"Den Kampf gegen die Ungleichheit kann man nicht allein führen." Naika Foroutan und Jana Hensel. In diesem Buch diskutieren zwei der profiliertesten Frauen ihres Faches über Deutschland seit der Wiedervereinigung: die Migrationsforscherin Naika Foroutan und die Journalistin und Ostdeutschland-Expertin Jana Hensel. Ihre lebendige und kontroverse Auseinandersetzung macht klar: Migrantische und ostdeutsche Perspektiven werden oft vergessen oder an den Rand gedrängt. Wer aber Deutschland und seine plurale Gegenwart verstehen will, muss die Erfahrungen, Prägungen und Erzählungen der Anderen kennen. "Naika Foroutan betrachtet Deutschland aus migrantischer Perspektive, ich mit dem Blick einer Ostdeutschen. Herausgekommen ist dabei ein Buch für die Westdeutschen." JANA HENSEL. "Wiedervereinigung, Migrationsabwehr, Integrationsphantasien und das Scheitern daran - Jana Hensel und ich versuchen, Deutschland zeitdiagnostisch neu zu erzählen." NAIKA FOROUTAN
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Alexander Moritz findet das gemeinsame Buch der Sozialforscherin Naika Foroutan und der Schriftstellerin Jana Hensel zunächst inspirierend. Mit ihrer Doppelperspektive auf die Ähnlichkeiten bei der Diskriminierung von Migranten und Ostdeutschen bieten die Autorinnen laut Moritz jede Menge Diskussionsstoff - zur Verantwortung der sogenannten Mehrheitsgesellschaft für die Beseitigung von Ungleichheit wie auch zu generationsmäßigen Unterschieden bei der Wahrnehmung von Migration, wobei Hensels anekdotischer Stil den analytischen der Sozialforscherin gut ergänzt, wie Moritz findet. Umso bedauerlicher erscheint dem Rezensenten das Fehlen von kritischen Stimmen im Buch zu Foroutans These von der Vergleichbarkeit zwischen Migration und ostdeutschen Realitäten. Ihre Einbeziehung in das Zwiegespräch wäre fruchtbar gewesen, glaubt Moritz.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein Dialog, der gleich zu Beginn des Buches den intellektuellen Austausch einleitet. Der Perspektivwechsel, den die Autorinnen mit ihrem Buch anregen, ist für alle hier Lebenden bereichernd.« Étienne Roeder Deutschlandfunk Kultur 20201124