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Blidfinn hat es sich am Waldrand behaglich eingerichtet. Sein kleines Reich verlässt er nie, denn draußen lauern tausend Gefahren. Da sitzt eines Morgens ein Kind in seinem Garten. Die beiden verbringen eine herrlich unbeschwerte Zeit miteinander - bis das Kind im Wald verschwindet. Allen Gefahren der großen Welt zum Trotz macht Blidfinn sich auf, seinen Spielgefährten zu suchen ....
Blidfinn, ein menschenähnliches Wesen, das fliegen kann, lebt in einem Garten am Rand des Waldes. In seinem Zuhause hat er es sich behaglich eingerichtet, mit Pfannkuchen und Schokolade und klaren Regeln. Die
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Produktbeschreibung
Blidfinn hat es sich am Waldrand behaglich eingerichtet. Sein kleines Reich verlässt er nie, denn draußen lauern tausend Gefahren. Da sitzt eines Morgens ein Kind in seinem Garten. Die beiden verbringen eine herrlich unbeschwerte Zeit miteinander - bis das Kind im Wald verschwindet. Allen Gefahren der großen Welt zum Trotz macht Blidfinn sich auf, seinen Spielgefährten zu suchen ....

Blidfinn, ein menschenähnliches Wesen, das fliegen kann, lebt in einem Garten am Rand des Waldes. In seinem Zuhause hat er es sich behaglich eingerichtet, mit Pfannkuchen und Schokolade und klaren Regeln. Die Grenzen seiner Welt verlässt er nie, denn er weiß, außerhalb seines kleinen Reichs lauern alle Gefahren des Universums. Völlig unerwartet sitzt eines Morgens ein Kind in seinem Garten. Fünf Jahre lang verbringen Blidfinn und das Kind eine herrlich unbeschwerte Zeit miteinander. Niemals aber verlässt Blidfinn die heimliche Sorge, dass sein Freund wieder aus seinem Leben verschwinden könnte. Und eines Tages geschieht genau das: Neugierig läuft das Kind in den Wald und kehrt nicht zurück. Den Gefahren zum Trotz, die im Wald und dahinter lauern, fasst Blidfinn allen Mut zusammen und macht sich auf, das Kind zu suchen. Die Suche dauert viele Jahre, sie führt ihn in fast alle Ecken der Welt, un d viele der gefährlichen Abenteuer, die Blidfinn sich ausgemalt hatte, werden Wirklichkeit. Aber es widerfahren ihm auch schöne Dinge - Dinge, die er in der kleinen Welt seines Gartens ganz sicher nicht erlebt hätte ... Eine Geschichte vom Verlieren und Wiederfinden, von Glück und Unglück, von Abenteuern und all dem Schönen, das die Welt zu bieten hat, voller Wärme und in einer bildhaften Sprache erzählt von einem der bekanntesten isländischen Künstler. Ein Buch für Kinder und Erwachsene zugleich.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.03.2002

