Die erste Annenkirche in Dresden wurde 1578 erbaut und nach ihrer Stifterin benannt, der sächsischen Kurfürstin Anna ("Mutter Anna", 1532-1585). Der Bau wurde notwendig, da man in der nahe gelegenen St.-Bartholomäus-Kirche keinen Platz mehr hatte. Der Altar wurde 1598 von der Freiberger Nikolaikirche übernommen. Beim Abbruch der alten Frauenkirche wurde ihr Altar 1727 in die Annenkirche gebracht. Die Kirche wurde 1760 im Siebenjährigen Krieg mit vielen Häusern der Wilsdruffer Vorstadt von preußischen Truppen zerstört. Nach Kriegsende schuf der Ratszimmermeister Johann George Schmidt, Schwager und ehemaliger Mitarbeiter von George Bähr beim Bau der Dreikönigskirche, den Entwurf für das heutige Aussehen. Die Weihe der "zweiten" Annenkirche erfolgte am 8. Oktober 1769. Der Grundriss der Annenkirche beruht auf der Form eines Rechteckes mit einbezogenen zwölf Pfeilern. Der Altar stammte aus der alten Kreuzkirche und wurde zu einem Kanzelaltar umkonstruiert. Das Gestühl ähnelt in der Anordnung dem der Frauenkirche. Damit wird auch die Schule George Bährs deutlich. Johann Christian Kayser baute 1782/1783 eine Orgel. Der 1824 erbaute 57 Meter hohe klassizistische Turm ist auf einen Entwurf Gottlob Friedrich Thormeyers (1823) zurückzuführen, womit letztlich die Kirche auch architektonisch als Gotteshaus erkennbar wurde.
Nachdruck der Originalauflage von 1860.
Nachdruck der Originalauflage von 1860.