"Die Götter der Raquel" erzählt von den inneren Konflikten der zweiten Generation jüdischer Immigranten in der christlichen Mehrheitsgesellschaft Brasiliens. Als Jüdin auf einer Nonnenschule ist Raquel, die Tochter des ungarisch-jüdischen Immigranten Ferenc, dem starken Druck dieser religiös geprägten Umwelt ausgesetzt. Unter den Mädchen des jüdischen Viertels Bom Fim in Porto Alegre bleibt sie aufgrund der fehlenden Bindungen zu ihren Wurzeln eine Außenseiterin. Zwischen zwei Welten zerrissen, denen sie beiden nicht richtig angehört, beginnt für Raquel die schwierige Suche nach der eigenen Identität. Wie der biblische Erzengel Michael nimmt sich der Angestellte ihres Vaters Miguel ihrer an und wird zum allgegenwärtigen Begleiter in ihrem Leben, in dem die Grenzen zwischen Phantasie und Realität aufgehoben zu sein scheinen. Mit ihm findet Raquels von Dämonen und Göttern beherrschtes Ringen um den inneren Frieden einen überraschenden Schluss.
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"In diesem eher düsteren Text greift er auf das Buch Moses zurück, auf jene Episode, derzufolge Rachel die terafim ihres Vaters entwendet, sie versteckt und ihren Vater anlügt (1. Buch Moses 31, 32). Scliar überführt dies nach Porto Alegre, in eine zerrissene Familie. (...) Die Tochter Raquel wird hochmütig, einsam, fordernd, gierig. Ihr Lebensweg ist von Verlusten gezeichnet, von ruchlosen Übertreibungen von Moral, Sitte und Gebräuchen. Es ist der dunkle Konterpart zur phantasmagorischen Etüde Der Krieg in Bom Fim, die den Auftakt der Trilogie bildet." Wina. Das jüdische Stadtmagazin (Nr. 8, Jg. 3), Oktober 2013 "'Die Götter der Raquel' ist ein zutiefst pessimistisches Buch. So hat Scliar die Kultur- und Identitätsgeschichte, mit denen Einwandererfamilien zu kämpfen haben, negativ zu Ende gedacht. Angesichts der unzähligen Bücher mit glücklichem oder wenigstens offenem Ausgang eine Rarität." südlink (Nr. 165), September 2013 "Auch wenn es keine offene politische Anspielung im Text gibt, ist die Atmosphäre der bleiernen Zeit fast körperlich spürbar." ila, Mai 2013 "Wenn sich ein Autor mit seinem jüdischen Background auseinandergesetzt hat, dann war es Moacyr Scliar (1937-2011), den man ganz zu Recht als 'literarischen Chronisten des jüdischen Brasilien' bezeichnet. [...] 'Humor als Waffe der Verzweiflung' ist eine tragende Säule seiner Romane." tachles. Das jüdische Wochenmagazin (Nr. 40), 04. Oktober 2013 In der brasilianischen Presse: https://bookcenterbrazil.wordpress.com/2013/05/08/moacyr-scliar-e-o-autor-brasileiro-com-mais-lancamentos-na-alemanha-este-ano/ http://zerohora.clicrbs.com.br/rs/cultura-e-lazer/segundo-caderno/noticia/2013/10/scliar-em-debate-na-feira-de-frankfurt-4299110.html