Von der Antike bis zur Gegenwart
Der bekannte Erfolgsautor und Professor für Semiotik Umberto Eco gibt in seinem Werk einen Abriss über die verschiedenen Gesichter der Schönheit von der Antike bis zur Gegenwart. Eco geht von dem Prinzip aus, dass Schönheit nichts Absolutes und Unveränderliches
ist. Beginnend mit dem ästhetischen Ideal Griechenlands, spannt Eco einen Bogen über zahlreiche große…mehrVon der Antike bis zur Gegenwart
Der bekannte Erfolgsautor und Professor für Semiotik Umberto Eco gibt in seinem Werk einen Abriss über die verschiedenen Gesichter der Schönheit von der Antike bis zur Gegenwart. Eco geht von dem Prinzip aus, dass Schönheit nichts Absolutes und Unveränderliches ist. Beginnend mit dem ästhetischen Ideal Griechenlands, spannt Eco einen Bogen über zahlreiche große Werke der Bildhauerei, Malerei, Architektur, Literatur und Philosophie, bis in die Neuzeit zur Avantgarde und den provozierenden Arbeiten von Andy Warhol.
Wir beurteilen etwas als schön, wenn es wohlproportioniert ist. Pythagoras untersuchte die mathematischen Beziehungen in der Musik, die Proportionen der Intervalle und die Beziehung zwischen der Länge einer Saite und der Tonhöhe. Aber nicht nur in der Musik spielen Proportionen eine große Rolle, sondern auch in der Architektur, z.B. bei den Abständen zwischen den Säulen der Bauwerke und bei der Gliederung der verschiedenen Teile der Fassaden.
Im 15. Jahrhundert führten die Entdeckung der Perspektive in Italien, die Einführung neuer Maltechniken in Flandern, der Einfluss des Neoplatonismus und der von dem Dominikaner Savonarola ausgehende Mystizismus dazu, dass Schönheit auf zwei unterschiedliche Weisen verstanden werden kann. Man kann die Natur nachahmen oder versuchen, die übersinnliche Realität zu verstehen und künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Die rätselhafte Schönheit von Leonardo da Vincis Frauengesichtern findet hier ihre Erklärung.
Ist Schönheit eine Qualität des Objekts? Im 18. Jahrhundert bildete sich eine neue Auffassung vom Schönen heraus. Das Subjektive trat in den Vordergrund und der Fokus lag auf der Wahrnehmung. Das, was schön ist, definiert sich durch die Art und Weise, in der wir es erfahren. Daneben existiert etwas, vor dessen Darstellung unsere physische Natur ihrer eigenen Grenzen gewahr wird, nämlich das Erhabene. Für Kant ist es der Sternenhimmel, der das Erhabene zum Ausdruck bringt.
Was sind die Merkmale der Schönheit des 20. Jahrhunderts? Für die Beantwortung dieser Frage fehlt uns die zeitliche Distanz. Der Hang zum künstlerischen Experiment manifestiert sich im Kubismus, Expressionismus und Surrealismus. Die Kunst nimmt sich nicht mehr vor, ein Bild der natürlichen Schönheit zu liefern. Sie will lehren, die Welt mit anderen Augen zu deuten. Und genau damit reflektiert sie die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften, die längst ein Bild der Wirklichkeit zeichnen, das nicht mehr verstanden werden kann.
Das Buch ist thematisch aufgebaut und enthält reichhaltige Illustrationen. Es beinhaltet eine weit gefächerte (aber nicht tief gehende) Beschreibung der Geschichte der Schönheit, deutlich gemacht anhand der Werke von Künstlern der Weltgeschichte. Die Beschreibungen sind gegliedert in durchgehende Texte für die Schnellübersicht sowie klein gedruckte Detailbeschreibungen. In der Summe handelt es sich um ein informatives Kompendium für eine breite Leserschaft. Der Aufbau des Werkes in siebzehn abgeschlossene Kapitel erlaubt es, einzelne Bereiche gezielt herauszugreifen.