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Die umfassende und gründliche Darstellung der Geschichte und Kultur Königsbergs von Fritz Gause aus den Jahren 1965 bis 1971 ist ein Standardwerk, das auf den erhalten gebliebenen Beständen des Königsberger Staatsarchivs beruht. Die vorliegende Neuauflage enthält ein Geleitwort von Hartmut Bookmann sowie eine Bibliographie der seit 1971 erschienenen Arbeiten über Königsberg.

Produktbeschreibung
Die umfassende und gründliche Darstellung der Geschichte und Kultur Königsbergs von Fritz Gause aus den Jahren 1965 bis 1971 ist ein Standardwerk, das auf den erhalten gebliebenen Beständen des Königsberger Staatsarchivs beruht. Die vorliegende Neuauflage enthält ein Geleitwort von Hartmut Bookmann sowie eine Bibliographie der seit 1971 erschienenen Arbeiten über Königsberg.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.12.1996

Gedächtnisort: Geschichte der Stadt Königsberg

Die Stadt Königsberg, heute als Kaliningrad auf der Landkarte Europas zu finden, hat in diesem Jahr ein neues Wappen bekommen. Die es entworfen haben, waren um Neuerung bemüht; doch zugleich nimmt es bewußt Elemente des alten deutschen Wappens auf. Auch wenn der kürzlich gewählte neue Bürgermeister der westlichsten Großstadt Rußlands kundgetan hat, eine Rückkehr zum alten Namen Königsberg werde es ebensowenig geben wie unter seinem Vorgänger - das Streben nach historischer Selbstvergewisserung, das Bemühen um Kontinuität bleibt spürbar. Als Fritz Gause, der letzte Leiter des Königsberger Stadtgeschichtlichen Museums und des Stadtarchivs zu deutscher Zeit, vor 25 Jahren seine umfassende Geschichte der Hauptstadt Ostpreußens fertigstellte, beklagte er den von den Sowjets gewollten Kontinuitätsbruch, der vollständiger nicht hätte sein können, den Verlust oder die Unzugänglichkeit vieler Quellen und die Unmöglichkeit, die Stadt auch nur zu besuchen. Der Lauf der Geschichte hat den inzwischen verstorbenen Autor in allen Punkten zumindest teilweise korrigiert. Er hat auch dazu beigetragen, daß genügend Interesse an seinem Werk aufkam, um es neu aufzulegen.

Gewiß ist Gause in manchem parteiisch, mehr, als es der Historiker sein sollte, etwa wenn er die Eroberung des Gebiets, die mit der Dezimierung der baltischen Urbevölkerung einherging, als Aktion der "besten Kräfte abendländischen Gemeinschaftsbewußtseins" darstellt oder die revolutionären Matrosen des Jahres 1919 als "Strolche" bezeichnet, die "ihre Zeit mit Nichtstun und Politisieren" verbracht hätten. Demgegenüber hebt Hartmut Boockmann in seinem Vorwort zu dieser Auflage hervor, welche Vorteile es mit sich bringt, wenn ein Autor es auf sich nimmt, allein die ganze Geschichte einer Stadt zu schreiben. "Wer sich um die Geschichte dieser Stadt bemüht, ist auf Gauses drei Bände angewiesen", schreibt Boockmann; sie sind ein wahres Kompendium, allein das Personenregister umfaßt fast siebzig Seiten. Seit dem ersten Erscheinen des Werkes ist in Deutschland keine Geschichte dieser Stadt mehr geschrieben worden - eine jedoch in Polen, eine weitere, populärwissenschaftlich gehaltene, im russischen Königsberg selbst. Gauses illustrierte Geschichte (unser Bild zeigt das Königsberger Schloß) jedoch endet im Jahr 1948; zu brutal erscheint der Bruch durch Zerstörung und Vertreibung, als daß die Herausgeber es gewagt hätten, sie fortzuschreiben. Eine Aufgabe, die künftigen Historikern vorbehalten bleibt. GERHARD GNAUCK

Fritz Gause: "Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen". Bd. 1: Von der Gründung der Stadt bis zum letzten Kurfürsten (3., ergänzte Auflage). Bd. 2: Von der Königskrönung bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Bd. 3: Vom Ersten Weltkrieg bis zum Untergang Königsbergs (2., erg. Auflage). Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 1996. 3 Bände, 1684 S., Abb., geb., 268,- DM.

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