Das Buch beschäftigt sich mit Fragen nach der Positionierung der Psychotherapie in der heutigen Gesellschaft. ExpertInnen aus dem Berufsfeld bemerken, dass die Psychotherapie in den vergangenen Jahren zunehmend auf eine Reflexion der eigenen gesellschaftlichen Rolle zu verzichten scheint. Heiner Keupp spricht hier beispielweise von einer "weitverbreiteten Gesellschaftsvergessenheit der Psychotherapieszene" und Tom Levold sieht in diesem Zusammenhang, seit den 1960er und 1970er Jahren, einen gewissen Rückzug der Psychotherapie in behandlungstechnische Fragen . Skeptiker weisen der Psychotherapie einen fragwürdigen Status als symptomatisch arbeitender Reparaturbetrieb zu. PraktikerInnen sind in ihrer Arbeit mit KlientInnen und in der Auseinandersetzung mit KollegInnen bzw. in der Berufsvertretung unweigerlich mit Öffentlichkeit bzw. Gesellschaft konfrontiert. Die Frage, ob PsychotherapeutInnen diesen gesellschaftlichen Rahmen mitdenken und welche Interventionen bzw. eigenes politisches Handeln hier zu setzen wären, werden in diesem Buch behandelt.