Im Jahre 1919, also nach Beendigung des Krieges, gab es Hunderte überflüssiger Flugzeuge mit einem relativ hohem technischen Standard sowie Tausende von Piloten, Navigatoren, Mechanikern und weiteren Mitgliedern des Flug- und des Bodenpersonals. Was sollte jetzt mit ihnen geschehen? Die technische Entwicklung des Flugwesens und auch die politische Entwicklung waren so weit gediehen, dass sie für friedliche Zwecke, vor allem zum Transport eingesetzt werden konnten. In den meisten Staaten begann man kurz nach dem Krieg mit der Beförderung von Personen und Gütern zwischen den großen Städten mit eilig umgerüsteten ehemaligen Militärflugzeugen. In den Werkstätten wurden die bislang eher spartanisch eingerichteten Gefechtskabinen so ausgestattet, dass sie einigen wenigen Passagieren etwas Bequemlichkeit boten. Das Interesse war groß, doch die instandgesetzten Militärmaschinen genügten schon bald nicht mehr, weder in ihrer Kapazität noch in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit des Transports. Es ergab sich die Notwendigkeit, spezielle Verkehrsflugzeuge zu konstruieren, bei denen die Zahl der Passagiere, die Post-und Güterlast sowie die Leistung und die Lebensdauer der Motoren und der Treibstoffverbrauch ausgewogen waren. Denn es zeigte sich, dass der große Bedarf an Passagierbeförderung nicht genügte, die Transportkosten zu decken. Die einzige Lösung waren staatliche Zuwendungen oder überhaupt ein staatliches Luftverkehrsunternehmen. In diesem Falle deckte der Staat das eventuelle Defizit dieses jüngsten Verkehrszweiges, von dessen Aufrechterhaltung auch das Prestige jedes entwickelten Staates abhing. Die Entwicklung der Verkehrsflugzeuge entfernte sich immer mehr von der der Militärflugzeuge und entwickelte sich zu einer selbständigen und anspruchsvollen Kategorie.