Michel Wieviorka untersucht die veränderten Gewaltformen und deren Herausforderungen für die Politik.
Die Gewalt war bis in die 1980er Jahre noch nicht die zentrale Figur des Bösen. Man sprach von sozialen Beziehungen und somit von Konflikten und erfasste das Gemeinschaftsleben im Rahmen der Nationalstaaten. Heute ist die Gewalt an die Stelle des Konflikts getreten, und die kulturellen Identitäten erzeugen Spannungen und Ängste. Terrorismus und Krieg siegen über die friedlichen Verhandlungen und vertiefen täglich das weltweite Politikdefizit.
Die Gewalt entfaltet sich über diese Phänomene, sie stellt das Böse dar, und die große Frage lautet, ob es möglich ist, ihr das Gute entgegenzusetzen.
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Die Gewalt war bis in die 1980er Jahre noch nicht die zentrale Figur des Bösen. Man sprach von sozialen Beziehungen und somit von Konflikten und erfasste das Gemeinschaftsleben im Rahmen der Nationalstaaten. Heute ist die Gewalt an die Stelle des Konflikts getreten, und die kulturellen Identitäten erzeugen Spannungen und Ängste. Terrorismus und Krieg siegen über die friedlichen Verhandlungen und vertiefen täglich das weltweite Politikdefizit.
Die Gewalt entfaltet sich über diese Phänomene, sie stellt das Böse dar, und die große Frage lautet, ob es möglich ist, ihr das Gute entgegenzusetzen.
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Ausgesprochen überzeugend findet Martina Meister diese Studie, in der der französische Soziologe Michel Wieviorka versucht, Gewalt neu zu verstehen. Wieviorka bricht dabei mit den klassischen Theorien, die Gewalt allein als soziales Phänomen verstehen wollen, informiert Meister. Für ihn ist Gewalt vielmehr auch individualpsychologisch zu verstehen als "verminderte, verbotene oder nicht vorhandene Fähigkeit, sich als Subjekt zu konstituieren oder als solches zu funktionieren", wie Meister zitiert. Was der Rezensentin dabei besonders gut gefällt, ist, dass sich Wieviorka nicht in Widerspruch zu den großen Analysen von Hannah Arendt oder Primo Levi stellt. Er lässt sie gelten und ergänzt sie sinnvoll. Instruktiv findet Meister auch seine Überlegungen zum Zusammenhang von Konflikten und Gewalt. Hier versteht Wieviorka den Konflikt nicht als Vorstufe, sondern als Gegensatz: "Wo Konflikte ausgetragen werden, hat blinde Gewalt keinen Platz." Auch seine Ausführungen zum neuen Opferbewusstsein findet Meister sehr gelungen. Rundum überzeugt stört sich die Rezensentin allein an Wieviorkas ausgeprägten Soziologenjargon und an einer nicht immer ganz korrekten deutschen Übersetzung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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