Das haut den weisen Mann vom Baum
„Die große Suche des kleinen Blidfinn”, der fantastische Kinderroman des isländischen Autors Thorvaldur Thorsteinsson
Leser! Bevor ihr dieses Buch zur Hand nehmt, beachtet dreierlei. Erstens: Zündet ein paar Kerzen aus dem Wachs von Traumbienen an. Zweitens (das gilt vor allem für die Jüngeren): Haltet euch auf jeden Fall jemanden in Rufweite, oder noch besser, lasst euch die Geschichte vorlesen. Drittens: Vertraut keinem Weisen, der auf irgendeinem Ast sitzt und euch sagt, was das alles zu bedeuten hat. Soviel sei verraten: Er wird gegen Ende der Geschichte von seiner Eiche plumpsen und wir werden uns diebisch darüber freuen.
Vor uns liegt ein Büchlein des Isländers Thorvaldur Thorsteinsson, Die große Suche des kleinen Blidfinn (mit schönen Vignetten von Gudjón Ketilsson). Es hat das Zeug dazu, die Herzen von jungen und alten Menschen zu erwärmen, weil der Schriftsteller mit zwei uralten Motiven zaubert: mit der kindlichen Fähigkeit, flugs zwischen wirklicher Welt und Märchenwelt zu wechseln, und mit der Sehnsucht Erwachsener, die verlorenen Pforten zum Reich der Fantasie wiederzufinden. Thorsteinsson – in seinem Land ein beliebter Kinderbuch- und Theaterautor – fügt beides harmonisch zusammen und verrückt dabei die üblichen Perspektiven. Erzählt wird aus dem Blickwinkel eines Bewohners der Fantasiewelt in Richtung wirkliche Welt. Zwischen beide Regionen setzt Thorsteinsson eine Landschaft, in der sich ein Gutteil der Geschichte ereignet: den unbekannten Wald. Dort draußen lauern alle nur denkbaren Gefahren und eine Menge schlechter Gesellschaft: „Reißwölfe”, „grundlose Gruben”, „Hexen”, „Klauenbeißer” und die allerübelsten Geschöpfe, die „Akadämonen”. Daneben leben im Wald aber auch harmlose Zeitgenossen, wie „Klumpatsch”, „Matschepampe” und die äußerst freundlichen „Gubbis”, bei denen Blidfinn sogar die Liebe entdeckt. Am Horizont, hinter dem vermutlich die Realwelt liegt, thront noch ein mächtiges Gebirgsmassiv, das unseren Helden, den Elfen Blidfinn, und seinen treuen Begleiter, das „Kleine Viehzeug”, von Beginn an magisch anzieht.
Wären wir, wie der Weise auf dem Ast, über allen Leicht-Sinn erhaben, würden wir jetzt sachlich zur Kenntnis geben: „Die Geschichte handelt zweifelsohne von der lebenslangen Suche eines Wesens aus der Märchenwelt nach dem verlorenen Spielgefährten aus glücklichen Tagen.” Wir aber folgen dem ängstlichen Helden auf Schritt und Tritt, leiden, lachen, bangen und hoffen mit ihm, und sind sogar nicht ganz unschuldig daran, dass Blidfinn die größte Dummheit seines Lebens nicht begeht. Der kleine Elf mit den furchtbar dicken Brillengläsern sucht also ein Kind, mit dem er jahrelang fröhlich spielte, bis es sich eines Tages in Luft auflöste. Grund genug, sich auf die Socken zu machen, gewappnet mit dem Mut der Verzweiflung, dem Rezept für Milchreisfladen, ein paar groben Wollsocken, Rettungsnüssen gegen Fluch und Zauber und einem Erbstück des Großvaters, dem Messer „Rostfrey”. Niemand kann sagen, ob es je zur großen Suche gekommen wäre, wenn Blidfinn nur im Geringsten geahnt hätte, was auf ihn zukommt. Aber so ist es halt im Leben: Die wahren guten Taten geschehen nur, wenn man die leise Stimme in seinem Herzen hört und nicht die klugen Sätze im Kopf. Und deshalb freuen wir uns, wenn es so ziemlich am Ende einen dumpfen Knall tut und der Weise hart unter dem Baum der Erkenntnis landet. Nun könnte der Mann einwenden: „Was macht der Autor anderes, als bekannte Motive aus der Literatur durcheinander zu wirbeln?” Blidfinns friedliches Heim – eine Mischung aus Auenland, 160-Morgen-Wald und Nonnis Island? „Das kleine Viehzeug” – Winnie-the-Poohs Ferkel? Die schreckliche Welt draußen – Mordor? Die„ Akadämonen” – Brüder von Dementoren und schwarzen Reitern? Die „grundlose Grube” – der Felsgrund der Fiesheit in Jules Feiffers Der Fluch des Lachens? „Na klar”, antworten wir darauf, „Motive lungern überall herum, in jedem Menschen, der genügend liest. Die Kunst ist, sie so liebevoll lebendig werden zu lassen, dass sich alles zu einer Geschichte zusammenfügt, die wir noch nicht gehört haben.” Genau das tut Thorsteinsson und schafft damit ein Gesamtkunstwerk. Mit dem Erfolg, dass es Erwachsenen keine Mühe macht (Kindern eh nicht), Kerzen aus dem Wachs von Traumbienen anzuzünden, selbst wenn sie vergessen haben sollten, was Traumbienen überhaupt sind. (ab 8 Jahre und Erwachsene).
SIGGI SEUSS
THORVALDUR THORSTEINSSON: Die große Suche des kleinen Blidfinn. Aus dem Isländischen von Karl-Ludwig Wetzig. Mit Vignetten von Gudjón Ketilsson. Omnibus Verlag 2002. 126 Seiten, 10 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.08.2002

