Wie der Automobilismus aus der Gefahr der Geschwindigkeit die Mythen von Individualität und Freiheit hat werden lassen und warum das Traumauto nur eine Momentaufnahme aus den Kreisläufen der Geschwindigkeitsfabrik darstellt, erzählt dieses Buch. Indem es das Wort Schrott beim Wort nimmt und die abgeschnittenen Stücke zu einer Kulturgeschichte des Autounfalls montiert, werden technische, literarische und öffentliche Diskurse als Zusammenhänge sichtbar, in denen der Unfall immer schon zum Automobil gehört und seit einem Jahrhundert Sicherheitstechniken, öffentliche Debatten, Geschichten und Bilder produziert.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rezensent Mladen Gladic scheint es sich gefallen zu lassen, wenn die beiden Kulturwissenschaftler Matthias Bickenbach und Michael Stolzke eine Geschichte des Autounfalls als Geschichte vom Schrotthaufen der Moderne schreiben. Worum es letztlich geht, wenn im Buch von den berühmten Unfalltoten James Dean und Albert Camus die Rede ist, erklärt Gladic so: Es geht um die Dekonstruktion des Mythos der Moderne, der Selbstbestimmung, der Kraft und der Funktionalität. So muss es wohl sein.
© Perlentaucher Medien GmbH
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