"Der Abend, der Mutters Leben auf den Kopf stellte, kam wohl im Frühjahr 1944. Sie war mit einer Freundin im Kino von Lillehammer gewesen und hatte einen Film mit dem Titel ´Für dich hole ich sogar einen Stern vom Himmel` gesehen. Als die Mädchen an dem Frühjahrsabend auf den Bürgersteig hinaustraten, wurden sie von zwei deutschen Soldaten angesprochen, die fragten, ob sie sie zu einer Tasse Schokolade oder einem Glas Wein einladen dürften."
Edvard Hoem erzählt vom Leben seiner Eltern, bevor sie seine Eltern wurden. Das Buch handelt von ihren Träumen, ihren Hoffnungen und Enttäuschungen, es handelt von der engen Welt des ländlichen Norwegens in den dreißiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts, in denen Armut, Tradition und strenges Christentum den Jungen wie den Alten Fesseln anlegten.
Der Bauernsohn Knut wird Laienprediger und zieht viele Jahre über Land. 1945 trifft er auf die verzweifelte Kristine, die schwanger von einem deutschen Soldaten sitzengelassen worden ist. Für ihn ist sofort klar: "Aber ich kann sie doch nehmen." Nach einer krisenhaften Anfangszeit, denn Kristine liebt ihren "Retter" nicht, führen die beiden lange Jahre eine glückliche Ehe. Ihr erstes gemeinsames Kind ist Edvard.
Edvard Hoem erzählt vom Leben seiner Eltern, bevor sie seine Eltern wurden. Das Buch handelt von ihren Träumen, ihren Hoffnungen und Enttäuschungen, es handelt von der engen Welt des ländlichen Norwegens in den dreißiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts, in denen Armut, Tradition und strenges Christentum den Jungen wie den Alten Fesseln anlegten.
Der Bauernsohn Knut wird Laienprediger und zieht viele Jahre über Land. 1945 trifft er auf die verzweifelte Kristine, die schwanger von einem deutschen Soldaten sitzengelassen worden ist. Für ihn ist sofort klar: "Aber ich kann sie doch nehmen." Nach einer krisenhaften Anfangszeit, denn Kristine liebt ihren "Retter" nicht, führen die beiden lange Jahre eine glückliche Ehe. Ihr erstes gemeinsames Kind ist Edvard.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Berührt zeigt sich Rezensent Thomas Fechner-Smarsly von diesem Buch, in dem der norwegische Schriftsteller Edvard Hoem die Geschichte seiner Eltern erzählt. Er sieht darin eine Annäherung an die Eltern, geleitet von der Frage, wie ihre Beziehung eigentlich war, eine Annäherung auch, die dem Autor erst nach dem Tod der Eltern möglich war. Hoems Bericht über seine Eltern - die Mutter war sozial geächtet, weil sie von ihrer großen Liebe, einem deutschen Soldaten ein Kind erwartete, ein Umstand, über den sich der Vater, ein Laienprediger, mutig hinwegsetzte - ist in Fechners-Smarslys Augen eine "Art Andacht". Gefallen hat ihm auch, dass das Buch nachdenklich ist, aber dabei auf jedes Pathos verzichtet, und dass Hoem zugibt, auch auf Vermutungen angewiesen gewesen zu sein.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Geschichte von Mutter und Vater ist eines jener Bücher, die ein Autor erst schreibt, schreiben kann, wenn es dafür zu spät scheint. Die Eltern sind gestorben. Hoems Bericht rührt an, gerade weil er nachdenklich ist und auf jedes Pathos verzichtet. Weil er zugibt, auf Vermutungen angewiesen zu sein.« Thomas Fechner-Smarsly Neue Zürcher Zeitung