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Der Soziologe Robert Michels steht in seinem eigenen Schatten ais Klassiker der Parteiensoziologie. Neben seiner weltberühmten Parteienstudie erschien jedoch im Jahr 1911 mit den Grenzen der Geschlechtsmoral ein Buch, das ein anderes Licht auf das Gesamtwerk des Wahlitalieners wirft. Mit der vorliegenden Neuausgabe ist die sexualaufklarerische Schrift nach 110 Jahren wieder regular erhaltlich und wurde von den Heraus-gebern mit weiteren Artikeln von Michels zu Sexualmoral, Geschlechterver-haltnissen und Frauenbewegung aus dessen frühen Schaffensperiode vor dem Ersten Weltkrieg erganzt. Statt…mehr

Produktbeschreibung
Der Soziologe Robert Michels steht in seinem eigenen Schatten ais Klassiker der Parteiensoziologie. Neben seiner weltberühmten Parteienstudie erschien jedoch im Jahr 1911 mit den Grenzen der Geschlechtsmoral ein Buch, das ein anderes Licht auf das Gesamtwerk des Wahlitalieners wirft. Mit der vorliegenden Neuausgabe ist die sexualaufklarerische Schrift nach 110 Jahren wieder regular erhaltlich und wurde von den Heraus-gebern mit weiteren Artikeln von Michels zu Sexualmoral, Geschlechterver-haltnissen und Frauenbewegung aus dessen frühen Schaffensperiode vor dem Ersten Weltkrieg erganzt. Statt ais Elitetheoretiker erscheint Robert Michels in diesen Schriften ais feministischer Mitstreiter der Frauenbewegung sowie soziologischer Bewegungsforscher. Die Grundlage für eine kritische Relektüre des Michels'schen Gesamtwerkes ist damit gelegt.
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Autorenporträt
Robert Michels (1876-1936) gehört zu den Gründervätern der modernen Politikwissenschaft. Sein politischer Lebensweg führte ihn vom Linkssozialismus in der deutschen SPD über den Syndikalismus zum italienischen Faschismus. Michels gilt als einer der bedeutendsten politiksoziologischen Parteienkritiker des 20. Jahrhunderts.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der hier rezensierende Politikwissenschaftler Sebastian Huhnholz empfiehlt die Wiederlektüre der nun - erstmals seit dem Erscheinen 1911 - neu herausgegebenen Schriften des Soziologen Robert Michels. Der Sozialdemokrat Michels wurde im Kaiserreich mit Berufsverbot belegt und trat später Mussolinis Partito Nazionale Fascista bei. In diesem Frühwerk erkennt der Kritiker aber die zu Beginn noch radikale Liberalität des Autors: Mit Leichtigkeit und Selbstironie, so Huhnholz, schreibt der Soziologe über Empfängnisverhütung, Pornografie oder Pubertät, aber auch über Emanzipation, Gleichberechtigung oder Lust an der Sexualität. Genaue Beobachtungen des bürgerlichen Milieus, Schilderungen eigener Erfahrungen und die Direktheit des Autors machen dem Kritiker Freude - im Gegensatz zum gelegentlichen "Machismo", dem "Herrenwitz" und den Passagen von "eugenischer Brutalität". Umso dankbarer ist er für die Einführungen der Herausgeber.

© Perlentaucher Medien GmbH