Die Nummer 1 aus den USA!
Immer schon hat Edgar eine besonders enge Beziehung zu den Hunden gehabt, die seine Eltern auf ihrer Farm züchten. Nun ist er auf die Hilfe der Tiere angewiesen, als er eines Tages gezwungen ist, zu fliehen - vor seinem finsteren Onkel Claude. Edgar ist überzeugt davon, dass Claude seinen Vater ermordet hat ...
Eine mitreißende Familiengeschichte und ein Abenteuerroman, der den dramatischen Kampf eines Jungen ums Überleben in der Wildnis vor einer atemberaubenden Landschaftskulisse schildert.
Edgar wächst auf einer abgelegenen Farm in Wisconsin auf, wo seine Eltern Gar und Trudy eine Hundezucht betreiben. Den hochsensiblen 14-Jährigen, der stumm zur Welt kam, verbindet eine enge Freundschaft mit den Tieren; die Hündin Almondine, seine treueste Kameradin, versteht sogar seine Zeichensprache. Eines Tages jedoch hat der Frieden ein Ende: Edgars Onkel Claude taucht auf und gerät wegen Erbstreitigkeiten mit Gar aneinander. Kurz darauf kommt Gar auf mysteriöse Weise ums Leben. Edgar ist überzeugt, dass Claude seinen Vater umgebracht hat, und flieht - nur begleitet von drei jungen Hunden, mit deren Hilfe er lernen muss, in der Wildnis zu überleben.
"Die Geschichte des Edgar Sawtelle" ist ein kluger, lebenspraller Roman über die großen Themen der Literatur: Rache und Schuld, Brudermord und Vaterverlust, Liebe und Hass. Ein zeitloses Epos und eine wahrlich unvergessliche Geschichte über die besondere Freundschaft zwischen einem Jungen und seinem Hund.
Immer schon hat Edgar eine besonders enge Beziehung zu den Hunden gehabt, die seine Eltern auf ihrer Farm züchten. Nun ist er auf die Hilfe der Tiere angewiesen, als er eines Tages gezwungen ist, zu fliehen - vor seinem finsteren Onkel Claude. Edgar ist überzeugt davon, dass Claude seinen Vater ermordet hat ...
Eine mitreißende Familiengeschichte und ein Abenteuerroman, der den dramatischen Kampf eines Jungen ums Überleben in der Wildnis vor einer atemberaubenden Landschaftskulisse schildert.
Edgar wächst auf einer abgelegenen Farm in Wisconsin auf, wo seine Eltern Gar und Trudy eine Hundezucht betreiben. Den hochsensiblen 14-Jährigen, der stumm zur Welt kam, verbindet eine enge Freundschaft mit den Tieren; die Hündin Almondine, seine treueste Kameradin, versteht sogar seine Zeichensprache. Eines Tages jedoch hat der Frieden ein Ende: Edgars Onkel Claude taucht auf und gerät wegen Erbstreitigkeiten mit Gar aneinander. Kurz darauf kommt Gar auf mysteriöse Weise ums Leben. Edgar ist überzeugt, dass Claude seinen Vater umgebracht hat, und flieht - nur begleitet von drei jungen Hunden, mit deren Hilfe er lernen muss, in der Wildnis zu überleben.
"Die Geschichte des Edgar Sawtelle" ist ein kluger, lebenspraller Roman über die großen Themen der Literatur: Rache und Schuld, Brudermord und Vaterverlust, Liebe und Hass. Ein zeitloses Epos und eine wahrlich unvergessliche Geschichte über die besondere Freundschaft zwischen einem Jungen und seinem Hund.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.07.2009Liebe deinen nächsten Hund
"Die Geschichte des Edgar Sawtelle" war in Amerika ein riesiger Erfolg. Jetzt erscheint der fesselnde, aber triefend symbolische Roman über einen stummen Jungen und seine Hunde bei uns.
Von Tobias Rüther
Wer Hunde nicht mag und auch nicht an Geister glaubt, wer davon überzeugt ist, dass moderne Literatur auch ohne Anspielungen auf Shakespeare gut auskommt, wer auf Romane mit Prologen verzichten kann und misstrauisch wird, wenn der Wind und der Regen raunen und auch die Wälder ein Geheimnis bergen, das man nur mit dem Herzen enträtselt: der sollte "Die Geschichte des Edgar Sawtelle" nicht lesen. Wer aber Romane über den großen Sommer Amerikas mag, in dem Kinder ausziehen und Mutproben bestehen, der muss David Wroblewskis Buch sofort kaufen. Eine Million andere haben es in den Vereinigten Staaten schon getan. Soeben ist der Roman des fünfzigjährigen Debütanten auf Deutsch erschienen - gerade passend für die langen Ferien.
