Eine deutsche Tragödie
Ostern 1961 erfährt Elisabeth, dass ihr über alles geliebter Bruder in den Westen will, weil er keine Entwicklungsmöglichkeit mehr in der DDR sieht. Was wird bleiben von ihrer Gemeinsamkeit, wenn jeder in einem anderen Deutschland lebt? Ein, zwei Tage hat sie noch Zeit, mit Ulrich zu reden.
"Die Geschwister" ist neben Christa Wolfs Erzählung "Der geteilte Himmel" das beeindruckendste zeitgenössische Buch über die Konflikte, in die die Menschen durch die deutsche Teilung gestürzt wurden.
Ostern 1961 erfährt Elisabeth, dass ihr über alles geliebter Bruder in den Westen will, weil er keine Entwicklungsmöglichkeit mehr in der DDR sieht. Was wird bleiben von ihrer Gemeinsamkeit, wenn jeder in einem anderen Deutschland lebt? Ein, zwei Tage hat sie noch Zeit, mit Ulrich zu reden.
"Die Geschwister" ist neben Christa Wolfs Erzählung "Der geteilte Himmel" das beeindruckendste zeitgenössische Buch über die Konflikte, in die die Menschen durch die deutsche Teilung gestürzt wurden.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Auch Rezensent Helmut Böttiger ist dankbar, dass sechzig Jahre nach der ersten Veröffentlichung die Urfassung des Romans von Brigitte Reimann vorliegt. Kein Wunder, dass die Geschichte über Uli, der kurz vor dem Mauerbau in den Westen fliehen will und sich deshalb mit seiner, den real existierenden Sozialismus verteidigenden Schwester Elisabeth anlegt, in der DDR heftig diskutiert wurde. Der im vergangenen Jahr bei Bauarbeiten entdeckte Urtext ist für Böttiger nicht nur interessant, weil nun auch anhand des dritten Geschwisterkinds Konrad - der bereits im Westen lebt - genau nachzuvollziehen sei, wovor die SED Angst hatte, als sie das Manuskript besonders dort zensierte, wo es um Moral und Kunst ging. Die ungeschönte Version sei auch dazu angetan, die junge Reimann mit Ingeborg Bachmann und den Urtext mit Christa Wolfs "Geteilter Himmel" zu vergleichen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Dies liest sich nicht künstlich abgezirkelt, sondern wie aus dem realen Leben gegriffen.« Ostthüringer Zeitung 20230803