"Sodom and Gomorrha" nennen die Einwohner der ghanaischen Millionen-Metropole Accra die Heimat der Gestrandeten, Heimatlosen, Entwurzelten, der Diebe, Zuhälter und Straßenkinder - die Heimat der Gesichtlosen eben. "Sodom und Gomorrha" ist eine "wilde" Siedlung am Rande des riesigen Agbogbloshie-Markts. Eine Welt mit eigenen Gesetzen und Regeln. Ein Platz, wie es in afrikanischen Großstädten viele gibt. Hier schlägt sich auch die 14-jährige Fofo mit Diebstählen durchs Leben. Das geht solange "gut", bis Fofo ins Visier der Unterweltgestalt "Poison" gerät.
Kabria, Mutter dreier lebhafter Kinder und Mitarbeiterin einer Nichtregierungs-Organisation, hat hingegen andere Alltagssorgen, z.B. mit ihrem gleichgültigen Gatten Adade. Als sich die Wege von Fofo und Kabria unverhofft kreuzen, beginnt eine mal erschütternde, mal unglaublich witzige, immer aber turbulente Geschichte, die so manches über die Lebensrealität am Rande der afrikanischen Gesellschaft zu Tage fördert.
Kabria, Mutter dreier lebhafter Kinder und Mitarbeiterin einer Nichtregierungs-Organisation, hat hingegen andere Alltagssorgen, z.B. mit ihrem gleichgültigen Gatten Adade. Als sich die Wege von Fofo und Kabria unverhofft kreuzen, beginnt eine mal erschütternde, mal unglaublich witzige, immer aber turbulente Geschichte, die so manches über die Lebensrealität am Rande der afrikanischen Gesellschaft zu Tage fördert.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Heinz Hug zeigt sich von dem Roman der ghanaischen Autorin Amma Darko sehr angetan. Dem Plot und der Struktur nach handelt es sich bei dem Buch eigentlich um einen Kriminalroman, denn es geht um ein ermordetes 15-jähriges Straßenmädchen und um die Aufklärung der Tat, beschreibt der Rezensent den Inhalt. Doch nicht das Spannungsmoment und die überraschende Aufklärung machen den Roman nach Angaben von Hug so lesenswert. Vielmehr entwickle er durch die Nähe zur Realität eine Authentizität, die den eigentlichen Sog des Buches ausmache, so der Rezensent beeindruckt. Ihm imponiert die doppelte Perspektive der Geschichte, die einmal von der Familie des Opfers, zum anderen von einer Frau aus der Mittelschicht eingenommen wird und so soziale Unterschiede sichtbar werden lässt. Auch die einfache, dabei keineswegs humorlose Sprache Darkos nimmt ihn für den Text ein, und so kann er den Roman "vorbehaltlos empfehlen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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