In die gehört dieser Roman auch. Denn einmal aufgeschlagen, gibt man "Die Geschichte des Edgar Sawtelle" nicht mehr aus der Hand. Zwar windet man sich unter den Stilblüten und der schmonzettigen Naturgeheimniskrämerei, den großen Weltformeln und ungeschickten Schlüsselszenen, aber man legt das Buch doch nur ungern weg. Und letztlich relativiert das wohl alle Einwände, die man gegen David Wroblewskis Buch vorbringen muss. Dass es zum Beispiel kaum einen Baum nur einen Baum sein lässt, dass es in seiner Hochsymbolik dem Leser kaum Luft für eigene Assoziationen lässt. Dafür wird ihm eine Geschichte erzählt, deren Ende er unbedingt erfahren will. Eine Familiengeschichte mit Mord, Flucht und Drama. Aber vor allem ist es die Geschichte eines Jungen und seiner Hunde.
Edgar ist stumm und wächst bei Mutter und Vater auf einer Farm in Wisconsin auf. Er benutzt die Hände, um sich verständlich zu machen, weswegen sein Nachname sprechend ist: Sawtelle, eine Mischung aus Sehen und Reden. Damit fängt es schon an, gleich auf dem Umschlag: Dieses störende Gefühl, auf jeder Seite des Romans könnte selbst das Nebensächlichste immer noch mehr bedeuten. Gleichzeitig verzettelt sich der Autor im Hundetraining, dass man schnell so müde davon wird, als hätte man selbst mitapportiert. An seinem ersten Roman hat David Wroblewski, der hauptberuflich Software entwickelt, gute zehn Jahre gearbeitet. Man merkt dem leicht autobiographischen Buch den Ehrgeiz an, eine Familiensaga zu schildern, die ewig gültig ist und in ihrer Konstellation bis hin zu den Vornamen auf "Hamlet" anspielt: ein toter Vater, eine Witwe, die den Mörder in ihr Bett lässt, ein Sohn, der von allem weiß und verzweifelt.
Aber "Die Geschichte des Edgar Sawtelle" ist auch die von ganz besonderen Hunden, für die Wroblewski eine Wissenschaft samt Terminologie erfindet: Canis posterus, die nächsten Hunde, so werden sie einmal genannt, aufgezogen in einer Symbiose von Mensch und Tier, die weit über Liebe und Vertrauen hinausgeht. Die "Sawtelle-Hunde" sollen wie ein Mix aus Pitbull und Schäferhund sein. Der Großvater hatte in den zwanziger Jahren begonnen, Tiere nach Charakter zu kreuzen, nicht nach Geblüt: Waren sie auffällig hellsichtig und patent, nahm er sie in die Stammtafel auf. Seine Söhne führen die Zucht fort. Der eine aber lässt sich nach dem Tod des Vaters ausbezahlen und geht davon, der andere gründet seine Familie auf der Farm. Sein Sohn Edgar wiederum schaut mit wachen Augen um sich, spricht aber nicht. Warum? "Bevor du auf die Welt gekommen bist", sagt ein kleines Mädchen irgendwann zu Edgar, "hat Gott dir ein Geheimnis verraten, das keiner wissen darf."
Fast alle Leute im Buch reden so poetisch, am meisten und am liebsten aber der Autor selbst: "Weit weg am fernen Rand der Welt", so heißt es beim Showdown, als die Scheune der Farm brennt, "antworteten Gewitterwolken mit ihrem Glühen auf den Ruf des Feuers, doch wenn sie herankamen, würden sie nichts anderes zu bieten haben als eine Inspektion der verkohlten, schwelenden Gebeine." Nicht immer fabuliert Wroblewski auf den siebenhundert Seiten derart kitschig, aber je länger sein Buch dauert, desto häufiger. Es drängt ihn zum Esoterischen - und wenn er zum Beispiel die Hunde selbst erzählen lässt, ist das mitunter sogar originell. Oft wirkt es aber einfach verquast, etwa wenn Almondine, die Hündin an der Seite Edgars und die zweite Hauptfigur des Buches, über Autos sinniert: "Solange sie denken konnte, waren sie an ihrem Hof vorbeigefahren, Bekannte des Pick-ups, Tauscher des Empirischen, des Faktischen, des Mathematischen - Händler in nicht fassbaren Mengen. Längengrade und Azimute."
