Vor wenigen Jahren noch konnte die Hälfte der Deutschen mit dem Begriff der Globalisierung keinen Inhalt verbinden. Daß dies heute deutlich anders geworden ist, hängt damit zusammen, daß die Schattenseiten der Globalisierung inzwischen auch in den Ländern des Nordens unübersehbar geworden sind. Die Frage nach einer humanen Gestaltung der Globalisierung hängt mit der Auseinandersetzung um die Rolle der USA in der Welt ebenso zusammen wie mit der Suche nach der Rolle Europas und mit dem Ringen der Zivilgesellschaft und ihrer Suche nach Alternativen zum Bestehenden. Das Thema dieses Buches trifft den Nerv der entscheidenden Auseinandersetzungen um die Zukunft des globalen sozialen Organismus. Der Autor appelliert darin an das Verantwortungsgefühl der Menschen in den Vereinigten Staaten, indem er die gegenwärtige Rolle der USA in der Welt scharf und treffend kritisiert und zugleich die besten Impulse der US-amerikanischen Geschichte wachzurufen versucht. Er will zeigen, wie ein anderes Amerika zum Wohle der Welt tätig werden kann. Ben-Aharon zeichnet ein in der Verteilung von Licht und Schatten differenziertes Bild der USA. Seine Kritik an der gegenwärtigen Politik der USA ist nicht anti-, sondern proamerikanisch! Die Auseinandersetzung mit dem globalen Machtanspruch der US-Politik setzt die Kenntnis ihrer Triebkräfte voraus. Wer verstehen will, wie sich die gegenwärtige Situation herausgebildet hat, tut gut daran, nicht nur den 11. September 2001 und die folgenden Ereignisse zu betrachten, sondern auch deren Vorgeschichte. Ben-Aharon zeigt, daß die Gestaltung der Globalisierung ein neues Denken erfordert, das sich aus den dualistischen Mustern der Vergangenheit löst. Die Dreigliederung des sozialen Gefüges ist die notwendige Konsequenz aus dem Mündigwerden des individuellen Menschen, der durch die Menschenrechte in das Zentrum des sozialen Lebens gerückt ist.