Kraft durch Rhabarbersuppe
Wie Thorvaldur Thorsteinsson eine Glaubenskrise bereinigte

Ja, das ist putzig, das ist herzallerliebst und richtig rührend: Man kommt nichtsahnend in seinen Garten, sitzt da ein Kind! Man stellt sich als "Blidfinn" vor (wenn man so heißt), und das Kind macht daraus "Bobo"! Immer wieder, über viele, viele Jahre: Bobo! Nein, diese Kinder! Goldig. Das dürfte nie zu Ende gehen. Tut es auch erst mal nicht, denn "nun begann für Blidfinn und das Kind eine herrlich unbeschwerte Zeit" mit "nicht enden wollenden Spielen". Es ist aber keine Kleinstkrabbelgruppe, die sich da zusammengefunden hat, denn Blidfinn ist schon groß, wohnt im Haus seiner verstorbenen Eltern, die "wurden von der Kraft in die Lichtwelt berufen", er schläft in deren Bettchen, wäscht sich aus der Regentonne, beköstigt sich selbst, vorzugsweise mit Rhabarbersuppe, und kommt wohl ziemlich menschenähnlich daher, sieht man von seinen fast durchsichtigen Flügeln ab, die ihm eine begrenzte Flugfähigkeit verschaffen. Sehr menschlich dann wieder die runde Brille "mit schrecklich dicken Gläsern". Wo hat er die nur her? Bestimmt von Vilman Vilmansson.

Zu solchen Scherzen ist Blidfinn plötzlich gar nicht mehr aufgelegt, denn "da löste sich das Kind vor seinen Augen auf". Das ist Blidfinn mit einem Mädchen namens Kirsa schon mal passiert - damals blieb er in seinem Garten. In diesem Fall aber fühlt er den Verlust so schmerzlich, daß er sich mit einem kleinen Viehzeug namens "Kleines Viehzeug" in die gefährliche Welt jenseits des Gartenzauns aufmacht, den aufgelösten Bobo-Sager zu suchen, und zwar wiederum: jahrelang. Diese Welt ist nun - da gleicht sie der bekannten, nur die Wortwahl ist anders - bevölkert von angenehmen wie widerwärtigen Geschöpfen, sehr herzig und hilfreich etwa die befellten Gubbis, ganz im Gegensatz zu den blutrünstigen Klauenbeißern. Aus diesen Begegnungen hat der isländische Schrifsteller Thorvaldur Thorsteinsson einen kurzgefaßten Bildungsroman im Dreisprung entstehen lassen. Der Dreisprung geht, zusammengefaßt ziteirt, wir folgt. These: "Es gibt Dinge, die ein kleines Wesen einfach nicht durchschauen kann. Dann muß es einfach auf die Kraft vertrauen und darauf, daß schon alles gut werden wird." Antithese: "Ach, überhaupt die Kraft. Die konnte ihm gestohlen bleiben!" Synthese: "Doch er wußte, wenn er auf die Kraft vertraute, dann würde am Ende alles gut."

Man muß nicht der Agnostiker vom Dienst sein, um festzustellen: Es handelt sich, wenn der Niedlichkeitsnebel verschwunden ist, um inkonsistenten Fantasy-Kitsch mit herbem Kirchentraktatsaroma. Das Personal ist beliebig und bleibt konturlos, der Plot ist Tausende Mal durchgespielt, der Ton ranschmeißerisch und die Moral in dieser Schlichtheit bestenfalls second hand. Es gibt Indizien, daß "Blidfinn" durch wiederholte Auftritte zum Markennamen aufgebaut werden soll. Kann da nicht jemand einen Bremsklotz vorwerfen?

BURKHARD SCHERER

Thorvaldur Thorsteinsson: "Die große Suche des kleinen Blidfinn". Aus dem Isländischen übersetzt von Karl-Ludwig Wetzig. C. Bertelsmann Jugendbuch Verlag, München 2002. 123 S., geb., 10 [Euro]. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"In vielerlei Hinsicht erinnert die Geschichte von Blidfinn und seiner Reise an eines der schönsten Kinderbücher, die je geschrieben wurden: Den 'Kleinen Prinzen' von Antoine de Saint-Exupery." (Morgunbladid Zeitung)