Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1, Universität Augsburg (Lehrstuhl für Kirchengeschichte), Veranstaltung: Zwischen Wüste und Welt: Die Geschichte des christlichen Mönchtums, Sprache: Deutsch, Abstract: Verwendet man heute den Begriff der Säkularisation, oder der Säkularisierung wie er manchmal synonym verwendet wird, meint man meistens die große Säkularisation der Kirchen und Klöster im Jahre 1803. Tatsächlich vollzog sich aber der "Übergang von geistlichem Eigentum und Hoheitsrechten in weltlichen Besitz" schon im Mittelalter bei den Karolingern und in der Reformationszeit im Zuge des Dreißigjährigen Krieges und auch später im 20. Jahrhundert bei der Vermögenssäkularisation in der Sowjetunion und ihrer Blockstaaten kam es wieder zur Enteignung kirchlichen Wertguts. Keine dieser kann aber in ihrem Ausmaß der Auswirkungen und ihrer Durchführung mit der großen Säkularisation von 1803 verglichen werden. Seit nämlich die katholische Kirche zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch die "Verweltlichung", also der zwangsweisen Überführung großer Teile ihres rechtmäßig erworbenen Vermögens auf weltliche Erbfürsten, um ihre frühere weitgehende wirtschaftliche Selbständigkeit gebracht wurde, fand sich im Gegenzug der staatliche Souverän bereit, die fortan bestehende finanzielle Abhängigkeit der Kirche durch gewisse konkordatäre Leistungen aber auch durch die Gewährung des Rechtes auf Kirchensteuern beheben zu wollen. Diese Leistungen, bzw. Dotationen werden auch heute noch, 200 Jahre später, gewährleistet. In dieser Seminararbeit soll auf die Entwicklung der großen Säkularisation von 1803 eingegangen werden. Dabei soll ein Augenmerk auf die ersten Enteignungen der Kirchen und Klöstern und ihren unmittelbaren Folgen gelegt werden. Reaktionen Seitens der Bevölkerung sollen eine differenzierte Betrachtungsweise aufzeigen und ein abschließendes Fazit soll schließlich ein Resümee aus heutiger Zeit geben.
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