Es war die größte Liebesgeschichte des Absolutismus: Gräfin Cosel (1680 - 1765) und August der Starke. Anna Constantias sprühendem Charme und geistreichem Witz, ihrer Schönheit und Anmut verfällt der sächsische Kurfürst und polnische König vom ersten Augenblick an. Doch die so heftig Umworbene stellt Bedingungen, bevor sie dem König nachgibt: In einem geheimen Ehevertrag läßt sie sich eine enorme Pension festschreiben und steigt bald zur eigentlichen Herrscherin am Dresdner Hof auf. Die gebildete Frau führt ihren eigenen Hofstaat und mischt sich tatkräftig in die Politik ein. Mit der Macht wächst aber auch die Zahl ihrer Feinde: Die Männer am Dresdner Hof spinnen Intrigen, um die Favoritin des Königs zu stürzen und Anna Constantia verfängt sich darin. Verbannt auf Burg Stolpen verbringt sie fast ein halbes Jahrhundert in Haft. Sie stirbt in Gefangenschaft im Alter von 85 Jahren.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Vollendeter als Rezensent Manfred Schwarz kann man ein Buch wohl kaum in Grund und Boden kritisieren, er ignoriert es einfach. Und erzählt statt dessen ausgiebig über die eigentlich spannende Geschichte der Gräfin Cosel, nur aus anderen Quellen. Denn schon 1734 sei einem gewissen von Pöllnitz mit "Esprit" gelungen, was die inkriminierte Autorin Katja Doubek nun mit kleinbürgerlicher "Einfühlung" versuche. Kurz, die romänchenhaften Ausschmückungen der historischen Fakten, so der Rezensent, die die Autorin zudem nur unzureichend studiert habe, verunstalteten eine tragischen Geschichte von europäischem Format zu einer "Provinzposse".
© Perlentaucher Medien GmbH
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