Jakob Sturms drittes Buch: Es geht um Raum, Zeit, menschliche Beziehungen, Orte, Dinge und Erinnerung, um Sperrmüll, die unendlich vielen realen Geschichten der Menschen, ihre Überschneidungen und die eben in zweierlei Hinsicht »geteilte Zeit« - die gemeinsame und die durch alltägliche bis existentielle Zäsuren zerstückelte ...Jakob Sturm bleibt bei dem, was ihn schon in den beiden vorigen Büchern »Orte möglichen Wohnens / Meine Geschichte, mein Weg in die Kunst und von der Utopie« von 2020 und »Abschied vom Vater - Gegenwart / Ein persönlicher Essay über Kunst« von 2022 umgetrieben hat. Aber er macht eine seiner interessantesten Entdeckungen so, daß er sie seine Leserinnen und Leser zugleiich in der Lektüre mitverfolgen läßt: Das Schreiben, die Reflexion des Er-Schreibens seiner familären und künstlerischen Hintergünde fließt ein. Und ergibt eine neue Geschichte, darin die Frage nach dem Gemeinsamen wie Trennenden von Zeit mitläuft, und nicht nur die scheinbar besonderen Punkte,wie Anfang oder Ende, betrifft: Wo könnte man ansonsten mit dem Erzählen der eigenen Geschichte beginnen, oder warum sucht man einen ganz bestimmten Anfang? Inwiefern gibt es diesen einen Beginn der eigenen Geschichte, in dem man sich zu finden glaubt? Wenn man nicht von vorne herein eine lineare und konsequente Entwicklung unterstellt, kann man dann nicht überall anfangen? Jakob Sturm hat seinen Weg ins Erzählen konsequent fortgesetzt und um eine Dimention erweitert: Er ist unterwegs ins literarische Erzählen. Und wird von hier aus auch als Künstler eine andere Kunst machen.