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Bluebells Familie wird täglich verrückter: Die ständig über Wochen abwesenden Eltern; die große Schwester Flora mit dem Hang zum Drama und den ständig wechselnden Haarfarben; Jasmin und Twig mit ihren geliebten Ratten, die sich plötzlich drastisch vermehren (obwohl doch angeblich alle Weibchen waren); der Au-Pair-Student Zoran, der den ganzen Laden mit Würstchen und gesundem Menschenverstand zusammenhält. Dann zieht im Nachbarhaus auch noch Joss ein, und er ist doch netter, als Bluebell zuerst dachte ...

Produktbeschreibung
Bluebells Familie wird täglich verrückter: Die ständig über Wochen abwesenden Eltern; die große Schwester Flora mit dem Hang zum Drama und den ständig wechselnden Haarfarben; Jasmin und Twig mit ihren geliebten Ratten, die sich plötzlich drastisch vermehren (obwohl doch angeblich alle Weibchen waren); der Au-Pair-Student Zoran, der den ganzen Laden mit Würstchen und gesundem Menschenverstand zusammenhält. Dann zieht im Nachbarhaus auch noch Joss ein, und er ist doch netter, als Bluebell zuerst dachte ...
Autorenporträt
Farrant, Natasha
Natasha Farrant arbeitet seit 20 Jahren in der Kinder- und Jugendbuchbranche; seit 10 Jahren betreibt sie eine eigene Scouting-Agentur. Sie hat bereits drei Romane für Erwachsene geschrieben und lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und einer gescheckten Katze in London. »Die Geschwister Gadsby« ist ihre erste Kinderbuchserie.

von der Weppen, Annette
Annette von der Weppen (geb. 1966) hat Germanistik, Anglistik und Romanistik studiert und ist seit 1999 als freiberufliche Literaturübersetzerin aus dem Englischen und Französischen tätig. Ihre besondere Vorliebe gilt dabei der Übersetzung von Kinder- und Jugendliteratur sowie von Comics. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Spannung bis zuletzt hat Hilde Elisabeth Menzel in diesem packenden Kinderroman für Leute ab 11 um ein dunkles Familiengeschehen und viele Ups und Downs zwischen vier Geschwistern von Natasha Farrant erfahren. Reizvoll findet Menzel den Kunstgriff, mit dem die Autorin Tagebuch und schnappschussartige Notizen verbindet und komische wie traurige Szenen aus einer Londoner Familie erzählt. Trauer, Abschied, Versagen, aber auch Liebe sind die Themen im Buch, die Menzel mal zum Lachen, mal zum Bangen gebracht, immer aber wunderbar unterhalten haben.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.04.2014

Versteckt hinter
der Kamera
Familienszenen aus London
voller Trauer, Komik und Glück
Es ist eine Filmkamera, durch deren Sucher der Leser einen ersten Blick auf die Familie Gadsby wirft. Die ironischen Kommentare zu den gefilmten Szenen – „Und wieder ein Tag wie im Paradies“ – stammen vom „Kameramann“, der sich als die 13jährige Bluebelle entpuppt. „Filmtagebücher“ nennt sie diese kurzen Blicke auf den turbulenten Alltag ihrer verrückten Londoner Familie und notiert alles, was sie filmt, wie ein Drehbuch auf ihrem Laptop. Die in Schreibmaschinen-Lettern gedruckten Notizen unterbrechen immer wieder Bluebelles Tagebuch-Eintragungen, die die eigentliche Handlung erzählen.
  Mit diesem literarischen Kunstgriff erlaubt die Autorin ihrer Heldin, sich immer wieder hinter ihrer Kamera zu verstecken und ihre Familie aus der Distanz zu kommentieren, und für den Leser ist dieser doppelte Blick auf das Geschehen besonders reizvoll.
  So lernen wir Bluebelles sechzehnjährige Schwester Flora kennen, die alle mit ihrem Hang zum Drama tyrannisiert, und die beiden Kleinen, den 10jährigen Twig und die 8jährige Jasmine, die unzertrennlich sind, aber auch immer wieder lautstark streiten. Ihre gemeinsame Leidenschaft sind Ratten, die in einem Käfig im Garten wohnen und sich unkontrolliert vermehren. Und dann ist da noch Zoran, ein Student des Vaters, den die Eltern als eine Art Babysitter engagiert haben und der tapfer versucht, das tägliche Chaos zu besiegen und die Kinder vor Schaden zu bewahren. Denn die Eltern sind selten da. Der Vater, ein Uni-Professor, lehrt seit kurzem in Warwick und kommt nicht einmal an den Wochenenden regelmäßig nach Hause, und die Mutter hat beschlossen wieder in ihrem Beruf zu arbeiten, und hält sich für ihre Firma sehr viel im Ausland auf.
  Warum, wird man sich fragen, lassen diese als liebenswert und verständnisvoll gezeichneten Eltern ihre Kinder so viel allein? Im Original heißt der Roman After Iris , und diese zwei Worte geben sehr eindrücklich einen Hinweis auf das schicksalhafte Davor und Danach der Familiengeschichte und den seltsam unwirklichen Zustand, in dem sich die Familie befindet. Denn Iris war die Zwillingsschwester von Bluebelle, die vor drei Jahren nach einem Unfall gestorben ist. Seitdem bricht die Familie auseinander, keiner kann mit dem Verlust umgehen, und die Eltern flüchten sich in ihre Arbeit. Am meisten aber leidet Bluebelle. Sie fühlt sich ohne ihre Zwillingsschwester wie ein Schatten und wird in der Schule auch so behandelt.
  Die vielen wilden und häufig höchst komischen Familienszenen, die den Leser immer wieder zum Lachen bringen, und die kleinen Liebesgeschichten und Intrigen im Umfeld der Mädchen geben dem Roman den Rahmen für die innere Geschichte, in der es um Trauer und Abschied und Versagen geht. Es ist der wunderbare Zoran, der die Geschwister letztlich rettet und damit die ganze Familie ein wenig von ihrer Trauer befreit. Von allen Charakteren dieses vielschichtigen und sehr lesenswerten Kinderromans ist der Autorin diese Nebenfigur am besten gelungen.
  Erst ganz zum Schluss erfahren die Geschwister (und der Leser), dass auch Zorans Leben von einer Tragödie geprägt ist. Seine Eltern kamen im Kosovo-Krieg um und er wuchs in England bei einer Tante auf, die er sehr liebt. Als Bluebelle herausfindet, dass er wunderbar Klavier spielen kann, beschafft sie ihm ein Instrument, und sein Spiel bringt endlich Entspannung ins Haus. Dem Happy End gehen allerdings noch hochdramatische Verwicklungen voraus, Spannung muss schließlich sein im Kinderbuch.
  Zum Schluss ergattert Flora Bluebelles Kamera und filmt die letzte Szene: „Die Kamera zoomt noch näher heran, bis Blues Lachen am Ende das ganze Bild ausfüllt.“( ab 11 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
  
Natasha Farrant : Die Geschwister Gadsby. Aus dem Englischen von Annette von der Weppen. Carlsen 2014. 256 Seiten, 15.90 Euro.
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"Eine schöne leichte und liebevolle Lektüre für junge Mädchen", broesels-buecherregal.de, Daniela Brose, 14.05.2016