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Die konkurrenzlose Gesamtdarstellung der Geschichte Arabiens. Hourani spannt einen Bogen von den Anfängen des Islam bis zum Nahostkonflikt unserer Tage. Dass der Autor nicht allein ein herausragender Kenner der Materie, sondern auch ein guter Erzähler ist, macht sein Buch zu einem publizistischen Glücksfall.

Produktbeschreibung
Die konkurrenzlose Gesamtdarstellung der Geschichte Arabiens. Hourani spannt einen Bogen von den Anfängen des Islam bis zum Nahostkonflikt unserer Tage. Dass der Autor nicht allein ein herausragender Kenner der Materie, sondern auch ein guter Erzähler ist, macht sein Buch zu einem publizistischen Glücksfall.
Autorenporträt
Albert Hourani, 1915 als Sohn libanesischer Eltern in Manchester geboren, studierte in Oxford. Er lehrte zunächst an der Amerikanischen Universität in Beirut und nach dem Zweiten Weltkrieg dann in Oxford am St Anthony's College. Er war Direktor des Middle East Center und nach 1979 Gastprofessor in Chicago und Harvard. Albert Hourani starb 1993.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.09.2014

Das S-Wort
Wie man die Geschichte der arabischen Völker umschreibt

Auch ein Buch von 700 Seiten kann man in fünf Minuten beurteilen. Eben kommt Albert Houranis "Geschichte der arabischen Völker" auf den Tisch, 1991 erstmals erschienen und "weitererzählt bis zum Arabischen Frühling von Malise Ruthven". Man schlägt im Sachregister das Stichwort "Sklaven" nach und findet drei Erwähnungen. Die erste führt auf S. 73 und folgende in das Kapitel "Das Kalifat von Bagdad". Dort liest man etwas unvermittelt den einen Satz: "Im Irak selbst war die Macht des Kalifen durch weit verbreitete und lang andauernde Aufstände der schwarzen Sklaven in den Zuckerrohrplantagen und Salzsümpfen des Südens bedroht - der Aufstand der Zandsch 868-83." Wo die Leutchen wohl herkamen? Keine Ahnung, denn sie werden, wiederum ausweislich des Registers, vorher nirgends erwähnt. Auf S. 375 ist zum Glück alles schon vorbei: "Veränderungen im Wirtschaftsleben, veränderte gesellschaftliche Sitten und das Einschreiten von Osmanen, Ägyptern und Briten gegen den Sklavenhandel führten um 1914 dazu, dass es keine Haussklaven mehr gab." Aber vorher kam sage und schreibe eine ganze Seite mit der Zwischenüberschrift "Sklaven". Diener und Dienerinnen des Hauses seien häufig Sklaven gewesen. Militärsklaven "kamen hauptsächlich aus Zentralasien und dem Kaukasus, im Maghreb und Andalus aus den slawischen Ländern". Manche wurden als Sklaven gekauft und nach dem Übertritt zum Islam freigelassen. Schließlich Konkubinen, "man brachte sie aus Schwarzafrika auf dem Weg über den indischen Ozean und das Rote Meer oder auf dem Nil oder auf den Routen durch die Sahara". Ebenso die Eunuchen. Das ist es, was uns im Jahr 2014 der Verlag S. Fischer über die Sklaverei mitteilen will. Aufklärung als Massenbetrug. Man hätte im Hausarchiv nachschauen sollen. Denn 1992 hatte S. Fischer als Taschenbuch "Blütezeit des Islam" von Maurice Lombard herausgebracht, einem Historiker der "Annales"-Schule. Man schlage dort unter "Razzien" nach.

L.J.

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ein bedeutender Beitrag zu einem differenzierteren Verständnis dessen, was seit dem siebten Jahrhundert in der arabischsprachigen islamischen Welt vor sich gegangen ist Die Presse 201412