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Dantes Komödie, von Boccaccio die "göttliche" genannt, steht an der Schwelle von Mittelalter und Neuzeit. Die auf der imaginären Bühne dieser epischen Dichtung entfalteten Allegorien totalisieren eine Welt, die ihrer abschließenden Deutung harrt. Seine Komödie enthalte nicht weniger die Wahrheit als das Buch der Bücher. Doch diese Wahrheit bleibe dem Leser wie auch dem Autor selbst verborgen, man könne sich ihr nur annähern. So jedenfalls resümiert Dante an anderer Stelle die Grundprinzipien zeitgenössischer Bibelexegese: die Lehre vom vierfachen Schriftsinn. Selbstbewusst erkennt Dante darin…mehr

Produktbeschreibung
Dantes Komödie, von Boccaccio die "göttliche" genannt, steht an der Schwelle von Mittelalter und Neuzeit. Die auf der imaginären Bühne dieser epischen Dichtung entfalteten Allegorien totalisieren eine Welt, die ihrer abschließenden Deutung harrt. Seine Komödie enthalte nicht weniger die Wahrheit als das Buch der Bücher. Doch diese Wahrheit bleibe dem Leser wie auch dem Autor selbst verborgen, man könne sich ihr nur annähern. So jedenfalls resümiert Dante an anderer Stelle die Grundprinzipien zeitgenössischer Bibelexegese: die Lehre vom vierfachen Schriftsinn. Selbstbewusst erkennt Dante darin auch den Schlüssel für die Lektüre seiner Komödie. Der Philologe Dante fordert die Philologen heraus, weshalb auch hier das Wagnis unternommen wird, die verschollene Übertragung eines großen Gelehrten des 19. Jahrhunderts zugänglich zu machen. Die Arbeit von Karl Bartsch (1877) erschließt wichtige Bedeutungsschichten des Werkes und dokumentiert damit zugleich eine wichtige Epoche philologischer Forschung. Dante hatte die Bühne eröffnet für eine Komödie, an deren "Aufführung" über Jahrhunderte hinweg seine kreativen Leser - Theologen, Philosophen, Literaten und Künstler - mitgewirkt haben. Eines der schönsten Beispiele hierfür sind die

Illustrationen von Botticelli.
Autorenporträt
Dante Alighieri, geb. 1265 in Florenz, gest. 1321 in Ravenna, sah mit neun Jahren erstmals Beatrice, die er später in seinem Werk verklärt. Sein Engagement im Kampf um die Unabhängigkeit von Florenz führte 1302 zu einem Gerichtsprozess und schließlich zu lebenslänglicher Verbannung. Dante, der seitdem als vogelfrei galt, hielt sich danach vor allem in Verona auf und reiste von dort aus in viele oberitalienische Städte und Landschaften. Ab etwa 1316 ließ Dante sich in Ravenna nieder, znächst am Hofe des Cangrande della Scala, später als fürstlicher Sekretär und Lehrer für Poetik und Rhetorik.

Karl (Friedrich Adolf Konrad) Bartsch (1832 in Spotau -1888 in Heidelberg) gründete 1858 in Rostock das erste Germanistische Institut in Deutschland; ab 1871 lehrte er in Heidelberg germanische und romanische PhilologieKarl (Friedrich Adolf Konrad) Bartsch (1832 in Spotau -1888 in Heidelberg) gründete 1858 in Rostock das erste Germanistische Institut in Deutschland; ab 1871 lehrte er in Heidelberg germanische und romanische Philologie