Kabinetts Merkel sind nach 1970 geboren.
Die Schulpädagogik vertritt Ulf Preuss-Lausitz (Technische Universität Berlin). Er erklärt zum Beispiel, die Opfer müssten unbedingt darüber reden, "um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen". Es ist viel Paraphrase und Nacherzählung in Ingrid Müller-Münchs Buch, es wird viel zitiert aus Romanen von Ulla Hahn, Tilman Röhrig, Anna Mitgutsch und Bernward Vesper. Auch ein kursorischer historischer Abriss von Luther bis Rousseau, von Summerhill über Alice Miller zu Katharina Rutschkys "Schwarzer Pädagogik" fehlt nicht. Die auf halbem Weg einmontierte Rückblende auf Käfer-Jahre, Nierentisch und Rock 'n' Roll ist verzichtbar. Man kann ein Thema auch verschenken: Angesichts des unverändert relevanten Gegenstandes hätte mehr fachwissenschaftliche Unterfütterung und Entpersonalisierung nicht geschadet. Woher die Zahl kommt, in Deutschland stürben "jede Woche zwei Kinder an den Folgen von Misshandlungen", wird leider nicht belegt. Der Kinderschutzbund geht sogar von drei toten Kindern aus.
Ingrid Müller-Münch: "Die geprügelte Generation". Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen.
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2012. 284 S., geb., 19,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nach wie vor wichtiges Thema, leider zu wenig fachwissenschaftlich und zu sehr aus personaler Perspektive behandelt. So beschreibt Hannes Hintermeier seinen Lektüreeindruck zu diesem Buch von Ingrid Müller-Münch. Die gebrachten Fallbeispiele erschüttern den Rezensenten gerade durch ihre Vertrautheit. Wenn die Autorin jedoch Freunde befragt und sich selbst als Opfer outet, wird's Hintermeier schnell zu repetitiv. Besser gefallen ihm die Abstecher in die DDR, in die Schulpädagogik und der leider zu kurze historische Abriss. Gern hätte er gelesen, wie die Politik sich dem Thema annimmt und gern auch mehr eigene Gedanken statt Paraphrase und Zitat zuhauf.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Man wird selten ähnlich kompakte, sachliche, theoretisch und von Statistiken untermauerte Informationen zum Thema der familiären Gewalt gegen Kinder finden.« Marianne Krüll, Psychologie heute, Juni 2012 »Ingrid Müller-Münch hat ein aufklärendes, ja aufklärerisches Generationsporträt geschrieben. Eine unschätzbare Gelegenheit zur Selbstvergewisserung für alle, die im Wirtschaftswunderland groß geworden sind. Und eine empfehlenswerte Lektüre für Nachgeborene, die wissen wollen, was ihre Eltern oder Großeltern bis heute prägt. ... Ohne den Erzählungen der Betroffenen ihre Wirkung zu nehmen, ohne je den gut lesbaren Stil zu verlieren, macht sie uns zugleich mit dem Stand der psychologischen, sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung vertraut.« Deutschlandradio Kultur, Lesart, 05.08.2012 »Entweder du parierst, oder es setzt was! Deutschland, einig Rohrstockland: Ingrid Müller-Münch sucht Antworten auf die Frage, warum Generationen von Kindern geprügelt wurden.« FAZ Literaturbeilage, März 2012 »Noch in den 70er-Jahren hielten viele Eltern die Prügelstrafe für eine gute Erziehungsmethode. Ingrid Müller-Münch hat über die alltäglichen Gewaltorgien und ihre Folgen ein Buch geschrieben.« Welt am Sonntag, Andreas Fasel, 21.02.2012 »Dass Müller-Münch einem bestimmten politischen Lager das Wort reden würde, kann man nicht behaupten. Ihr Buch ist ein Bericht, ein Protokoll, keine Streitschrift. Dazu gehört, dass sie auch die positiven Entwicklungen registriert, wie die gestiegene öffentliche Sensibilität gegenüber schlagenden Eltern, deren Handeln nicht mehr ohne weiteres als Privatvergnügen angesehen wird und dies seit 2000 auch per Gesetz nicht mehr ist.« Cosima Lutz, Die Literarische Welt, 21.04.2012 »Der Rohrstock als Erziehungsmittel: Die Journalistin Ingrid Müller-Münch beschreibt in einem neuen Buch, wie brutal Eltern in den 50er- und 60er-Jahren zuschlugen. Und wie ihre Kinder bis heute darunter leiden. Die FR veröffentlicht Auszüge aus dem Werk.