Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Germanistik), Veranstaltung: Grammatikmodelle, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus der Einleitung: "Was weiss jemand oder hat jemand im Kopf, der eine Sprache, z.B. die deutsche Sprache, beherrscht?" (Angelika Linke, Markus Nussbaumer, Paul R. Portmann: Studienbuch Linguistik. 5., erweiterte Auflage. Tübingen: Max Niemeyer Verlag 2004. S. 103.) Seit nahezu über einem halben Jahrhundert steht diese Frage im Zentrum einer der prominentesten Richtungen moderner grammatiktheoretischer Ansätze. Mit der Veröffentlichung der syntactic structures begründet Noam Chomsky 1957 die Generative Grammatik. Mit seiner Betrachtung der Grammatik, sowie der Sprache überhaupt, geht eine radikale Neuorientierung in der Linguistik einher. Insbesondere die Abwendung vom bis dato vorherrschenden Strukturalismus hin zur Erforschung der Spracherzeugung im Kopf des Menschen, als Ausgangspunkt syntaktischer Untersuchungen an sich, sind wesentliche Eckpunkte des generativen Theoriegerüsts. So revolutionär diese Idee ist, so schwierig stellt sich das Unterfangen auch dar. Günther Grewendorf bezeichnet es in seiner Abhandlung über das linguistische Gesamtwerk Chomskys nicht ohne Hintergrund als Das generative Unternehmen. Der universalistische Anspruch der Generativen Grammatik und das Ziel, eine Grammatik zu modellieren, die der kognitiven Realität - d.h. dem tatsächlichen menschlichen Sprachverarbeitungssystem - entspricht, sind sehr hoch gesteckt und stellen den Linguisten vor enorm komplexe Probleme. Jeder Entwurf gab immer auch Anlass zur Kritik. Es ist daher nicht nur der lange Zeitraum, den die Forschung nun schon andauert, sondern vor allem auch die zahlreichen Verwürfe und Neukonzipierungen innerhalb der generativen Theoriebildung, welche die Entwicklungsgeschichte der Generativen Grammatik ungemein prägen.Im Folgenden solldiese Entwicklungsgeschichte von den Anfängen bis zu den neueren Ansätzen skizziert werden. Das Ziel dabei ist nicht, eine umfassende Übersicht jeder einzelnen Phase zu bieten. Vielmehr soll herausgestellt werden, welchen Weg die Generative Grammatik verfolgt und worin sich die Triebkraft der ständigen Weiter- und Neuentwicklungen begründet. Auf die genaue Erläuterung jedes einzelnen Details der verschiedenen Modelle muss aus diesem Grund verzichtet werden. Im Fokus der Darstellung sollen eher die wesentlichen Grundgedanken und Zielsetzungen der jeweiligen Konzeptionen stehen, unter der Fragestellung, welche generelle Programmatik sich daraus ableiten lässt.
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