Wenn man ein attisches Drama in die Hand nimmt, so pflegt man daran zu gehen in der Voraussetzung, es sei ein Gedicht derselben Gattung wie Sakuntala, Leben ein Traum, Polyeucte, Macbeth, Wallenstein. Demgemäss bringt man bestimmte Anforderungen mit, die in dem Wesen dieser Gattung liegen sollen; man erwartet eine ästhetische Wirkung, welche zu erzielen der Zweck der Tragödie sein soll, und das Urteil über das gelesene Gedicht wird sich danach bemessen, in wie weit es seine Aufgabe erfüllt und die Erwartungen befriedigt hat.
Für das attische Drama stellt sich die Sache ungünstig, weil es die Geltung als klassisch, d. h. unbedingt mustergültig, viele Jahrhunderte hindurch behauptet hat, und durch den Jugendunterricht der Glaube immer neue Nahrung erhält, als würde dieser Vorrang auch heute noch ernsthaft behauptet.
Dieses Buch über die Einleitung in die griechische Tragödie ist ein unveränderter, hochwertiger Nachdruck der Originalausgabe von 1907.
Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise längst nicht mehr verlegte Werke wieder zugängig gemacht.
Für das attische Drama stellt sich die Sache ungünstig, weil es die Geltung als klassisch, d. h. unbedingt mustergültig, viele Jahrhunderte hindurch behauptet hat, und durch den Jugendunterricht der Glaube immer neue Nahrung erhält, als würde dieser Vorrang auch heute noch ernsthaft behauptet.
Dieses Buch über die Einleitung in die griechische Tragödie ist ein unveränderter, hochwertiger Nachdruck der Originalausgabe von 1907.
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