Was ist Mann und was ist Frau? Anfang der 1990er Jahre erregte Judith Butler grosses Aufsehen. Sie behauptete, dass das biologische Geschlecht ebenso wie das soziologische Geschlecht sprachabhängig ist. So weit kann der etablierte Feminismus aber nicht mitgehen, ohne seine politische Geschäftgrundlage aufzugeben: Es muss doch die Frau geben, für deren Rechte der Feminismus eintritt. Der feministische Widerstand gegen Butler entlud sich in dem Vorwurf, sie leugne die Existenz männlicher und weiblichen Körper - ein klarer Fall von ontologischem Idealismus. Butlers Behauptung lässt sich aber aus der Sicht einer Analytischen Sexualphilosophie als ein pragmatischer Realismus der Geschlechter formulieren. Der Begriffsrahmen für diese Reformulierung wird im Anschluss an die Philosophie von Hilary Putnam erarbeitet. So zeigt sich, dass Butler eigentlich eine Position vertritt, die tatsächlich jenseits binnenfeministischer Engführung liegt. Es handelt sich um eine pragmatische Position inder gegenwärtigen sexualphilosophischen Diskussion um die angemessene Ontologie des biologischen Geschlechts - eine Position, die Analytiker und Kontinentalphilosophen einigen kann.
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