« Frankfurter Rundschau, 22.02.2012 »Das gehört sicher zum Besten, was heute einem guten Buch passieren kann: Es sprengt seine Deckel und schreibt sich von alleine fort ... Die Journalistin, Buch- und Theaterautorin hat die Wirtschaftswunder-Kinder ins Reden gebracht ... Ingrid Müller-Münch hat ein aufklärendes, ja aufklärerisches Generationsporträt geschrieben. Eine unschätzbare Gelegenheit zur Selbstvergewisserung für alle, die im Wirtschaftswunderland groß geworden sind. Und eine empfehlenswerte Lektüre für Nachgeborene, die wissen wollen, was ihre Eltern oder Großeltern bis heute prägt.« Stephan Hebel, Deutschlandradio, 5.8.2012 »Die meisten 50-Jährigen wurden geprügelt - Ein Gespräch mit der Buchautorin Ingrid Müller-Münch. Eine ganze Generation von Deutschen ist von den Eltern verprügelt worden. Das sagt die Journalistin Ingrid Müller-Münch in ihrem Buch »Die geprügelte Generation«. In den 50ern und 60ern fühlten sich Eltern im Recht, ihre Kinder zu prügeln, niemand nahm ihnen den Rohrstock ab.« DeutschlandRadio.de Wissen, 23.02.2012 »Müller-Münch, die am eigenen Leibe Prügeln erlebt hatte, gelang es aufgrund eigener Erfahrungen, Frauen und Männer über das Verdrängte zum Reden zu bringen ... Die Horror-Geschichten, die sich in ihrem Buch "Die geprügelte Generation - Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen" in Interviews widerspiegeln und von der umfangreichen Fachliteratur wie auch Belletristik zu diesem Thema unterfüttert werden, sind erschütternd.« Marianne Quoirin, Kölner Stadt-Anzeiger, 10./11.03.2012 In der Wochenendbeilage der Stuttgarter Zeitung ist am 03. März 2012 ein Interview mit Ingrid Müller-Münch über Ihr Buch »Die geprügelte Generation« erschienen. Das Gespräch führte Adrienne Braun. Stuttgarter Zeitung, 03.03.2012 »Das Buch ist unbedingt lesenswert!« Dieter Göbel, Jugendhilfereport, April 2013 Ingrid Müller-Münch »hat über die Erfahrungen einer Generation mit Eltern, die den »Kochlöffel mit einem Schlaginstrument« verwechselten ein Buch geschrieben. Daraus las sie in der Volkshochschule Waiblingen einem kleinen Kreis vor. Waiblinger Kreiszeitung, Sabine Reichle, 02.04.2012 Im »Buchjournal« ist in der Ausgabe 1/2012, ein mehrseitiges Interview mit der Autorin Ingrid Müller-Münch erschienen. Das Buchjournal-Heft ist am 24.2.2012 erschienen und liegt bei über 2.000 Buchhändlern bundesweit und in Österreich und der Schweiz aus. Buchjournal, Ausgabe 1/2012 »Müller-Münchs Buch leistet ein eindringliches Plädoyer gegen Gewalt an Kindern und macht deutlich, wie wichtig es ist, sich mit der eigenen, oft gewaltvollen, Vergangenheit auseinander zu setzen, um dem Kreislauf der Gewalt zu entgehen und den eigenen Kindern geben zu können, was ihnen zusteht: ein Aufwachsen ohne Gewalt.« Katja Rose, unerzogen, Juli 2012 »Ein sehr lesenswertes Buch, ein so eindrucksvolles wie bedrückendes Panorama kollektiver und sogar "gesetzlich geschützter" Kinderquälerei. Keine Spaßlektüre, aber eine, die sehr großes Echo findet. An dem zu ermessen ist, welches Ausmaß dieser lange beschwiegene Skandal in Deutschland hatte.« Martina Bicher, schnüss - Bonner Stadtmagazin, Juni 2012 »Ingrid Müller-Münch versteht es, gerade auf ihre ihr eigene unprätentiöse und dennoch eindeutig parteiische Art, diese Form der "Erziehung" für die nun dem Ruhestand entgegengehende Generation endlich einmal sachlich und präzise zu beschreiben und aufzuzeigen. Dem Geschehen eine "Sprache zu geben". Und die nachfolgende Frage zu stellen und zu beantworten: Was diese rüden Methoden bewirkten, wie es den später Erwachsenen mit dieser Art des Aufwachsens erging. Ganz hervorragend arbeitet die Autorin auf diesem Weg heraus, dass vor allem Gefühle von Angst und Einsamkeit, von einem "sich nicht (wirklich) angenommen" wissen mit geprägt haben.« buchtips.net, 23. Mai 2012 »Die Journalistin und Autorin Ingrid Müller-Münch deckt nun in ihrem Buch Die geprügelte Generation erstmals das Ausmaß der Gewalt auf und lässt die Leidensgenossen zu Wort kommen. Im Interview mit news.de spricht sie über die Folgen dieser familiären Dramen und erklärt, warum Eltern auch heute noch zuschlagen.« News.de, 03.03.2012 »Ingrid Müllers Buch musste ich immer wieder zu Seite legen, weil mich ihre Recherchen sehr berührt haben, nicht zuletzt auch, weil sie mich an Berichte einiger, meiner Jugendfreunde erinnern, die auf ähnliche Weise gedemütigt wurden.[...] Ein Buch, das besonders junge Menschen lesen sollten, um aus den Verblendungen ihrer Großeltern und Urgroßeltern zu lernen.[...]« Helga König, helga-koenig-gpw.blogspot.com, 07.03.2012