Von meinem Vater kenne ich das Lied von den alten Germanen. Da heißt es, "sie lagen auf Bärenhäuten und tranken immer noch eins". Wenn sie sich von den Fellen erhoben, führten sie Kriege und verjagten die verhassten Römer aus dem Land. Die Germanen, so glaubte man, waren tapfer, stolz und ehrlich -
kein anderes Volk war so mutig und anständig. Wer so etwas glaubte, hatte vielleicht das Buch des…mehrVon meinem Vater kenne ich das Lied von den alten Germanen. Da heißt es, "sie lagen auf Bärenhäuten und tranken immer noch eins". Wenn sie sich von den Fellen erhoben, führten sie Kriege und verjagten die verhassten Römer aus dem Land. Die Germanen, so glaubte man, waren tapfer, stolz und ehrlich - kein anderes Volk war so mutig und anständig. Wer so etwas glaubte, hatte vielleicht das Buch des römischen Geschichtsschreibers Tacitus, die "Germania", gelesen. Heute weiß man aber, dass seine Beschreibungen nur teilweise stimmen.
Das wirkliche Leben der Germanen, ihr Ursprung oder auch das Verhältnis zwischen ihnen und den Römern wird in dem Buch sehr ausführlich und anschaulich beschrieben. So gab es beispielsweise die sogenannten Ur-Germanen, was an Grabbeigaben wie Tonwaren und Jagdbeute nachgewiesen werden konnte. Die Autorin zeigt an Karten die Ausbreitung der Germanen und klärt darüber auf, dass ein griechischer Philosoph vor der Zeitrechnung den Namen "Germanen" verwendete. Für die Römer waren sie die Barbaren. Interessant fand ich auch die Kleidung und die Frisuren und dass die Germanen Seife und Haarbürste erfunden haben. Außerdem wurden die Frauen sehr geschätzt. Die Männer scheuten sich nicht, sie in allen Dingen des täglichen Lebens um Rat zu fragen.
Weitere Themen im Buch sind der Götterglaube der Germanen, die Bedeutung des Things oder der Zug der Stämme der Kimbern und Teutonen, die auf der Suche nach neuem Siedlungsland waren.
Wunderbare Fotos und Zeichnungen unterstützen die vielen genauen Informationen des Buches und lassen den Leser das Leben der Germanen nachvollziehen.
So wird schnell deutlich, dass das mit den Bärenhäuten nicht stimmte. Auch wer die Germanen, speziell die Gallier, nur aus "Asterix" kennt, wird von diesem Buch nicht enttäuscht ein.