Aber man liest dann doch darüber hinweg, schüttelt diese Stellen ab, weil man wissen will, wie Edgar, der stumme Auserwählte, den Mörder seines Vaters überführt. Dazu muss er erst fliehen, in die Wälder, drei Hunde nimmt er mit. Als Edgar klein war, hatte sein Vater ihm das "Dschungelbuch" vorgelesen, von Mogli, der unter Tieren aufwächst und von ihnen lernt: Das ist die zweite literarische Anspielung, mit der David Wroblewski seine eigene Geschichte erzählerisch zu verstärken sucht. Und wie bei "Hamlet" hätte er das gar nicht gebraucht, ebenso wenig wie die zivilisationskritische Einsicht, dass Hunde nicht lügen, nicht morden, nicht tricksen - wenn der Mensch sie nicht dazu bringt.
Auf seiner Flucht findet Edgar einen neuen Freund: einen Menschen, dem er sich zögernd anvertraut, wie es ein Hund täte, der zu oft verstoßen wurde. Edgar muss ihn wieder verlassen. Doch in der Freundschaft liegt das Geheimnis der "Geschichte des Edgar Sawtelle". Und die kommt, ist sie stark genug, wie der Held dieses Abenteuers ohne Worte aus.
David Wroblewski: "Die Geschichte des Edgar Sawtelle". Roman. Aus dem Englischen von Barbara Heller und Rudolf Hermstein. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2009. 700 S., geb., 22,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Die Geschichte des Edgar Sawtelle" war in Amerika ein riesiger Erfolg. Jetzt erscheint der fesselnde, aber triefend symbolische Roman über einen stummen Jungen und seine Hunde bei uns.
Von Tobias Rüther
Wer Hunde nicht mag und auch nicht an Geister glaubt, wer davon überzeugt ist, dass moderne Literatur auch ohne Anspielungen auf Shakespeare gut auskommt, wer auf Romane mit Prologen verzichten kann und misstrauisch wird, wenn der Wind und der Regen raunen und auch die Wälder ein Geheimnis bergen, das man nur mit dem Herzen enträtselt: der sollte "Die Geschichte des Edgar Sawtelle" nicht lesen. Wer aber Romane über den großen Sommer Amerikas mag, in dem Kinder ausziehen und Mutproben bestehen, der muss David Wroblewskis Buch sofort kaufen. Eine Million andere haben es in den Vereinigten Staaten schon getan. Soeben ist der Roman des fünfzigjährigen Debütanten auf Deutsch erschienen - gerade passend für die langen Ferien.
In die gehört dieser Roman auch. Denn einmal aufgeschlagen, gibt man "Die Geschichte des Edgar Sawtelle" nicht mehr aus der Hand. Zwar windet man sich unter den Stilblüten und der schmonzettigen Naturgeheimniskrämerei, den großen Weltformeln und ungeschickten Schlüsselszenen, aber man legt das Buch doch nur ungern weg. Und letztlich relativiert das wohl alle Einwände, die man gegen David Wroblewskis Buch vorbringen muss. Dass es zum Beispiel kaum einen Baum nur einen Baum sein lässt, dass es in seiner Hochsymbolik dem Leser kaum Luft für eigene Assoziationen lässt. Dafür wird ihm eine Geschichte erzählt, deren Ende er unbedingt erfahren will. Eine Familiengeschichte mit Mord, Flucht und Drama. Aber vor allem ist es die Geschichte eines Jungen und seiner Hunde.
Edgar ist stumm und wächst bei Mutter und Vater auf einer Farm in Wisconsin auf. Er benutzt die Hände, um sich verständlich zu machen, weswegen sein Nachname sprechend ist: Sawtelle, eine Mischung aus Sehen und Reden. Damit fängt es schon an, gleich auf dem Umschlag: Dieses störende Gefühl, auf jeder Seite des Romans könnte selbst das Nebensächlichste immer noch mehr bedeuten. Gleichzeitig verzettelt sich der Autor im Hundetraining, dass man schnell so müde davon wird, als hätte man selbst mitapportiert. An seinem ersten Roman hat David Wroblewski, der hauptberuflich Software entwickelt, gute zehn Jahre gearbeitet. Man merkt dem leicht autobiographischen Buch den Ehrgeiz an, eine Familiensaga zu schildern, die ewig gültig ist und in ihrer Konstellation bis hin zu den Vornamen auf "Hamlet" anspielt: ein toter Vater, eine Witwe, die den Mörder in ihr Bett lässt, ein Sohn, der von allem weiß und verzweifelt.
