anno 1961 kratzte Opel an der Tür der damaligen Oberklasse...
1961; Conny Kohler, Sohn des Feinkosthändlers Kohler in Singen (das Geschäft existiert schon lange nicht mehr) war ein Klassenkamerad. Und Vater Kohler fuhr einen nagelneuen Opel Kapitän P II 2,6. Den mit den angedeuteten Heckflossen.
Mein Vater fuhr einen 200er Diesel der Baureihe 110. Zwar auch mit angedeuteten Heckflossen, aber…mehranno 1961 kratzte Opel an der Tür der damaligen Oberklasse...
1961; Conny Kohler, Sohn des Feinkosthändlers Kohler in Singen (das Geschäft existiert schon lange nicht mehr) war ein Klassenkamerad. Und Vater Kohler fuhr einen nagelneuen Opel Kapitän P II 2,6. Den mit den angedeuteten Heckflossen. Mein Vater fuhr einen 200er Diesel der Baureihe 110. Zwar auch mit angedeuteten Heckflossen, aber eben 'nur' ein Mercedes...
Was haben Conny, weitere Schulkameraden und ich uns die Nase an den Scheiben des Kapitäns platt gedrückt, um einen Blick ins Innere des Autos und auch auf den Tacho zu werfen... Der ging von der Skala her bis 180km/h, wenn ich mich recht entsinne, der vertikale Bandtacho des Mercedes nur bis 160... Das Armaturenbrett des Opel war sowieso viel schöner.
So ändern sich die Zeiten.
Dabei waren die grossen Opels damals trotz der Vorgaben aus den USA richtig schöne, gute Autos. Deren komplette Geschichte in dem für Alexander F. Storz typischen Schreibweise mit vielen Fakten unterlegt und dennoch humorvoll beschrieben wird. Angefangen beim Opel 6 und dem Opel Super 6 aus den Jahren 1934 bis 1938, den verschiedenen Kapitänen und Admirals aus der Zeit, Opel mit Scheinwerferschirmachen aus den 50er-Jahren, mit geteilter Heckscheibe, mit 'Panorama'-Frontscheibe, Sonnenschute, Weisswandreifen und so weiter. Lauter schöne Dinge, die es heute nicht mehr gibt.
Illustriert wird das Ganze mit zahlreichen Schwarz/Weiss- beziehungsweise Farbfotos aus der jeweiligen Zeit. Auf denen ausser gelegentlich der Dame des Hauses mit keckem Hütchen und Midi-Rock auch mal ein Badewannen-Ford (17m P3) oder ein 180er Mercedes zu erkennen sind.
Dazu kommen natürlich diverse Sonderaufbauten wie viersitzige Cabriolets aus Karosserieschmieden, Opels für die Strassenwart, verlängerte Admiralsmit sechs seitlichen Türen für Repräsenationszwecke, Leichenwagen etc.
Der Opel Senator und der Monza, aus den 1980er/90er-Jahren sind ebenso dabei wie die deutschen 'Ferraris' von Bitter.
Ein nettes Buch. Ganz bestimmt nicht nur für Opel-Freaks.