Diplomarbeit aus dem Jahr 1993 im Fachbereich BWL - Marketing, Unternehmenskommunikation, CRM, Marktforschung, Social Media, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Wirtschaftswissenschaften), Veranstaltung: Prof. Dr. Georg Schreyögg, Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Insbesondere im Zuge der im Moment geradezu allgegenwärtig zu nennenden Diskussion um das "Lean Management" gelangt die Erörterung strategischer Aspekte der Versorgung mit Inputfaktoren zunehmend in den Blickpunkt des Interesses betriebswirtschaftlicher Forschung und Praxis.
Damit findet die in den letzten Jahren zu beobachtende Tendenz, auch Fragen der Beschaffung vermehrt aus einer strategischen Perspektive heraus zu betrachten, ihre konsequente Fortsetzung.
Bereits in den siebziger Jahren hatte sich ein Wandel in der Einstellung gegenüber der Beschaffungsfunktion vollzogen, der seinen Ausdruck in vielerlei Veröffentlichungen - meist unter dem Begriff "Beschaffungsmarketing" - fand. Darin wurde übereinstimmend ein "Dilemma der Materialwirtschaft" insofern beklagt, als diese als innerhalb der betriebs-wirtschaftlichen Theorie unterrepräsentiert oder auch als "institutionell unterentwickelt" bezeichnet wurde.
Ursprung des Bemühens um eine stärkere Auseinandersetzung mit bis dato nur unbefriedigend lösbaren strategischen Fragen waren zum einen nicht mehr übersehbare Verknappungstendenzen auf den Rohstoffmärkten sowie zunehmend ausgeschöpfte Rationalisierungspotentiale im Produktionsbereich, zum anderen die - systemtheoretisch geleitete - "trivale (sic!) Erkenntnis, daß (die) (...) Beschaffungsseite die zweite bedeutende Schnittstelle des Unternehmens" zu seiner Umwelt darstellt.
Aus dieser Einsicht heraus wurde dann versucht, die bislang vorwiegend im Absatzbereich umgesetzte Idee des Marketing auf den Beschaffungsbereich zu übertragen, um so auch hier ein systematisches Nutzen vorhandener Marktchancen zu ermöglichen.
Trotzdem die Anfänge dieser Bestrebungen umeine angemessene Berücksichtigung auch der strategischen Dimension der Beschaffung nunmehr fast zwei Jahrzehnte zurückliegen, wird auch heute noch immer wieder auf nach wie vor vorhandene diesbezügliche Defizite hingewiesen.
Immer noch kommt der Beschaffung häufig lediglich die Aufgabe der möglichst störungsfreien Versorgung der Produktionsprozesse mit Inputfaktoren und somit lediglich eine passive Rolle zu. Das Handlungsprogramm auf der Versorgungsseite der Unternehmen wird damit vielfach durch die Produktions- und Absatzpläne determiniert, die Beschaffungsplanung bleibt reine Bereitstellungsplanung, vorhandene strategische Potentiale können aus dem ihr zugeteilten Status der Hilfsfunktion heraus nicht erkannt und genutzt werden.
Soll aber die Beschaffungsfunktion in die Lage versetzt werden, ihren Beitrag zu Aufbau und Erhaltung des Erfolgspotentials und mithin zur langfristigen Existenzsicherung der Unternehmung zu leisten, so ist es unabdingbar, den geschilderten operativen Blickwinkel zu verlassen. Wenn stattdessen von der Vorstellung ausgegangen werden soll, daß die Beschaffung einen Anteil zum Erreichen bzw. Erhalten einer vorteilhaften Wettbewerbsposition beizusteuern tatsächlich imstande ist, so muß dieses vermutete Potential zunächst einmal ermittelt werden. Letztlich muß dies durch die Beantwortung der damit aufgeworfenen Frage geschehen, wie das Problem der Bereitstellung von Inputfaktoren aus einer strategischen Perspektive heraus am besten zu lösen ist. Von entscheidender Bedeutung dafür ist - und dies wird der Inhalt der im weiteren anzustellenden Betrachtung sein - wie die Beziehungen zu den die Unternehmen mit dem benötigten Input versorgenden Lieferanten zu gestalten sind.
Gang der Untersuchung:
Zunächst ist zu präzisieren, was unter "Gestaltung der Lieferantenbeziehungen" zu verstehen ist.
