Voll scharfzüngigem Witz und in poetischer Verdichtung erzählt Tatjana Gromaca über die 90er Jahre, als Jugoslawien zerbricht und das soziale Gefüge in ihrer Heimat Kroatien durch den Krieg irreparablen Schaden nimmt. Als Protokollantin, Dolmetscherin und Gerichtsschreiberin nimmt sie ihre Leser:innen mit in die eigene Familie, ins Dorf, in die "sedierte" Stadt, den surrealen Supermarkt, in das marode Kreiskrankenhaus, wo sich die Verwerfungen der Gesellschaft überdeutlich manifestieren. Die Mutter verschläft - wie im Dornröschenschloss - die für sie unerträglichen Zustände, während ihre Tochter in immer neuen Umkreisungen dieser "künstlerischen Krankheit" den Faden der Geschichte entrollt.