Aber "Die Geschichte des Edgar Sawtelle" ist auch die von ganz besonderen Hunden, für die Wroblewski eine Wissenschaft samt Terminologie erfindet: Canis posterus, die nächsten Hunde, so werden sie einmal genannt, aufgezogen in einer Symbiose von Mensch und Tier, die weit über Liebe und Vertrauen hinausgeht. Die "Sawtelle-Hunde" sollen wie ein Mix aus Pitbull und Schäferhund sein. Der Großvater hatte in den zwanziger Jahren begonnen, Tiere nach Charakter zu kreuzen, nicht nach Geblüt: Waren sie auffällig hellsichtig und patent, nahm er sie in die Stammtafel auf. Seine Söhne führen die Zucht fort. Der eine aber lässt sich nach dem Tod des Vaters ausbezahlen und geht davon, der andere gründet seine Familie auf der Farm. Sein Sohn Edgar wiederum schaut mit wachen Augen um sich, spricht aber nicht. Warum? "Bevor du auf die Welt gekommen bist", sagt ein kleines Mädchen irgendwann zu Edgar, "hat Gott dir ein Geheimnis verraten, das keiner wissen darf."
Fast alle Leute im Buch reden so poetisch, am meisten und am liebsten aber der Autor selbst: "Weit weg am fernen Rand der Welt", so heißt es beim Showdown, als die Scheune der Farm brennt, "antworteten Gewitterwolken mit ihrem Glühen auf den Ruf des Feuers, doch wenn sie herankamen, würden sie nichts anderes zu bieten haben als eine Inspektion der verkohlten, schwelenden Gebeine." Nicht immer fabuliert Wroblewski auf den siebenhundert Seiten derart kitschig, aber je länger sein Buch dauert, desto häufiger. Es drängt ihn zum Esoterischen - und wenn er zum Beispiel die Hunde selbst erzählen lässt, ist das mitunter sogar originell. Oft wirkt es aber einfach verquast, etwa wenn Almondine, die Hündin an der Seite Edgars und die zweite Hauptfigur des Buches, über Autos sinniert: "Solange sie denken konnte, waren sie an ihrem Hof vorbeigefahren, Bekannte des Pick-ups, Tauscher des Empirischen, des Faktischen, des Mathematischen - Händler in nicht fassbaren Mengen. Längengrade und Azimute."
Aber man liest dann doch darüber hinweg, schüttelt diese Stellen ab, weil man wissen will, wie Edgar, der stumme Auserwählte, den Mörder seines Vaters überführt. Dazu muss er erst fliehen, in die Wälder, drei Hunde nimmt er mit. Als Edgar klein war, hatte sein Vater ihm das "Dschungelbuch" vorgelesen, von Mogli, der unter Tieren aufwächst und von ihnen lernt: Das ist die zweite literarische Anspielung, mit der David Wroblewski seine eigene Geschichte erzählerisch zu verstärken sucht. Und wie bei "Hamlet" hätte er das gar nicht gebraucht, ebenso wenig wie die zivilisationskritische Einsicht, dass Hunde nicht lügen, nicht morden, nicht tricksen - wenn der Mensch sie nicht dazu bringt.
Auf seiner Flucht findet Edgar einen neuen Freund: einen Menschen, dem er sich zögernd anvertraut, wie es ein Hund täte, der zu oft verstoßen wurde. Edgar muss ihn wieder verlassen. Doch in der Freundschaft liegt das Geheimnis der "Geschichte des Edgar Sawtelle". Und die kommt, ist sie stark genug, wie der Held dieses Abenteuers ohne Worte aus.
David Wroblewski: "Die Geschichte des Edgar Sawtelle". Roman. Aus dem Englischen von Barbara Heller und Rudolf Hermstein. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2009. 700 S., geb., 22,95 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Spürbar hin- und hergerissen ist Tobias Rüther von diesem Roman. Im Grund nämlich hat er mancherlei auszusetzen. Immerzu - und gegen Ende hin eher schlimmer - neige der Autor dazu, alles und jedes mit schwerer Bedeutung zu überladen. Auch seiner Sprache bekommt das, seufzt Rüther zitierend, alles andere als gut, sie rutscht oft und oft in den Kitsch. Und doch gesteht der Rezensent unumwunden: Er musste über Stock und Stein immer weiterlesen, weil er wissen wollte, wie diese im Grundplot Hamlet nachempfundene Geschichte weiter- und ausgeht. Edgar, der stumme Held des Romans, flieht, nimmt drei Hunde einer vom Autor extra erfundenen Rasse mit und überführt den Mörder seines Vaters. Spannende Sache offenbar, schlecht geschrieben, oft "verquast", aber äußerst gekonnt erzählt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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