Die gesetzliche Beschränkung des Güterstandes bei Eheschließungen von Personen über 70 Jahren in Brasilien ist Gegenstand dieser Untersuchung, die sich mit der Person, dem Recht und der Verwirklichung der Menschenrechte im heutigen sozialen und politischen Kontext befasst. Im Mittelpunkt und als Paradigma steht dabei die Würde der menschlichen Person in ihrer ganzen Wesentlichkeit. Das Forschungsproblem ist die Frage, ob die Gütertrennung in der Ehe für Personen über 70 Jahren in Brasilien gültig ist, wie in Punkt II des Artikels 1.641 des Zivilgesetzbuches festgelegt. Die Studie geht von der Hypothese aus, dass Punkt II des Artikels 1.641 verfassungswidrig ist, weil er gegen den Grundsatz der Würde der menschlichen Person verstößt, ein Grundsatz, aus dem sich andere wichtige verfassungsmäßig garantierte Grundsätze ergeben. Das allgemeine Ziel der Studie besteht darin, die Bedeutung des Grundsatzes der Menschenwürde als Leitprinzip der internationalen Dokumente über Menschenrechte und Grundrechte, der Verfassungen der demokratischen Rechtsstaaten sowie der innerstaatlichen Gesetzgebung dieser Staaten herauszustellen.