Ziel dieser Vorlesungen zur Einführung in die Philosophie ist es, mit einem biographischen mitunter auch anekdotischen Ansatz den Zugang zu zentralen Konzepten und Fragestellungen der abendländischen Philosophie zu eröffnen. Da Philosophieren nicht vom Leben und der Zeit des Philosophierenden zu trennen ist, erweisen sich dabei auch manchmal philosophische Probleme als Problem eines einzelnen Philosophen. Folgende Denker werden in Einzelporträts dargestellt: Sokrates, Platon, Augustinus, Spinoza, Kant, Hegel, Marx, Kierkegaard, Nietzsche, Wittgenstein, Popper, Heidegger, Adorno, Anders und Arendt.
Jenseits der Psychologie
Welche Beziehung besteht zwischen Kierkegaards Gedankenwelt und seiner Verlobung mit Regine Olsen? Wie verhält sich Nietzsches unstillbares Verlangen nach dem Grenzenlosen zur Begrenztheit der Umgebung, in der er aufgewachsen ist? Fragen wie diesen, aber auch Fragen nach Rang und Bedeutung der behandelten Autoren geht der Philosoph und Publizist Konrad Paul Liessmann nach - jenseits allzu einfacher Psychologisierungen, immer behutsam und voll Achtung gegenüber den Denkern und ihren Texten.
Ein Wagnis
Auch wenn sie in der Tradition großer Vorgänger wie etwa Karl Jaspers stehen: Liessmanns Vorlesungen sind ein Wagnis. Sie versuchen, Leben und Werk großer Philosophen so zueinander in Beziehung zu setzen, dass der Zusammenhang von Schicksal und Gedanke aufscheint. Es geht ihm nicht darum, das eine aus dem anderen zu "erklären", also etwa Nietzsches Philosophie durch die Geschichte seiner Krankheit zu denunzieren. Die Thesen und Entwürfe der Philosophen behalten vielmehr ihre Geltungsansprüche und erhalten durch die Verknüpfung mit den Biografien ihrer Urheber eine zusätzliche Dimension.
Erlesen
Die Auswahl der Denker, die Liessmann in seinem Buch würdigt, ist, wie er selbst sehr schön formuliert, "zutiefst subjektiv, aber nicht willkürlich". Nach der griechischen Antike, vertreten durch Sokrates und Platon, widmet er sich Augustinus, Spinoza, Kant, Hegel, Marx, Kierkegaard und Nietzsche. Aus dem 20. Jahrhundert folgen dann, jeweils in Doppelporträts, Wittgenstein und Popper, Heidegger und Adorno sowie Günther Anders und Hannah Arendt. Liessmann hat sich somit nicht einfach am Kanon orientiert - es fehlt etwa Aristoteles -, sondern bewusst den Philosophen zugewandt, die das, was sie dachten, auch in besonderem Maße verkörperten. Dies gilt natürlich vor allem für Kierkegaard, den Vater der modernen Existenzphilosophie, der Subjektivität ebenso radikal dachte, wie er sie lebte. Nicht zufällig zählt Liessmanns Vorlesung über Kierkegaard zu den Höhepunkten des Buches. Ein Wagnis, auf das man sich einlassen sollte.
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)
Welche Beziehung besteht zwischen Kierkegaards Gedankenwelt und seiner Verlobung mit Regine Olsen? Wie verhält sich Nietzsches unstillbares Verlangen nach dem Grenzenlosen zur Begrenztheit der Umgebung, in der er aufgewachsen ist? Fragen wie diesen, aber auch Fragen nach Rang und Bedeutung der behandelten Autoren geht der Philosoph und Publizist Konrad Paul Liessmann nach - jenseits allzu einfacher Psychologisierungen, immer behutsam und voll Achtung gegenüber den Denkern und ihren Texten.
Ein Wagnis
Auch wenn sie in der Tradition großer Vorgänger wie etwa Karl Jaspers stehen: Liessmanns Vorlesungen sind ein Wagnis. Sie versuchen, Leben und Werk großer Philosophen so zueinander in Beziehung zu setzen, dass der Zusammenhang von Schicksal und Gedanke aufscheint. Es geht ihm nicht darum, das eine aus dem anderen zu "erklären", also etwa Nietzsches Philosophie durch die Geschichte seiner Krankheit zu denunzieren. Die Thesen und Entwürfe der Philosophen behalten vielmehr ihre Geltungsansprüche und erhalten durch die Verknüpfung mit den Biografien ihrer Urheber eine zusätzliche Dimension.
Erlesen
Die Auswahl der Denker, die Liessmann in seinem Buch würdigt, ist, wie er selbst sehr schön formuliert, "zutiefst subjektiv, aber nicht willkürlich". Nach der griechischen Antike, vertreten durch Sokrates und Platon, widmet er sich Augustinus, Spinoza, Kant, Hegel, Marx, Kierkegaard und Nietzsche. Aus dem 20. Jahrhundert folgen dann, jeweils in Doppelporträts, Wittgenstein und Popper, Heidegger und Adorno sowie Günther Anders und Hannah Arendt. Liessmann hat sich somit nicht einfach am Kanon orientiert - es fehlt etwa Aristoteles -, sondern bewusst den Philosophen zugewandt, die das, was sie dachten, auch in besonderem Maße verkörperten. Dies gilt natürlich vor allem für Kierkegaard, den Vater der modernen Existenzphilosophie, der Subjektivität ebenso radikal dachte, wie er sie lebte. Nicht zufällig zählt Liessmanns Vorlesung über Kierkegaard zu den Höhepunkten des Buches. Ein Wagnis, auf das man sich einlassen sollte.
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)