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Segen oder Teufelswerk? Ist die Globalisierung für den beispiellosen Anstieg von Ungleichheit in der Welt verantwortlich?
Das Verhältnis von Ungleichheit und Globalisierung muss national und international - betrachtet werden, um in seiner Komplexität begreifbar zu werden. So steht dem Anstieg nationaler Ungleichheit paradoxerweise eine Abnahme globaler Ungleichheit gegenüber. Nähert sich der Lebensstandard in Brasilien, China oder Indien langsam demjenigen der Nordamerikaner und Europäer an, so steigt die Ungleichheit in einer nicht geringen Anzahl der Länder eklatant an, was zu sozialen…mehr

Produktbeschreibung
Segen oder Teufelswerk? Ist die Globalisierung für den beispiellosen Anstieg von Ungleichheit in der Welt verantwortlich?

Das Verhältnis von Ungleichheit und Globalisierung muss national und international - betrachtet werden, um in seiner Komplexität begreifbar zu werden. So steht dem Anstieg nationaler Ungleichheit paradoxerweise eine Abnahme globaler Ungleichheit gegenüber. Nähert sich der Lebensstandard in Brasilien, China oder Indien langsam demjenigen der Nordamerikaner und Europäer an, so steigt die Ungleichheit in einer nicht geringen Anzahl der Länder eklatant an, was zu sozialen Spannungen führt.

François Bourguignon, ehemaliger Chefökonom der Weltbank, analysiert diese antagonistischen Effekte der Globalisierung und das Instrumentarium, das den Entscheidungsträgern zur Verfügung steht, um eine gerechte Verteilungspolitik zu verwirklichen.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
François Bourguignon lehrte von 1985 bis zu seiner Emeritierung 2013 als Professor für Ökonomie an der EHESS (École des Hautes Études en Sciences Sociales) in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

In der diffus zwischen Bejahung und Entrüstung pendelnden Gemengelage zum Thema Globalisierung greift Rezensent Ingo Arend sehr dankbar zu diesen offenbar sehr klarsichtigen Auseinandersetzungen des Ökonomen François Bourguignon, der, wie Arend schreibt, um starke Differenzierung bemüht ist: So belegt er laut Rezensent, dass die Globalisierung Armut im zwischenstaatlichen Verhältnis zwar durchaus zurückgedrängt hat, auf Seiten der Industrienationen aber eine binnenstaatliche Zunahme von Armut zu beobachten sei. Daher plädiert Bourguignon für eine auf Ausgleichung setzende Politk, legt der Rezensent dar: Mindestlohn, Abgaben auf Kapitaleinkünfte und bessere Bildungspolitik. Diese "nüchterne, empirisch fundierte Bestandsaufnahme mit reformistischer Agenda" zieht Arend der grassierenden, aber orientierungslosen Globalisierungsempörung schlussendlich auch als Vorschlag für ein erstes, konkretes Handeln eindeutig vor.

© Perlentaucher Medien GmbH