Der DDR-Segelsport ist ein von der Publizistik und den Sporthistorikern bislang unbeachtetes Feld. Das vorliegende Buch arbeitet dieses Themenfeld erstmals auf. Einerseits die Zahlen: In 40 Jahren gewannen DDR-Segler sieben olympische, 17 WM- und 53 EM-Medaillen. Auf der anderen Seite steht der Preis dafür: Bedingungslose Orientierung auf den Erfolg für den Arbeiter- und Bauernstaat der Sport in seiner Gesamtheit blieb auf der Strecke.Das erste Aushängeschild des DDR-Segelns war Jürgen Vogler. Der Einhand-Spezialist aus Ostberlin wurde 1956 Olympia-Vierter, 1957 gewann er den Gold-Cup. Er war der Begründer der DDR-Finn-Story, die so geheimnisvoll wie erfolgreich ist. In ihr tauchen die Namen Jürgen Mier, Christian Schröder, Bernd Dehmel und Jochen Schümann auf. Die Finn-Segler waren die Helden der DDR.Zahlreiche Bilder und Dokumente aus Privatarchiven machen das Erfahrene noch authentischer. Ein umfangreicher Statistikteil führt alle DDR-Olympiateilnehmer und Medaillengewinner auf, zudem sämtliche WM- und EM-Medaillenträger sowie die DDR-Meister in den nationalen, olympischen und internationalen Bootsklassen.Der legendäre DDR-Sportreporter Heinz-Florian Oertel berichtet als Gastautor und einzigartiger Kenner des DDR-Sports über seine Erfahrungen mit dem Segeln.André Keil hat das DDR-Sportsystem selbst von Kindesbeinen an erlebt. Er schaffte es bis in den Spitzenbereich der DDR-470er-Segler. Mit dem Fall der Mauer 1989 beendete er 22-jährig seine sportliche Laufbahn. Zuvor hatte er an der Kinder- und Jugendsportschule in Schwerin sein Abitur gemacht, es folgte ein Journalistikstudium in Berlin und Leipzig. Zwischen 1992 und 2005 arbeitete André Keil als Sportchef im NDR-Landesfunkhaus in Schwerin und war in dieser Zeit als ARD-Segelfachreporter weltweit im Einsatz. Anfang 2005 wechselte er in die Leitung des Programmbereiches Aktuelles, Politik und Sport im NDR-Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern.