Wo haben die Gladiatorenkämpfe ihren Ursprung? Wie wurde man Gladiator? Welche Typen von Gladiatoren gab es und wie waren sie ausgerüstet? Hatten die Kämpfe Regeln? Wie war die Stellung der Gladiatoren in der Gesellschaft? Wie sahen die Arenen aus, in denen Gladiatoren kämpften? Wie wurden die Kämpfe organisiert und finanziert? Wieso hörten eines Tages die Gladiatorenkämpfe auf? Alle diese Fragen werden in der lebendig geschriebenen Einführung in Geschichte und Lebenswelt der Gladiatoren beantwortet.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.03.2013Antiker
Männersport
Lange Zeit sah man in den antiken römischen Gladiatoren nur bedauernswerte Opferkrieger, die zur Belustigung der Unterschicht von afrikanischem Großwild verspeist wurden. In Verbindung mit Kaiser Nero und den verfolgten Frühchristen ergab sich da ein wunderbar schiefes und gruseliges Bild, durch die Jahrhunderte plastisch ausgemalt, in Rötel, Öl und Zelluloid. Wie schwierig es ist, dieses wieder einigermaßen gerade zu rücken, zeigen zahlreiche seriöse TV-Dokumentationen und nun auch ein hilfreiches kleines Sachbuch. Vieles wird erklärt, vieles nicht. Ein Kapitel über die medizinische Entwicklung im Zusammenhang mit der Gladiatorenkultur fehlt ganz, obwohl doch der berühmteste Arzt der Antike gerade auf diesem Feld praktizierte und Wissen und Techniken weiterentwickelte. Gerne würde man auch ausführlicher über das Ende der Gladiatoren lesen, zumal der Autor im abschließenden Kapitel in dieser Frage große Neugierde weckt, insbesondere, was den Zusammenhang mit der aufkommenden Kultur der Christen angeht. Denn diese mögen zwar für den Gladiatorenkampf selbst unbedeutend gewesen sein, für dessen Ende aber keineswegs.
HELMUT MAURÓ
Christian Mann:
Die Gladiatoren.
Verlag C. H. Beck,
München 2013.
127 Seiten, 8,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Männersport
Lange Zeit sah man in den antiken römischen Gladiatoren nur bedauernswerte Opferkrieger, die zur Belustigung der Unterschicht von afrikanischem Großwild verspeist wurden. In Verbindung mit Kaiser Nero und den verfolgten Frühchristen ergab sich da ein wunderbar schiefes und gruseliges Bild, durch die Jahrhunderte plastisch ausgemalt, in Rötel, Öl und Zelluloid. Wie schwierig es ist, dieses wieder einigermaßen gerade zu rücken, zeigen zahlreiche seriöse TV-Dokumentationen und nun auch ein hilfreiches kleines Sachbuch. Vieles wird erklärt, vieles nicht. Ein Kapitel über die medizinische Entwicklung im Zusammenhang mit der Gladiatorenkultur fehlt ganz, obwohl doch der berühmteste Arzt der Antike gerade auf diesem Feld praktizierte und Wissen und Techniken weiterentwickelte. Gerne würde man auch ausführlicher über das Ende der Gladiatoren lesen, zumal der Autor im abschließenden Kapitel in dieser Frage große Neugierde weckt, insbesondere, was den Zusammenhang mit der aufkommenden Kultur der Christen angeht. Denn diese mögen zwar für den Gladiatorenkampf selbst unbedeutend gewesen sein, für dessen Ende aber keineswegs.
HELMUT MAURÓ
Christian Mann:
Die Gladiatoren.
Verlag C. H. Beck,
München 2013.
127 Seiten, 8,95 Euro.
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