Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Medien und Kommunikation, Note: 1,3, Deutsche Sporthochschule Köln (Institut für Sportgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft durch die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Juli 1954 in Bern wird in der Retrospektive häufig nicht nur als eine der vielleicht größten sportlichen Sensationen dargestellt, ihm wird auch von vielen Historikern, Journalisten und Politikern eine über den Sport hinausreichende, gesellschaftliche und politische Dimension zugeschrieben. Der Sportjournalist Joachim SCHWEER sieht den WM-Gewinn sogar als eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland (BRD) an: "Die Bundesrepublik feiert[e] zwar erst 1999 ihren 50. Geburtstag, doch es gibt nicht wenige Menschen, die nur fünf Jahre zuvor ihren 40. fest gestellt haben wollen."1In der vorliegenden Studie soll aufgezeigt werden, ob, und wenn ja in welcher Ausprägung sich diese gesellschaftliche und politische Relevanz bereits während der Fußballweltmeisterschaft und in unmittelbarem Anschluss an diese in der Kölner Tagespresse manifestiert. Dies soll mittels einer qualifizierenden Inhaltsanalyse geschehen, die sowohl diagnostisch auf Einstellungen des Kommunikators, als auch reflektorisch auf Bedürfnisse auf Seiten des Rezipienten Rückschlüsse erlauben soll. Somit geht das Analyseverfahren über das von REINERMANN für seine Diplom-Arbeit zum gesellschaftlichen Stellenwert von Fußballweltmeisterschaften gewählte Verfahren einer rein quantifizierenden Inhaltsanalyse hinaus.2 REINERMANN diagnostiziert aufgrund des deutlich gestiegenen Umfangs der Berichterstattung in den von ihm analysierten Untersuchungsobjekten 1998 im Vergleich zu 1954 eine erhöhte gesellschaftliche Bedeutung der Fußball-WM in Deutschland, lässt dabei aber den ebenfalls gestiegenen Gesamtumfang der Untersuchungsobjekte ebenso außer Acht wie die Tatsache, dass sich die Medienlandschaft während dieser Zeitspanne ebenso radikal verändert hat wie die personelle, technische und finanzielle Ausstattung der analysierten Zeitungen. Allerdings legt REINERMANN wohl auch ein anderes Verständnis von 'gesellschaftlichem Stellenwert' zu Grunde, mehr im Sinne von Rezipienteninteresse, denn - wie in dieser Untersuchung angedacht - als identitätsstiftenden Faktor mit konkreten gesellschaftspolitischen Auswirkungen. [...]
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