Die Geschichte dieses "Albums" ist die traumatische Geschichte der Jüdin Lili Jacob Meier, die nach Auschwitz deportiert wurde. Sie fand das Album nach der Befreiung, liegengelassen von einem der geflüchteten SS-Männer. Es enthielt "Erinerungsfotos" aus dem KZ in Birkenau: die Ankunft eines Transports von Juden aus Ungarn 1944. Lili Jacob erkannte auf den Photos Bekannte und Verwandte wieder, darunter ihre Großeltern und zwei ihrer Brüder. Für die Verfasserin waren das die einzigen erhaltenen Aufnahmen ihrer Verwandten, da sie nicht überlebten.
Als das Lager Dora, eine Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald, im April 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde, gehörte die aus Ungarn verschleppte Jüdin Lili Jacob zu den Überlebenden. Beim Suchen nach warmer Kleidung stieß sie in einer Unterkunft der SS-Mannschaft auf ein Fotoalbum mit Bildern, auf denen sie sich selbst, ihre Familie, Freunde und Nachbarn erkannte. Das Original des Albums befindet sich heute in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem. (Gesichter der Juden in Auschwitz. Lili Meiers Album. Mit einer Einleitung von Peter Moses-Krause herausgegeben von Hans-Jürgen Hahn. Verlag Das Arsenal, Berlin 1995. 200 Seiten, Abbildungen, 38,- Mark.) (F.A.Z.)
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