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"Inszenierter Generationenkrieg? Republik der Pflegefälle? Land der Greise?" Der Terror der Produktivität und das Trugbild des ökonomischen Nutzens sind zum Markenzeichen des gesamten Lebens geworden. Kollektive Vorurteile trauen den Alten keinen produktiven Beitrag für die Gesellschaft zu. Wären wirklich alle Menschen über 55 mit einem Schlag weg, könnte die Firma Österreich Konkurs anmelden, in jeder Hinsicht. Die Alterspolitik stand in den letzten Jahren unter dem Diktat der Teilreparaturen (Pensionsreform) oder der Versäumnisse (Wohnbau, Verkehr etc.). Von den wohlhabenden Alten zu reden,…mehr

Produktbeschreibung
"Inszenierter Generationenkrieg? Republik der Pflegefälle? Land der Greise?" Der Terror der Produktivität und das Trugbild des ökonomischen Nutzens sind zum Markenzeichen des gesamten Lebens geworden. Kollektive Vorurteile trauen den Alten keinen produktiven Beitrag für die Gesellschaft zu. Wären wirklich alle Menschen über 55 mit einem Schlag weg, könnte die Firma Österreich Konkurs anmelden, in jeder Hinsicht.
Die Alterspolitik stand in den letzten Jahren unter dem Diktat der Teilreparaturen (Pensionsreform) oder der Versäumnisse (Wohnbau, Verkehr etc.). Von den wohlhabenden Alten zu reden, die reicher sind als die Jungen, ist eine schlichte Lüge. Die Vermögen werden an die Jungen vererbt und verschenkt. Der vielzitierte Generationenvertrag ist ein Reizwort ohne Tiefgang. Die Pensionsregelungen sind sowenig das ganze Leben im Alter wie das Programm schon das ganze Konzert ist.
Von einem "Land der Greise" oder vom "Altenheim Österreich" zu sprechen, kann wohl nur Panikmache und Katastrophentheater sein, um jene zu Sündenböcken zu stempeln, die im demographischen Wandel den Kopf vorne haben: die Alten. Die größte Aufgabe für die Zukunft besteht darin, die Alten als wichtige Kraft und unverzichtbaren Teil der ganzen Gesellschaft zu erkennen und zu akzeptieren. Heute investieren heißt, für morgen sparen. Die Kurzsichtigkeit des sozialen Denkens verhindert allerdings die langfristig sinnvollen Lösungen.
Autorenporträt
Amann, Anton§Mag. Dr. Anton Amann, Univ. Prof. (i. R.) für Soziologie und Sozialgerontologie am Institut für Soziologie der Universität Wien, ist Wissenschaftlicher Leiter des »Zentrums für Alternswissenschaften, Gesundheits- und Sozialpolitikforschung« (ZENTAS) an der Niederösterreichischen Landesakademie, Direktor des »Paul F. Lazarsfeld Archivs« an der Universität Wien und Obmann des »Wiener Instituts für Sozialwissenschaftliche Dokumentation und Methodik« (WISDOM). Schwerpunkte der Forschung sind gegenwärtig Sozialgerontologie, Altenpolitik, Qualitätssicherung und Lebensqualität in der Altenpflege sowie Globalisierung.