Wenn das erklärte Ziel das Auffinden möglicherweise bisher im ...
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Insbesondere im Zuge der im Moment geradezu allgegenwärtig zu nennenden Diskussion um das "Lean Management" gelangt die Erörterung strategischer Aspekte der Versorgung mit Inputfaktoren zunehmend in den Blickpunkt des Interesses betriebswirtschaftlicher Forschung und Praxis.
Damit findet die in den letzten Jahren zu beobachtende Tendenz, auch Fragen der Beschaffung vermehrt aus einer strategischen Perspektive heraus zu betrachten, ihre konsequente Fortsetzung.
Bereits in den siebziger Jahren hatte sich ein Wandel in der Einstellung gegenüber der Beschaffungsfunktion vollzogen, der seinen Ausdruck in vielerlei Veröffentlichungen - meist unter dem Begriff "Beschaffungsmarketing" - fand. Darin wurde übereinstimmend ein "Dilemma der Materialwirtschaft" insofern beklagt, als diese als innerhalb der betriebs-wirtschaftlichen Theorie unterrepräsentiert oder auch als "institutionell unterentwickelt" bezeichnet wurde.
Ursprung des Bemühens um eine stärkere Auseinandersetzung mit bis dato nur unbefriedigend lösbaren strategischen Fragen waren zum einen nicht mehr übersehbare Verknappungstendenzen auf den Rohstoffmärkten sowie zunehmend ausgeschöpfte Rationalisierungspotentiale im Produktionsbereich, zum anderen die - systemtheoretisch geleitete - "trivale (sic!) Erkenntnis, daß (die) (...) Beschaffungsseite die zweite bedeutende Schnittstelle des Unternehmens" zu seiner Umwelt darstellt.
Aus dieser Einsicht heraus wurde dann versucht, die bislang vorwiegend im Absatzbereich umgesetzte Idee des Marketing auf den Beschaffungsbereich zu übertragen, um so auch hier ein systematisches Nutzen vorhandener Marktchancen zu ermöglichen.
Trotzdem die Anfänge dieser Bestrebungen umeine angemessene Berücksichtigung auch der strategischen Dimension der Beschaffung nunmehr fast zwei Jahrzehnte zurückliegen, wird auch heute noch immer wieder auf nach wie vor vorhandene diesbezügliche Defizite hingewiesen.
Immer noch kommt der Beschaffung häufig lediglich die Aufgabe der möglichst störungsfreien Versorgung der Produktionsprozesse mit Inputfaktoren und somit lediglich eine passive Rolle zu. Das Handlungsprogramm auf der Versorgungsseite der Unternehmen wird damit vielfach durch die Produktions- und Absatzpläne determiniert, die Beschaffungsplanung bleibt reine Bereitstellungsplanung, vorhandene strategische Potentiale können aus dem ihr zugeteilten Status der Hilfsfunktion heraus nicht erkannt und genutzt werden.
Soll aber die Beschaffungsfunktion in die Lage versetzt werden, ihren Beitrag zu Aufbau und Erhaltung des Erfolgspotentials und mithin zur langfristigen Existenzsicherung der Unternehmung zu leisten, so ist es unabdingbar, den geschilderten operativen Blickwinkel zu verlassen. Wenn stattdessen von der Vorstellung ausgegangen werden soll, daß die Beschaffung einen Anteil zum Erreichen bzw. Erhalten einer vorteilhaften Wettbewerbsposition beizusteuern tatsächlich imstande ist, so muß dieses vermutete Potential zunächst einmal ermittelt werden. Letztlich muß dies durch die Beantwortung der damit aufgeworfenen Frage geschehen, wie das Problem der Bereitstellung von Inputfaktoren aus einer strategischen Perspektive heraus am besten zu lösen ist. Von entscheidender Bedeutung dafür ist - und dies wird der Inhalt der im weiteren anzustellenden Betrachtung sein - wie die Beziehungen zu den die Unternehmen mit dem benötigten Input versorgenden Lieferanten zu gestalten sind.
Gang der Untersuchung:
Zunächst ist zu präzisieren, was unter "Gestaltung der Lieferantenbeziehungen" zu verstehen ist.
Wenn das erklärte Ziel das Auffinden möglicherweise bisher im ...
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