SIMON IST FÜNFZEHN, als sein Vater - ein Mann mit vielen Plänen, die nie ganz aufgegangen sind -auf dem Campingplatz zu arbeiten beginnt. Ein Platzwart soll, sagt er, wo er arbeitet, auch wohnen, und so finden sich Simon und seine Mutter in einem Container wieder, inmitten von Dauercampern, die am Leben der neuen Nachbarn mal mehr, mal weniger Anteil nehmen. Auch sie sind Glücksritter, auf ihre Weise, und darüber ganz allmählich an den Rand der Gesellschaft gelangt. Da ist zum Beispiel «Bubi» Scholz, ein gutherziger Alter, der sich seinen Namen von dem berühmten Boxer geliehen hat. Oder Lisa, die hübsche Tochter der Hellers, von der es heißt, sie werde auf einem Regionalsender eine eigene Fernsehshow bekommen, die «Glücksparade». Zu Lisa fühlt Simon sich hingezogen. Bald unterstellt er seinem Vater eine Affäre mit ihr. Und tatsächlich verbindet die beiden ein Geheimnis, aber eines anderer Art.
«EIN ENTWICKLUNGSROMAN EN MINIATURE. Eben weil die Traurigkeit, von der dieses Dasein umhüllt wird, so flächig und allumfassend ist, strahlen die Kontrapunkte umso heller.»
Süddeutsche Zeitung
«EIN ENTWICKLUNGSROMAN EN MINIATURE. Eben weil die Traurigkeit, von der dieses Dasein umhüllt wird, so flächig und allumfassend ist, strahlen die Kontrapunkte umso heller.»
Süddeutsche Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nicht nur beiläufig fühlt sich Rezensentin Nicole Henneberg beim Lesen dieses Debüts an Salingers Holden Caulfield erinnert. Andreas Martin Widmanns Held, der in einem desolaten Trailerpark, dem Wohnort seiner Familie, versucht, an der Schwelle zum Erwachsenwerden der Welt etwas Schönheit abzugewinnen, hat für sie den gleichen melancholischen und zugleich kühlen Blick wie Salingers Figur. Auch der rhythmische Stil scheint Henneberg der amerikanischen Erzähltradition verpflichtet. Insgesamt schätzt sie das Buch für die einfühlsame Darstellung seiner Hauptfigur und die Erschaffung eines psychologischen und literarischen Raumes am Rand der Gesellschaft. Widmann gelingt es ganz offenbar, die Rezensentin zum Fantasieren über die Vor- und die Nachgeschichte des Romans anzuregen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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